Welch wundersames, seltsames Evangelium - so begann Bischof Stefan Oster SDB seine Predigt zum 3. Sonntag der Osterzeit. Den Tag, an dem Jesus seinen Jüngern um Petrus zum 3. Mal nach seiner Auferstehung erscheint, konnten die Gläubigen wieder via Livestream in TV und Web mitfeiern.
Ob tatsächlich alles so gewesen ist, wie es in diesem Sonntagsevangelium geschrieben steht, wisse er selbst nicht, so Bischof Stefan Oster SDB eingangs in seiner Predigt. Demnach hätten die Jünger 153 Fische gefangen, nachdem sie den Rat Jesu befolgten, die Netze rechts vom Boot nochmals auszuwerfen. Diese symbolreich Erzählung erzähle uns Christen aber viel über das Verhältnis der Jünger zum Auferstandenen.
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Ein symbolreiches Evangelium
Petrus am See von Tiberias geht mit den Jüngern Fischen. Petrus sei als der Steuermann also „der Menschenfischer“, wie er häufig bezeichnet wird. Sie fangen zuerst nichts. Als Jesus ihnen, unerkannt, erscheint und sie auffordert, die Netze nochmals auszuwerfen, sind diese voll mit Fischen. Johannes als „der Jünger, den Jesus liebte“ erkannte Jesus schließlich. Und Petrus läuft auf den Auferstandenen zu, der Brot bereitgelegt hat, führt Bischof Stefan Oster weiter aus. „Das erinnert uns natürlich sofort an die Eucharistie.“ Damit erteile er den Jüngern den Auftrag, den Menschen die Eucharistie zu bringen. Bringt die Fische — das sei ein Zeichen für die Kirche, die evangelisiert und die Menschen zu Jesus bringt.
„Sind wir als die Kirche die, die auf den Herrn schauen, die gelernt haben, ihn zu verstehen oder machen wir nur unseren Betrieb?“ Mit diesen Fragen konfrontiert der Bischof die Gläubigen in Bezug auf dieses symbolreiche Evangelium. Die Kirche habe drei große Aufgaben. Erstens solle sie Gott feiern im Gottesdienst und im Gebet. Zweitens sollten wir den Menschen dienen, besonders den Armen. Und drittens sollten wir das Evangelium in die Welt tragen. Versuchungen gäbe es hierbei viele, so der Bischof. Feiern wir wirklich Gott oder nur uns selbst? Wie gut sind wir darin, wirklich die Armen zu sehen? Und wollen wir die Menschen zur Eucharistie und zu Jesus hinführen?
„Meine Sehnsucht ist, dass wir in dieser Zeit der Coronakrise, in der es vielen Menschen gesundheitlich, wirtschaftlich, familiär schlecht geht, einen Blick haben für die anderen, auch wenn wir Abstand halten müssen. Vielleicht hilft uns hier unsere Kreativität uns Phantasie, wie wir trotzdem Nähe zeigen und da sein können.“
„Vielleicht ist diese Zeit der Coronakrise wirklich eine Chance der Erneuerung, der Bekehrung, der Vertiefung, damit sich in Zukunft viele Menschen anziehen lassen.”