
Am 13. März 2013, vor acht Jahren, wurde der heutige Papst Franziskus in sein Amt als Oberhaupt der Katholischen Kirche gewählt. Zahlreiche Bischöfe aus ganz Deutschland würdigen ihn für seine großen Themen, allen voran seine beiden Enzykliken „Laudato si“ und „Fratelli tutti“.
Papst Franziskus hat am 13. März seinen 8. Jahrestag seiner Wahl zum Papst gefeiert. Kardinal Jorge Mario Bergoglio, ehemals Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien, wurde am 13. März 2013 im fünften Wahlgang als Nachfolger des zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI. gewählt und führt seither den Papstnahmen Franziskus. Zu seinem Jahrestag haben ihm zahlreiche Bischöfe aus ganz Deutschland und weltweit die besten Wünsche entgegengebracht und ihn für seine bisherigen Werke gewürdigt. Bischof Stefan Oster nannte ihn einen „Mann des Glaubens, der Freude, der Barmherzigkeit, der Geschwisterlichkeit; ein Mann für die Armen und Marginalisierten und für den Erhalt der Schöpfung“. Das zeigten die großen Themen, die er seit seiner Wahl 2013 in der Weltkirche gesetzt habe. Dazu gehörten u.a. die beiden Enzykliken „Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ und „Fratelli tutti – Über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft“. Aber auch mit Werken wie beispielsweise „Evangelii gaudium“ (Freude des Evangeliums) und „Amoris laetitia“ (Freude der Liebe) habe der Papst ein deutliches Zeichen gesetzt.
„ad multos annos“ – Würdigung von Bischof Oster
Seit gestern: Acht Jahre Papst Franziskus. Ich bin so dankbar für diesen Papst in dieser Zeit — und für seine großen Themen. Eins davon trägt den Namen dieses vierten Fastensonntags: Laetare. Freude! Freue dich, freut euch! Die “Freude des Evangeliums” (Evangelii gaudium) war der erste große programmatische Text, mit dem der Papst eine neue Epoche der Evangelisieung einleiten wollte hat und sich dafür auch eine Änderung der kirchlichen Strukturen gewünscht hat, die alles der Evangelisierung unterordnet — und nicht dem Selbsterhalt. Die Freude des Evangeliums ist diejenige, die das Herz und das ganze Leben derer erfasst, die Jesus wirklich begegnen — so der Papst.
Dann die große Enzyklika “Laudato si” — ein Dokument für diese Zeit und die riesige Problematik der ökologischen Krise im “gemeinsamen Haus”, wie er sagt — und er zeigt uns, wie sehr hier die Probleme ineinander verknüpft sind: Wirtschaft, Armut, Ökologie — alles hängt mit allen zusammen. Und am meisten betroffen von der Krise sind immer die Armen.
Dann “Amoris laetitia” — ein großer Text über die Familie und ihre zentrale Bedeutung für Kirche und Gesellschaft. Aber auch mit der Aufmerksamkeit für alle, die auch hier am Rand sind oder sich ausgeschlossen oder gescheitert fühlen. Auch hier geht der Papst “an die Ränder”; auch das ein wichtiges Wort für ihn, der so sehr einen barmherzigen Gott verkündet.
Weiterhin: Die Heiligkeit — die Berufung aller Christen. Franziskus schlägt uns allen vor, neu zu verstehen, was Heiligkeit ist und wie sie vor allem auch bei den kleinen, den unscheinbaren, den selbstlosen Menschen zu finden ist — mitten in der Alltäglichkeit. “Gaudete et exultate” heißt das schöne Dokument dazu. Schließlich zuletzt die große Enzyklika “Fratelli tutti”, in der der Papst alle Menschen aller Überzeugungen, Weltanschauungen und Religionen einlädt die universale Geschwisterlichkeit in der Menschheitsfamilie neu zu entdecken, wodurch viele Probleme der Welt neu gelöst werden könnten. Sein jüngster Besuch im Irak hat gleich wieder gezeigt, wie sehr dieser Papst seine Agenda auch umsetzt.
Ein Mann des Glaubens, der Freude, der Barmherzigkeit, der Geschwisterlichkeit; ein Mann für die Armen und Marginalisierten und für den Erhalt der Schöpfung. Und ein wahrer Verkündiger des Wortes Gottes in immer neuen Gedanken, Bildern, Wortschöpfungen — die spürbar aus seinem Gebet fließen. Danke, Heiliger Vater und ad multos annos. Wir beten für Sie.
Bischof Stefan Oster