Der Abend wurde eingeleitet von einem feierlichen Vorabendgottesdienst mit Bischof Dr. Stefan Oster SDB. Besondere Elemente dieser Feier waren eine Tauferneuerung als Akt des Glaubens und als Bekenntnis, dass für Gott nichts unmöglich ist, sowie das Entzünden von 10 Kerzen für die 10 Dekanate der Diözese.
Die Schriftlesungen, die die Liturgie für diesen Abend vorgesehen hat, hätten passender nicht sein können: Da war von der Zuversicht des Glaubenden die Rede und auch das bekannte Gleichnis vom Senfkorn, das das kleinste unter den Samenkörnern ist und doch wächst und große Zweige treibt, wurde den Anwesenden ans Herz gelegt. In der Predigt ermutigte Bischof Stefan die Gläubigen: „Auch, wenn es äußerlich manchmal so scheint, dass Kirche in unserem Land an einem toten Punkt angekommen ist: Der Herr verlässt seine Kirche nicht. Er lädt uns immer neu ein, uns auf ihn einzulassen, ihm zu vertrauen, ihn zu lieben. Dann keimt die Hoffnung immer wieder auf. Und er liebt die kleinen Anfänge. Also lassen wir uns einladen, immer wieder anzufangen.“
Toter Punkt und Hoffnung für die Kirche - Predigt von Bischof Oster
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Im anschließenden Interview mit Daniela Riel gab Bischof Stefan Einblick, was ihm als Bischof Hoffnung macht: Interesse am Glauben in seinen Pfarreien, das Ausdruck findet in Glaubenskursen und Gebetskreisen; Menschen, die zu Jesus finden und bekennen, er ist der Herr. Und auch der Adoratio-Kongress, der in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfinden wird, sei für ihn ein Hoffnungszeichen. Dort werde spürbar, dass Gebet mehr sei als nur Worte zu machen. Gebet wecke Sehnsucht nach Gott. Durch dieses Interview wurde Bischof Stefan für die Gläubigen als hoffnungsfroher Hirte erfahrbar, der ganz auf Gottes Wirken vertraut. „Ich habe große Hoffnung für mein Bistum“, so Bischof Stefan.
Studentenpfarrer Andreas Erndl sprach in einem bewegenden Zeugnis über die Hoffnungsgeschichte seiner Haushälterin Marcella und über den Neustart der Obdachlosenküche des Klosters St. Nikola, das die KSG als Mahl für Bedürftige sonntäglich angeboten hat und seit zwei Monaten in Kooperation mit der HOME Base Passau stattfinden wird. Hier werde nicht nur der materiellen Not begegnet, sondern auch der geistlichen, so Andreas Erndl.
Im zweiten Teil des Abends stand das persönliche Gebet im Vordergrund. Die Teilnehmer wurden eingeladen, ihre Sorgen und ihren Dank auf Karten niederzuschreiben und zum Altar vor das Allerheiligste zu bringen. Als Zeichen dafür, dass Gott sich dieser Sorgen annimmt und dass sie nicht länger die Herzen der Gläubigen belasten müssen, wurden die Karten im Dominnenhof nach Ende des Abends verbrannt. „Sorg dich nicht“, ermutigten die Karten die Teilnehmer, „Gott sorgt für dich.“
Musikalisch wurde der Abend von Musikern der HOME Base Passau unter der Leitung von Sebastian Raber stimmungsvoll gestaltet. Das Referat Neuevangelisierung, das den Abend veranstaltete, wurde zudem von einer Gruppe junger Menschen der Jüngerschaftsschule J9 der Loretto-Gemeinschaft tatkräftig unterstützt.
Hoffnung zu sähen unter den Teilnehmern des Abends, das war das Ziel der Veranstalter. Denn, und so formulierte es Bischof Stefan in der Predigt, „Menschen der Hoffnung sind in gewisser Weise immer Menschen, die den Himmel offenhalten können für andere.“
Text: Alexander Woiton