Bistum

Religionsunterricht hat Zukunft: 50 Jahre Schulabteilung!

Stefanie Hintermayr am 24.07.2023

432 A0853 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Das 50-jährige Jubiläum der Schulabteilung, insbesondere des Religionspädagogischen Seminars (RPS) hat man am Freitag, 21. Juli in Spectrum Kirche Passau-Mariahilf mit einem Festakt und einer Dankandacht gefeiert. Neben Bischof Stefan Oster SDB waren etliche Vertreter des Bistums Passau und des Bischöflichen Ordinariats, der Regierung von Niederbayern und des Kultusministeriums, der Lokalpolitik, der kirchlichen und staatlichen Schulen, der Universität Passau und der evangelischen Kirche der Einladung der Schulabteilung unter der Leitung von Anja Wagner-Hölzl gefolgt.

Vor 50 Jah­ren, genau­er am 1. Sep­tem­ber 1972, hat der damals hier­für beauf­trag­te Dom­ka­pi­tu­lar Kon­rad Ernst das Schul­re­fe­rat ins Leben geru­fen; das Reli­gi­ons­päd­ago­gi­sche Semi­nar (kurz RPS) ent­stand genau ein Jahr spä­ter am 1.9.1973. Jetzt, im Jahr 2023, kön­nen Schul­re­fe­rat und RPS auf eine Erfolgs­ge­schich­te zurück­bli­cken – und auch hoff­nungs­voll und zuver­sicht­lich in die Zukunft bli­cken. Schließ­lich spre­chen die Zah­len für sich. So wur­den seit 1972/73 ins­ge­samt rund 1.500 staat­li­che Reli­gi­ons­lehr­kräf­te (aller Schul­ar­ten) vom Pas­sau­er RPS und, Schät­zun­gen zufol­ge, zusätz­lich rund 500 kirch­li­che Reli­gi­ons­lehr­kräf­te aus­ge­bil­det. Die­se Erfolgs­ge­schich­te hat man am Frei­tag, den 21. Juli mit einem Fest­akt und einer Dank­an­dacht, zele­briert von Bischof Ste­fan Oster, gemein­sam gefei­ert. Etli­che Ver­tre­ter des Bis­tums Pas­sau und des Bischöf­li­chen Ordi­na­ri­ats, der Regie­rung von Nie­der­bay­ern und des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums, der Lokal­po­li­tik, der kirch­li­chen und staat­li­chen Schu­len, der Uni­ver­si­tät Pas­sau und der evan­ge­li­schen Kir­che waren der Ein­la­dung der Abtei­lung Schu­len und Hoch­schu­le, gelei­tet von Anja Wag­ner-Hölzl, gefolgt.

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Wo, wenn nicht im Religionsunterricht?!

Reli­gi­ons­un­ter­richt ist heu­te wich­ti­ger denn je“, beton­te Josef Bertl ein­gangs zur Begrü­ßung, der die Fest­ge­mein­de als Mode­ra­tor durch den Nach­mit­tag und Abend führ­te. Die Her­aus­for­de­rung für Reli­gi­ons­lehr­kräf­te von heu­te sei, die Jugend­li­chen dort abzu­ho­len, wo sie ste­hen“, so Bertl. Als Fami­li­en­va­ter wis­se er, wovon er spre­che. Kin­der und Jugend­li­che wün­schen sich Ori­en­tie­rung.“ Gera­de um sich in der schier gren­zen­lo­sen Welt der sozia­len Medi­en nicht zu ver­lie­ren, sei ein Wer­te­na­vi­ga­ti­ons­sys­tem“ wich­tig, wel­ches Kin­der und Jugend­li­che im Reli­gi­ons­un­ter­richt ver­mit­telt bekä­men. 50 Jah­re des inno­va­ti­ven Den­kens und Han­delns sowie des offe­nen Dia­logs, 50 Jah­re der Aus­bil­dung und Beglei­tung von Reli­gi­ons­lehr­kräf­ten lie­gen hin­ter uns. Die­sen beson­de­ren Weg wol­len wir mit Ihnen fei­ern und gemein­sam in die Zukunft bli­cken.“ Mit die­sen Wor­ten hat­te die Schul­ab­tei­lungs­lei­te­rin Anja Wag­ner-Hölzl zur Jubi­lä­ums­fei­er ein­ge­la­den. Wie sehr ihr der Dia­log am Her­zen liegt, wur­de bei ihrer Begrü­ßungs­an­spra­che noch­mals deut­lich. Beson­ders freue ich mich heu­te auf Aus­tausch und Ver­net­zung“ aller bei der Jubi­lä­ums­fei­er Anwe­sen­den, die sich alle auf ganz unter­schied­li­che Art und Wei­se für Reli­gi­ons­un­ter­richt enga­gier­ten. Las­sen Sie uns gemein­sam die Zukunft gestal­ten und das Netz­werk für einen qua­li­täts­vol­len Reli­gi­ons­un­ter­richt wei­ter aus­bau­en.“ Und dazu brau­che es den Mut, neue Wege zu gehen. Denn Zukunft fängt heu­te an!“

Welch wich­ti­ger und unver­zicht­ba­rer Bau­stein Reli­gi­ons­un­ter­richt im baye­ri­schen Bil­dungs­sys­tem ist, beton­te Pas­saus Ober­bür­ger­meis­ter Jür­gen Dup­per auf dem Podi­um, neben Bischof Ste­fan Oster. Doch müss­ten jetzt die Wei­chen wie­der jus­tiert wer­den, um Kin­der und Jugend­li­che mit dem Reli­gi­ons­un­ter­richt auch in Zukunft zu errei­chen, so Dup­per. Da gehört wie­der mal nach dem Woher und dem Wohin gefragt.“ Und: Es braucht Leit­plan­ken.“ Im Anschluss an sei­ne Wor­te ver­wies Bischof Ste­fan Oster auf die Ein­zig­ar­tig­keit des Schul­fachs: Wo, wenn nicht im Reli­gi­ons­un­ter­richt ler­nen wir die Ant­wor­ten auf die gro­ßen Fra­gen, ler­nen, auf­ein­an­der zu hören und respekt­voll mit­ein­an­der umzugehen?“

Religionsunterricht hat Zukunft!

Welch wich­ti­gen Bei­trag der Reli­gi­ons­un­ter­richt für unse­re heut­zu­ta­ge sehr viel­schich­ti­ge Gesell­schaft leis­tet, erör­ter­te Frau Dr. San­dra Krump, Spre­che­rin der Baye­ri­schen Schul­re­fe­ren­ten­kon­fe­renz, in ihrem State­ment zum The­ma Reli­gi­ons­un­ter­richt hat Zukunft“. Doch brau­che es in unse­rer plu­ra­lis­ti­schen Gesell­schaft unbe­dingt Fle­xi­bi­li­tät: Wir müs­sen fle­xi­bler wer­den in dem, wie wir Reli­gi­ons­un­ter­richt orga­ni­sie­ren.“ Sie sieht Reli­gi­ons­un­ter­richt als gro­ße Chan­ce, tag­täg­lich so vie­le Kin­der und Jugend­li­che wie noch nie zuvor in unse­rer Geschich­te zu errei­chen. Die gro­ße Reich­wei­te, die wir heu­te haben, davon hät­te man frü­her nur träu­men kön­nen.“ Eine Chan­ce, die nicht ver­tan wer­den soll­te, beton­te auch Maria Som­me­rer von der Regie­rung von Nie­der­bay­ern in ihrem State­ment. Es brau­che die Offen­heit für neue Wege, um jun­ge Men­schen mit dem Reli­gi­ons­un­ter­richt auch in Zukunft zu errei­chen, der zwei­fel­los wesent­li­cher Bestand­teil unse­res Bil­dungs­sys­tems ist. Neben Wer­ten wür­den hier schließ­lich auch Ein­stel­lun­gen und Hal­tun­gen, gera­de auch zu aktu­el­len The­men ver­mit­telt. Reli­gi­ons­un­ter­richt greift wich­ti­ge gesell­schaft­li­che Fra­gen auf“, mein­te sie und ver­wies auf die Coro­na­pan­de­mie, die schließ­lich gera­de auch im Reli­gi­ons­un­ter­richt so wie wohl in kei­nem ande­ren Schul­fach the­ma­ti­siert wurde.

