Nach 15 Jahren verabschiedet sich Dr. Klaus Metzl am 31. Mai als Generalvikar des Bischofs von Passau. Er wird am 1. September neuer Stadtpfarrer und Wallfahrtsrektor in Altötting. Im großen Interview blickt er auf eine bewegende Zeit zurück und auf eine spannende nach vorn.
„Wenigstens habe ich jetzt Zeit zum Kisten-Packen, jetzt, wo krisenbedingt ein Großteil der Termine abgesagt wurde“, meinte Klaus Metzl drei Wochen vor seiner Verabschiedung als Generalvikar des Bischofs von Passau am 31. Mai. 15 Jahre als Stellvertreter des Bischofs waren eine lange Zeit. “Nach 15 Jahren muss man überlegen, ob man nicht einmal wechselt und eine neue Stelle antritt. Und das soll man auch noch machen, bevor man 55 Jahre alt ist. Beide Kriterien treffen mich jetzt selbst”, freut sich Metzl auf seine künftige Aufgabe als neuer Stadtpfarrer und Wallfahrtsrektor in Altötting. Er tritt die Nachfolge von Prälat Günther Mandl an, der altersbedingt in den Ruhestand geht. In sein neues Amt offiziell eingeführt wird Klaus Metzl am 1. September. Mit dem Wechsel nach Altötting erfüllt sich ein schon seit Jahren bestehender Herzenswunsch: nach vielen Jahren in der Verwaltung kann er wieder pastoral tätig und Seelsorger sein. Im großen Interview mit Armin Berger blickt er auf 15 bewegende Jahre zurück und auf eine spannende Zukunft nach vorn:
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Es ist viel passiert in diesen 15 Jahren als Generalvikar. Metzl erlebte als „alter ego“ mit Bischof em. Wilhelm Schraml und Bischof Stefan Oster SDB zwei Bischöfe. Benedikt XIV. wurde im April 2005 zum Papst ernannt, kurz nach seiner eigenen Ernennung. Der Papstbesuch 2006 war sein erstes großes Projekt, das er koordinierte. Und dann wurde im Mai 2014 Stefan Oster zum Bischof geweiht. Zahlreiche Wegbegleiter haben in dieser Zeit viel mit ihm erlebt. Stefanie Hintermayr hat sieben treue Gefährten in Passau und Altötting getroffen:
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Ein Meilenstein - Neue Struktur für Ordinariat und Pressestelle
Die Um- bzw. Neustrukturierung des Bischöflichen Ordinariats lag Metzl in seiner Zeit als Generalvikar sehr am Herzen. Die Hauptabteilung Kanzlei gab es vor ihm nicht. Sie wurde kurz nach seinem Amtsantritt neu eingerichtet, mit einer Frau an der Spitze als Kanzlerin: Antonia Murr. Seitdem führt sie die Hauptabteilung, in der auch die große, neu strukturierte Abteilung “Medien & Kommunikation” entstanden ist. “Das ist ausschließlich auf Klaus Metzl zurückzuführen”, betont Antonia Murr. Er habe die medienschaffenden Individualisten Bistumsblatt, Pressestelle, Radio, Fernsehen und Grafik zusammengeführt und ein großes Ganzes geschaffen. “Das war definitiv ein Meilenstein für das Ordinariat und das Bistum Passau.”
Vita
Dr. Klaus Metzl wurde im März 2005 Generalvikar. Der 1965 geborene Priester war zu diesem Zeitpunkt einer der jüngsten Generalvikare in den deutschen Bistümern. Geboren in Tann (Landkreis Rottal-Inn) wuchs Metzl im nahegelegenen Taubenbach auf. Nach dem Abitur im Spätberufenenseminar St. Josef in Fockenfeld studierte er Katholische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Philosophie an der Jesuitenhochschule in München. Als Priesteramtskandidat der Diözese Passau gehörte er dem Herzoglichen Georgianum an. 1993 folgte seine Priesterweihe. Danach war er drei Jahre Kaplan in Altötting, bevor ihn das Bistum 1996 zum weiteren Studium an der Universität München freistellte. Metzl promovierte bei Dr. Gerhard Ludwig Müller im Fach Dogmatik und war zugleich Subregens im Georgianum. Nach seiner Dissertation kehrte er zurück in seine Heimatdiözese und wurde Stadtpfarrer in Landau, St. Maria. Im Mai 2008 wurde er in das Domkapitel zum heiligen Stephan in Passau aufgenommen.
Als Generalvikar war Dr. Klaus Metzl beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in Altötting und Marktl im Jahre 2006 für die Gesamtkoordination verantwortlich. Sein Anliegen war es, wie er selbst einmal sagte, „dass sich der Heilige Vater bei uns im Bistum Passau daheim fühlen kann”. Papst Benedikt XVI. hat den Priester im Oktober 2007 für seinen Einsatz mit dem Titel “Päpstlicher Ehrenprälat” ausgezeichnet.
Nach einer grundsätzlichen Reform des Organigramms des Bischöflichen Ordinariates im Jahr 2007 zogen im darauffolgenden Jahr große Teile der Bistumsverwaltung in das neu errichtete Ordinariatsgebäude im ehemaligen Knabenseminar St. Valentin an den Domplatz 7.
Mit 1. Januar 2010 wurden die Dekanate von 17 auf 10 konzentriert. Zum 1. März 2012 stellte Metzl sein Konzept für die Neuordnung der Pfarrverbände vor, mit dem 285 Pfarreien und 20 Exposituren zu 87 Pfarrverbänden neu geordnet wurden.
Mit der Annahme des Amtsverzichts von Bischof Wilhelm Schraml durch Papst Benedikt XVI. am 1. Oktober 2012 endete auch Metzls Amtszeit als Generalvikar. In der Zeit, als Bischof Wilhelm Schraml Apostolischer Administrator war, fungierte Metzl als dessen Ständiger Vertreter. Nach der Entpflichtung von Bischof Schraml als Apostolischer Administrator im September 2013 wurde Metzl vom Domkapitel zum Diözesanadministrator gewählt.
So leitete er das Bistum Passau von September 2013 bis April 2014 – bis zur Amtseinführung Stefan Osters SDB als neuem Bischof von Passau am 24. Mai 2014. Einen Tag nach seiner Bischofsweihe gab Oster bekannt, dass er Prälat Dr. Klaus Metzl zu seinem Generalvikar ernannt hat.
Nach 15 Jahren übergibt Dr. Klaus Metzl sein Amt als Generalvikar am 1. Juni 2020 seinem Nachfolger Domkapitular Josef Ederer. Das Amt als Domkapitular wir Metzl am 1. September niederlegen. Dann beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt als Stadtpfarrer und Wallfahrsrektor in Altötting.