Synodaler Weg weltweit, Pastoral- und Zukunftsplanung im Bistum und die Pfarrgemeinderatswahlen 2022 waren die bestimmenden Themen der Herbst-Vollversammlung des Diözesanrats. Das Gremium tagte am 15./16. Oktober wieder in Präsenz, und am ersten Tag mit Bischof Stefan Oster SDB in Passau.
Nachdem die letzten Vollversammlungen bestenfalls in Hybridform stattfinden durften, war die Freude jetzt umso größer im Diözesanrat. Die Mitglieder des höchsten Laiengremiums im Bistum Passau konnten sich am Wochenende des 15./16. Oktober 2021 wieder in Präsenz treffen. „Schön, dass Sie gekommen sind, um aktuelle kirchliche und politische Themen auf Welt‑, Bundes- und Diözesanebene zu diskutieren“, begrüßte der Diözesanratsvorsitzende Markus Biber die TeilnehmerInnen eingangs. “Gemeinsam auf dem Weg der Hoffnung” lautete das Motto. Und es hätte vom Vorstand nicht passender gewählt werden können in Zeiten von Wandel und Erneuerung der Kirche von Passau, ein “Zeichen der Hoffnung” für die ökumenische Vollversammlung. Der Konferenzteil am ersten Tag wurde eingeleitet durch die Nachwahl eines Vertreters ins Landeskomitee. Mit 45 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen wurde Dominik Wiesmann, Jugendreferent im kirchlichen Jugendbüro Passau, gewählt.
Synodaler Weg
Nachdem Christine Krammer als Leiterin des Referats Weltkirche ein neues Projekt vorstellte, stand eines der wichtigsten Themen auf der Tagesordnung: Der Synodale Weg, Reformprozess der katholischen Kirche auf Welt‑, Bundes- und Diözesanebene. Markus Biber stellte hierzu ein Arbeitspapier der AG Synodaler Weg im Bistum Passau vor. Es trägt den Titel “Kirche vor Ort” und erörtert drei Ansätze zur Zukunft der Kirche auf Pfarreiebene im Bistum. „Es ist uns ein Anliegen, die Synodalität in unseren Pfarreien zu fördern“, so Markus Biber, was Bischof Stefan Oster nur bestätigte. Der Oberhirte unterstrich diesbezüglich nochmals die Notwendigkeit eines Wandels der Kirche: „Ich kann Ihnen versichern, dass der Reformbedarf bei allen Bischöfen der deutschen Bistümer gesehen wird, selbst wenn die Meinungen über die einzelnen Veränderungen teils auseinandergehen.“ Zölibat, Sexualmoral, Rolle der Frauen und Machtfrage seien schließlich große Themen in der katholischen Kirche. „Ich glaube, wir müssen uns darum kümmern zu wissen, was Leitung bedeutet und wie Menschen in der Kirche heute leiten, v.a. auch die Priester“, betonte Bischof Stefan Oster. Die Frage laute hier, wie man Beteiligung organisieren und miteinander leben könne. „Synodal heißt schließlich: gemeinsamer Weg. Und Papst Franziskus will, dass wir alle miteinander auf dem Weg sind.“
Strategische Überlegungen
Zu den Strategischen Überlegungen (Strategiepapier) im Bistum informierte Generalvikar Josef Ederer und betonte: „Entscheidend wird nicht das Papier sein. Entscheidend wird sein, dass einzelne Pfarreien sagen: Wo werden wir tätig und wo tun wir was.“ Ederer verwies diesbezüglich auch darauf, dass es sich bei diesen Strategischen Überlegungen um einen Entwurf handelt, der durch Praxiserfahrungen immer wieder angepasst und optimiert würde. „Ich sehe vieles auf diesem Weg in Entwicklung“, betonte er. Als eine Art Wegbeschreibung für die künftigen Schwerpunkte im Bistum enthält es zukunftsweisende Impulse für die Pfarreien. Liturgie und geistliches Leben, Glauben, Diakonie und Caritas, pastorale Räume, Visitationen – all das gilt es für die künftige Kirche von Passau mit Hilfe des Papiers (neu) auszuloten. Die 18 pastoralen Räume als territoriale Räume der Diözese, intensivere Beteiligung Ehrenamtlicher, Bildung und Förderung kleinerer Glaubensgemeinschaften sind beispielhaft zentrale Bestandteile der Strategischen Überlegungen.
Pfarrgemeinderatswahlen 2022
„Das HOME in Passau ist ein Weg von den vielen, der versucht, Menschen zu erreichen“, erklärte HOME-Geschäftsführerin Ingrid Wagner bei einer kurzen Vorstellung des neuen Gebetshauses am Domplatz, welches am 4. Oktober mit der Jüngerschaftsschule gestartet war. Es sei ein Teil des Reformprozesses im Bistum, so Wagner. Zusammen mit den beiden MitarbeiterInnen Nina Körber und Hubert Ludsteck lud sie die Anwesenden zu einem Besuch ein.
Letzter großer Tagesordnungspunkt des Konferenzteils am ersten Tag waren schließlich die anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 20. März 2022. „Jetzt nach der Coronapandemie wollen wir die amtierenden Pfarrgemeinderäte motivieren, sich neu aufstellen zu lassen und auch, sich um neue KandidatInnen zu bemühen“, betonte der Diözesanratsvorsitzende Markus Biber. Es sei jetzt an der Zeit, neue KandidatInnen für den Pfarrgemeinderat zu gewinnen. „Die Pfarrgemeinderäte können jetzt so viel Verantwortung übernehmen wie wahrscheinlich noch nie zuvor. Deshalb ist es jetzt eine ganz besondere Chance, sich im Pfarrgemeinderat zu engagieren.“
Abgeschlossen wurde der erste Versammlungstag mit der gemeinsamen Feier der Eucharistie mit Bischof Stefan Oster. Am zweiten Tag, dem ökumenischen Teil der Vollversammlung in Ortenburg, tauschen sich die beiden Kirchen über aktuelle Entwicklungen und Zukunft ihrer Gemeinden aus – ganz dem Versammlungsmotto getreu „Gemeinsam auf dem Weg der Hoffnung“.