Über tausend Landwirte versammelten sich am Sonntag, 7. April, während der elften Bauernwallfahrt zur Pilgermesse mit Hauptzelebrant und Misereor-Gast Bischof William Ernesto Iraheta Rivera in der Altöttinger Basilika St. Anna.
In seiner Predigt warb Pfarrer Michael Witti (Pfarrverband Feichten) engagiert gegen Stimmungsmache im Rahmen des erst vor kurzem in Bayern erfolgreich initiierten „Volksbegehrens Artenvielfalt“ und rief zur Versöhnung auf. Er richtete den Blick nach vorne und zitierte den Propheten Jesaja aus der Tageslesung (Jes 43,16−21): „Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ Es brauche einen „doppelten Mut“, um in der Heimat tatsächlich etwas Neues aufzubauen: Den Mut, all die Verletzungen und Verunglimpfungen auf beiden Seiten „bewusst zurück zu lassen“, und den Mut, „gemeinsam auch mit denen, die anderer Meinung sind, die Ihre Betriebe anders führen, die die Interessen anderer Gruppen vertreten, nach vorne zu schauen“. Es gehe nur gemeinsam in eine gute Zukunft und den Unterschriften müssten nun auch „mindestens so viele Taten folgen“, so Pfarrer Witti.
Als wirkungsvoller Impuls erwies sich das Predigtspiel, in dem Landwirt und Regisseur Martin Winklbauer aus Halsbach den hl. Gunther von Niederaltaich als Vorbild für Heimatliebe und Versöhnung vorstellte. Einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie in der neuen Ausgabe des Altöttinger Liebfrauenbote.
Ein weiterer Höhepunkt der Bauernwallfahrt — vor allem auch für die jüngsten Besucher — war natürlich einmal mehr die abschließende Segnung von Heilkräutern und Tieren auf dem Kapellplatz.
Text: Wolfgang Terhörst; Bilder: Roswitha Dorfner, Altöttinger Liebfrauenbote