Mit einem Pontifikalgottesdienst mit den MitarbeiterInnen der Caritas Passau hat Bischof Stefan Oster SDB Andrea Anderlik im Passauer Dom in ihr neues Amt als Direktorin des Diözesan-Caritasverbands eingeführt. Er wünschte ihr für ihren Dienst alles Gute und Gottes Segen in dieser herausfordernden Zeit der Krisen und des Wandels.
Dass sie gleich zu Amtsantritt vor einer solch großen Herausforderung stehen würde, damit hat Mag. (FH) Andrea Anderlik, MSc aus Linz, wohl nicht gerechnet. Mit ihrer feierlichen Amtseinführung im Rahmen eines Pontifikalgottesdienstes im Passauer Stephansdom ist sie nun die neue Direktorin des Diözesan-Caritasverbands, mit rund 3.500 Mitarbeitenden in 144 Einrichtungen. Unter ihrer Leitung zeigt sich der Verband jetzt erneut voll und ganz solidarisch mit den Menschen der Ukraine, hat eine Spendenaktion initiiert und wird Flüchtlinge unterstützen, u.a. durch die Bereitstellung von Unterkünften. Das also sind die ersten großen Aufgaben der neuen Caritasdirektorin, bei denen sie sich eng mit dem Bistum Passau abstimmen wird. Der Bischof begrüßte das Ehepaar Anderlik und alle Mitfeiernden eingangs und wählte hierbei die aktuelle „Baustelle Stephansdom“ als Bild: „Wir sind hier inmitten einer Baustelle, der Baustelle Kirche. (…), in einer Krisenzeit und einer Zeit, in der sich vieles ändern und verändern wird.“ An Andrea Anderlik gewandt, freue es ihn umso mehr, „dass Sie, und damit eine Frau, diesen Dienst übernehmen.“
Im Dienst der „vergeblichen“ Liebe – Predigt von Bischof Oster
Die „vergebliche“ Liebe als ein zentrales Wesensmerkmal der Caritas thematisierte der Bischof in seiner Predigt, die er mit der Charakteristik des Fastens begann. Fasten im biblischen Sinn meine nicht nur Verzicht auf Essen, Konsumgüter, Medien und dergleichen. Vielmehr ermögliche das Fasten ein Sich-Hineinversetzen in andere und deren Not, lasse erkennen, wie ernst man es mit etwas meine und verstärke die Sehnsucht nach etwas. Davon ausgehend erläuterte der Bischof die Bedeutung all dessen für den Dienst der Caritas v.a. im Pflege- und Behindertenbereich. „Menschen, die mit Behinderten arbeiten, nehmen deren Würde wahr“, betonte er. Zudem erfordere die Arbeit mit Menschen mit Behinderung, Liebe „vergeblich, gratis und umsonst“ zu geben. Ein Caritasmitarbeiter dürfe hier keine Gegenleistung erwarten – und das sei eine große Kunst, so der Bischof. Diese „Kunst des Sterben- und Loslassen-Könnens“ leiste die Caritas. „Glauben-Lernen heißt Sterben-Lernen“, betonte er und meinte schließlich: „Wenn das gelingt, sind wir mehr als nur Caritas, dann siegt die Liebe und das Leben.“ Mit Andrea Anderlik übernehme jemand den Posten als Caritasdirektorin, der sein Herz und seine Leidenschaft einbringe. „Alles Gute und Gottes Segen für Ihren Dienst.“
„Glauben-Lernen heißt Sterben-Lernen.”
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Ihre Bereitschaft zu ihrem neuen Dienst als Direktorin des Diözesan-Caritasverbands erklärt hat Andrea Anderlik nach der Predigt. Stolz und mit einem Lächeln im Gesicht übernahm sie ihre Urkunde hierzu von Bischof Stefan Oster und betonte in ihrer kurzen Ansprache, v.a. an die MitarbeiterInnen der Caritas gewandt, wie sehr ihr das Miteinander am Herzen liege. „Ich wünsche mir ein gutes Miteinander, sodass wir die Herausforderungen dieser Zeit gemeinsam meistern. (…) Ich freue mich, im Dienst der Caritas arbeiten zu dürfen, für die mein ein Herz schlägt.“