Ein wichtiger Bestandteil der bayerisch-religiösen Volkskultur sind die Maiandachten und in besonderem Maße die Marienverehrung in jeglicher Form. Diese Form der Verehrung der Patrona Bavarie zu pflegen, haben sich auch zahlreiche Familien in Pfarrei und Gemeinde, aber auch in Ortschaften seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht. Seit nunmehr neun Jahren steht auf dem Biberg ein Feldkreuz, das am 9. Mai 2014 bekanntlich Pfarrer Ludwig Samereier segnete, wo insgesamt fünf verschiedene Wertungsgrenzen Ober- und Niederbayern trennen.
Tatsache ist, dass eine schon Jahrhunderte alte Geschichte diesen Platz verbindet. Genau an diesem Platz soll laut mündlicher Überlieferung zur Zeit der Pest um 1649 eine Lebensmittelübergabe mit Personen aus dem benachbarten Niederbayern mit den Bürgern aus Arbing stattgefunden haben. Wegen der verheerenden Pest und deren Ansteckungsgefahr traute sich niemand in das Dorf, so dass die Übergaben von Lebensmitteln immer ohne Personen an einem bestimmten Platz, sprich an diesem Kreuz, über die Bühne gingen.
Auch in diesem Jahr versammelten sich so viele wie noch nie, genau 105 Personen aus dem gesamten Umland des Biberges, um der Andacht beizuwohnen, von vielen kleinen Kindern bis hinauf zur 95 jährigen Martina Daxl. Unter den Teilnehmern waren auch die Macher und Förderer der Biberger Andacht – wie Alois Daxl, Hans Hummelsberger, Sepp Schreiner, Herbert Birneder und Bastian Dorlyn. Ein herrlicher Spätsommerabend bei weißblauem Himmel lockte die Besucher zu Fuß, mit dem Rad oder mit einem Oldtimertraktor auf die Anhöhe, wo ein herrlicher Blick in das oberbayerische Holzland, aber auch in das Niederbayerische zu genießen ist.
Ging die Andacht bisher im Monat Mai als Maiandacht über Bühne, wird künftig immer am Pfingstmontag eine Marienandacht stattfinden. Pfarrer Nelson betonte, dass an diesem Abend in besonderem Maße die Hilfe der Gottesmutter Maria angesprochen werden soll, die immer bereit ist zu helfen. In den Liedern und Fürbitten wurde daher um den Beistand gerufen.
Nach der offiziellen Andacht lud in diesem Jahr Herbert Birneder, wie es Brauch und Sitte ist, noch zu einem Umtrunk sowie zu einer Brotzeit in den urigen Hofstadl beim „Widl Anwesen“ in das Niederbayerische ein. Dankend nahmen die vielen Gäste die kostenlose Brotzeit und das Freibier gespendet von der Holzhamer Dorfgemeinschaft an und füllten in eine aufgestellte Box mit genau 595 Euro. Verwendet wird der Spendenbetrag für einen sozialen Zweck. Im Jahre 2024 sind dann wieder die „Oberbayerischen Biberger“ aus Arbing mit der Ausrichtung an der Reihe und dann kann auch das zehnjährige gefeiert werden.
Text: Marianne Hahn