
Im Herbst letzten Jahres konnte die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Passau ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Das Jubiläum, das coronabedingt nur in kleinerem Rahmen begangen wurde, bot Anlass, einerseits zurückzuschauen auf 60 Jahre Erwachsenenbildung und andererseits, einen Ausblick auf die Zukunft kirchlicher Erwachsenenbildung zu ermöglichen.
Statt einer gedruckten Festschrift hat sich der Vorstand der KEB dafür entschieden, eine Internetseite zu entwickeln, um die Geschichte der KEB öffentlich zugänglich zu machen.
Neben den Personen, die die Arbeit der Erwachsenenbildung im Laufe der Jahrzehnte geprägt haben, gibt die Seite einen Überblick über die Inhalte der Bildungsveranstaltungen in Verlauf und Wandel der letzten Jahrzehnte. 10 Vorsitzende hatte die KEB in dieser Zeit – vom Gründungsvorsitzenden Prof. Franz Eser bis zu Martin Behringer, der die KEB nun seit 2014 leitet. Die Erwachsenenbildung wurde und wird hauptsächlich von engagierten Laien getragen. Bereits vor der Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in der Diözese Passau im Jahr 1961 brachte die Katholische Aktion ab dem Jahre 1950 zweimal im Jahr ein umfangreiches Bildungsprogramm heraus. Auch die kirchlichen Verbände hatten einen prominenten Anteil im Gesamtangebot kirchlicher Bildungsarbeit.

In verschiedenen Rubriken können sich die Besucher der Homepage über das vielfältige Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung in den letzten Jahrzehnten informieren. Schwerpunkte der Bildungsarbeit sind und waren Religion und Theologie, Politik und Gesellschaft, Lebens- und Erziehungsfragen sowie die kulturelle Bildung. Die meisten Themenbereiche ziehen sich durch die ganzen Jahrzehnte hindurch. Von Anfang an war es den Verantwortlichen wichtig, dass nicht nur kirchlich engagierte Laien auf die Angebote zurückgreifen konnten. Das Bildungsangebot sollte auch breite Bevölkerungskreise ansprechen. So formuliert die frühere Vorsitzende Prof. Dr. Martha Zechmeister, die kirchliche Erwachsenenbildung sei von Menschen getragen, die durch niveauvolle Information die Ressourcen christlicher Tradition erschließen, und damit zu einer gerechten und humanen Gesellschaft beitragen. Durch ihre Veranstaltungen möchte die katholische Erwachsenenbildung einen Beitrag dazu leisten, das persönliche Urteilsvermögen in einer pluralen Welt zu entwickeln. Neben der Bereitstellung von Information und Wissen war den Verantwortlichen immer auch die Begegnung wichtig. Die katholische Erwachsenenbildung greift Themen der Zeit auf, und stellt Räume für Diskussion und inhaltliche Auseinandersetzung zur Verfügung.
Zunächst wurde die Erwachsenenbildung zentral von Passau aus in der ganzen Diözese organisiert. Referentinnen und Referenten konnten dabei auf einen Fahrdienst zurückgreifen, der sie in die entlegensten Pfarreien der Diözese brachte. Später wurde die kirchliche Erwachsenenbildung regionalisiert. Auf Landkreisebene wurden Katholische Kreisbildungswerke mit hauptberuflichen Geschäftsführern errichtet. Einen Schub bekam die kirchliche Erwachsenenbildung durch die Verabschiedung des Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes im Jahre 1974. Die kirchliche Erwachsenenbildung ist seither ein wichtiger Anbieter unter den anderen Trägern der Erwachsenenbildung in Bayern und kann auch auf staatliche Mittel zur Finanzierung ihrer Arbeit zurückgreifen.
Die Seite wird ergänzt durch Interviews mit Verantwortlichen der Erwachsenenbildung, die sich zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Erwachsenenbildung äußern. Interessant ist auch die Veränderung in der Werbung und in den Methoden der Erwachsenenbildung. Waren früher Vorträge vor großem Publikum die Regel, gab es in den letzten Jahrzehnten einen Wandel hin zu Seminaren, bei denen die Mitwirkung der Teilnehmenden im Mittelpunkt steht.
Während der Coronapandemie änderte sich die Rahmenbedingungen für die Erwachsenenbildung. Es wurden verstärkt auch digitale Formate angeboten. Auch über diese Entwicklungen informiert die Internetseite.
Text: Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Passau e.V.
