Das Thermometer im Umgang der Gnadenkapelle zeigte nachmittags am 26. Juli, dem Eröffnungstag des 16. Altöttinger Klostermarkts, 37 Grad. Doch trotz sengender Hitze hatten sich zahlreiche Marktbesucher eingefunden, wohl auch, um einen neugierigen Blick auf Landtagspräsidentin Ilse Aigner zu werfen, die als Ehrengast geladen war, um den „wunderbaren Markt im spirituellen Zentrum“ (Wortlaut Aigner) zu eröffnen. Nach Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Altötting, einer Führung durch die Gnadenkapelle durch Altöttings Stadtpfarrer Prälat Günther Mandl, nach kurzer Begrüßung der Ehrengäste und Klostermarkt-Besucher durch Wirtschaftsverbandsvorsitzender Christine Burghart, Klostermarkts-Organisator Christian Wieser, Erstem Bürgermeister Herbert Hofauer, ergriff Landtagspräsidentin Ilse Aigner das Wort.
Gut gelaunt und „gut behütet“ (ein willkommener Sonnenschutz dank Christian Wieser) erklärte Aigner, die bereits vor sieben Jahren die Klostermarkts-Eröffnung übernommen hatte, sie könne hier noch lange weiterreden – aber mit verständigem Seitenblick auf die schwitzenden Piusbläser in „Festkleidung“ und die Trachtlerjugend, die einige Tänze zum Besten gaben und während der Pausen die Arme als Kühlungsmaßnahme in den Marienbrunnen tauchten und das gespendete Mineralwasser der Adelholzener Schwestern als Durstlöscher genossen, ließ Aigner davon ab und zapfte lieber am Stand der Weltenburger Klosterbrauerei erfolgreich das bereitgestellte Bierfassl an.
Bei einer Runde durch den Klostermarkt vergewisserte sich die Landtagspräsidentin persönlich, dass beim Altöttinger Klostermarkt keine Massenprodukte angeboten werden. Auch die vielen Besucher am Samstag und Sonntag, wo bei idealem, etwas kühlerem Wetter zeitweise an den Ständen am Kapellplatz „kein Durchkommen“ mehr war, erfreuten sich daran, was von 30 Klöstern aus sechs Ländern in deren Küchen, Kellern, Werkstätten und Schreibstuben gefertigt oder im Klostergarten angebaut wird. Exakt zum Klostermarktende, am Sonntag gegen 18 Uhr setzte dann der angekündigte Regen ein.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner