Bei strahlendem Sonnenschein fand am vergangenen Sonntag die 52. Malteser Wallfahrt nach Altötting statt. Sie stand unter dem Motto „Ich bin der Weg. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh. 14,6). Unter den gut 1.000 Wallfahrern war auch eine Gruppe mit 65 Teilnehmern, davon 25 mit Rollstuhl, und Helfern aus der Diözese Passau. Sie kamen aus Stadt und Landkreis Passau sowie dem Landkreis Freyung-Grafenau.
Schon bei der Hinfahrt stimmten die Malteser im Reisebus sowie in fünf Kleinbussen im Rahmen einer Andacht auf den Tag ein. Vom Dultplatz ging es dann in einer Prozession zur Basilika St. Anna, die auch heuer voll besetzt war. Wallfahrtsleiter Franz-Josef Freiherr von der Heydte konnte zum Gottesdienst Pilger aus allen sieben bayerischen Diözesen, aus Salzburg, Tirol, Oberösterreich, der Schweiz sowie aus Wien und Berlin begrüßen. „Unsere Wallfahrt will und soll ein Fest des Glaubens sein“, betonte er.
Zelebrant und Prediger beim feierlichen Gottesdienst war heuer der Würzburger Bischof Franz Jung. Unter den Mitzelebranten war auch der Diözesanseelsorger der Passauer Malteser, Pfarrer Johannes B. Trum. Der Bischof sprach in seiner Predigt über das Thema Krankheit. „Was ist Krankheit? Wie kann man sie bekämpfen?“, fragte er zu Beginn. Man solle umdenken und nicht fragen, was ist Krankheit, sondern, wie entsteht Gesundheit. „Was macht Menschen gesund?“
Wenn man auf Maria schaue, schaue man auf einen begnadeten Menschen, der gut mit belastenden Situationen umgehe. „An ihr können wir ablesen, was Menschen gesund macht. Maria hatte ein Grundvertrauen. Um dieses Grundvertrauen bitten wir, wenn wir Maria anrufen. Wir sind von Gott gewollt und von ihm berufen mitzuwirken am Heil der Welt. Maria ist die Mutter der Gottesfurcht, die Mutter der Erkenntnis und die Mutter der frommen Hoffnung“, erklärte Bischof Jung. Er dankte den Maltesern: „Diese Wallfahrt ist ein ganz wunderbares Zeichen der Solidarität und Gemeinschaft.“
Am Nachmittag fand in der Stiftskirche eine Andacht statt. „Halten wir noch einen Moment Einkehr und ehren wir die Gottesmutter“, ermunterte Bischof Franz Jung die Wallfahrer. Zwei ukrainische Frauen aus Salzburg sangen ein Lied, zunächst in ihrer Muttersprache. Wenn man auch die Worte anfangs nicht verstehen konnte, gingen der gefühlvolle Gesang und die wundschöne Melodie zu Herzen. Als die Sängerinnen dann ins Deutsche wechselten, noch umso mehr. Mit der Segnung der Andachtsgegenstände durch Bischof Jung ging die Andacht zu Ende.
Die Passauer Pilger konnten dann noch die Gnadenkapelle besuchen und die einkehrende Stille auf dem Kapellplatz genießen. So manche Kerze wurde auch noch angezündet, bevor es wieder nach Hause ging.
Die neue Altöttinger Dienststellenleiterin der Malteser Christa Harlander war heuer zum ersten Mal bei der Wallfahrt dabei und lobte die Organisation: „Ich bin sehr beeindruckt, wie gut das alles funktioniert.“ Die Wallfahrtsleiterin der Passauer Malteser, Referentin Soziales Ehrenamt Rosmarie Friedsam, die die Altötting-Wallfahrt schon seit mehr als 20 Jahren begleitet, erklärte: „Es ist immer wieder schön, diese wunderbare Malteser-Gemeinschaft zu erleben. Ich treffe jedes Jahr gute Bekannte hier und darauf freuen wir uns schon immer. Wir alle kehren auch heuer gestärkt für den Alltag nach Hause zurück.“
Text: Malteser