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on des Evan­ge­li­ums“ sei die gro­ße Her­aus­for­de­rung für Reli­gi­ons­lehr­kräf­te heu­te in unse­rer von Säku­la­ri­sie­rung gepräg­ten Gesell­schaft, so Prof. Hans Mendl, Lei­ter des Lehr­stuhls für Reli­gi­ons­päd­ago­gik und Didak­tik des Reli­gi­ons­un­ter­richts an der Uni­ver­si­tät Pas­sau. In sei­nem State­ment unter­strich er: Jeder Mensch braucht reli­giö­se Bil­dung, auch sol­che, die nicht zur Kom­mu­ni­on gehen.“ Er zeig­te sich sicht­lich stolz auf das ein­zig­ar­ti­ge Netz­werk zur Aus­bil­dung von Reli­gi­ons­lehr­kräf­ten in Pas­sau. Die Koope­ra­ti­on zwi­schen der Uni­ver­si­tät und der Schul­ab­tei­lung des Bis­tums funk­tio­nie­re sehr gut und sei ein Leucht­turm“ für vie­le ande­re Aus­bil­dungs­or­te. Dass dies auch wei­ter­hin so blei­be und die Zukunft des Reli­gi­ons­un­ter­richts gesi­chert sei, gäbe es eine Opti­on mit Poten­ti­al, so Mendl: Reli­gi­ons­un­ter­richt völ­lig neu kon­zi­pie­ren!“ Neben der bereits gut funk­tio­nie­ren­den wei­te­ren Opti­on der Wei­ter­ent­wick­lung und Öff­nung“ sei dies der weit­ge­hends­te und wohl auch schmerz­haf­tes­te“ Weg. Aber: So wei­ter­ma­chen wie bis­her“, beton­te Mendl, sei defi­ni­tiv kei­ne Option.

Nach den drei State­ments zum The­ma Reli­gi­ons­un­ter­richt hat Zukunft“ ermu­tig­te schließ­lich Rudolf Lent­ner, stell­ver­tre­ten­der Lei­ter der Abtei­lung Schu­len und Hoch­schu­le, zu Beson­nen­heit und Nor­ma­li­tät. Wis­sens­ver­mitt­lung müs­se nicht immer zwangs­läu­fig auf­re­gend und beson­ders sein, wie es unser Zeit­geist oft wol­le, mein­te er. Geben wir den uns anver­trau­ten Kin­dern und Jugend­li­chen das Gefühl, dass auch das Nor­ma­le beson­ders und schön sein kann.“ Sein abschlie­ßen­der Dank galt ins­be­son­de­re den bei­den Refe­ren­tin­nen Dr. San­dra Krump und Maria Som­me­rer sowie dem Refe­ren­ten Prof. Hans Mendl, dem Mode­ra­tor Josef Bertl, Bischof Ste­fan Oster, dem Haupt­ab­tei­lungs­lei­ter Bil­dung und Evan­ge­li­sie­rung Anton Spreit­zer, der Schul­ab­tei­lungs­lei­te­rin Anja Wag­ner-Hölzl sowie Maria und Mat­thi­as Deger, die den Fest­akt musi­ka­lisch gestal­tet hatten.

„Sie warfen das Netz aus“ – Predigt von Bischof Oster

In sei­ner Pre­digt in der Dank­an­dacht im Anschluss an den Fest­akt nahm Bischof Ste­fan Oster Bezug auf das Mot­to des Jubi­lä­ums Sie war­fen das Netz aus…“, der Geschich­te aus dem Johan­nes­evan­ge­li­um, in der die Jün­ger Jesu am See von Tibe­ri­as fischen gin­gen und sich Jesus ihnen dort zum drit­ten Mal offen­bar­te. Für unser Glau­bens­le­ben als gläu­bi­ge Chris­tin­nen und Chris­ten sei es wich­tig und essen­ti­ell, Jesus so wie die Jün­ger damals auch wirk­lich und mit gan­zer See­le zu ken­nen, damit wir ihn erken­nen könn­ten, so der Bischof. Beson­ders wich­tig sei dies gera­de auch als Reli­gi­ons­leh­re­rin oder –leh­rer im Hin­blick auf einen gelin­gen­den Reli­gi­ons­un­ter­richt. Dann sei, bild­lich gespro­chen, das Aus­wer­fen der Net­ze erfolg­reich und die Reli­gi­ons­leh­rer wür­den Kin­der und Jugend­li­che mit ihrem Unter­richt auch errei­chen. Ihnen und allen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von der Abtei­lung Schu­len und Hoch­schu­le galt abschlie­ßend sein beson­de­rer Dank für ihr Enga­ge­ment: Dan­ke für alle, die Sie für Kir­che gehen und in der Ver­kün­di­gung ste­hen, und die auch mit Kin­dern und Jugend­li­chen unter­wegs sind, die oft so weit weg und trotz­dem Trä­ger des Ant­lit­zes Jesu sind. Dan­ke für Ihren Dienst und herz­li­chen Glück­wunsch zum Geburtstag!“

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