Bistum

Passauer Aufarbeitungskommission nimmt Arbeit auf

Pressemeldung am 23.04.2021

Foto Sitzung Aufarbeitungskommission 3 Foto: Hofmeister / pbp

Mit ihrer ersten Sitzung hat sich am Dienstagabend die unabhängige Aufarbeitungskommission für das Passauer Bistum konstituiert. Coronabedingt fand das Treffen online statt. Die Kommission, zu deren Einrichtung sich die deutschen Bistümer in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, verpflichtet haben, wird Projekte der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche festlegen – und ihre Arbeit später in Form von Berichten, Presseveröffentlichungen, Vorträgen und Informationsveranstaltungen transparent machen.

Bis vor eini­gen Jah­ren habe ich die kirch­lich-sys­te­mi­sche Dimen­si­on des Miss­brauchs unter­schätzt“, sag­te Bischof Ste­fan Oster. Er hof­fe, dass mit der Auf­ar­bei­tung sol­che Berei­che auf­ge­deckt und besei­tigt wer­den kön­nen – damit Betrof­fe­ne wirk­lich gehört und gese­hen wer­den und Miss­brauch künf­tig so gut wie irgend mög­lich ver­hin­dert wer­den kann.“

Dem Gre­mi­um gehö­ren in Pas­sau sie­ben Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Wis­sen­schaft, Fach­pra­xis, Jus­tiz und öffent­li­cher Ver­wal­tung sowie auch Betrof­fe­ne sexu­el­len Miss­brauchs in der Kir­che an. Mit dabei sind Prof. Dr. Gui­do Poll­ak, Erzie­hungs­wis­sen­schaft­ler und ehe­ma­li­ger Inha­ber des Lehr­stuhls All­ge­mei­ne Päd­ago­gik der Uni­ver­si­tät Pas­sau, der His­to­ri­ker und Jour­na­list Dr. Ste­fan Ram­mer und Dr. Mar­tin Lin­der, Kin­der und Jugend­psych­ia­ter aus Regens­burg. Außer­dem haben sich Josef Rückl, Poli­zei­prä­si­dent i. R und die Diplom-Sozi­al­päd­ago­gin Michae­la Mül­ler, die in Burg­hau­sen für eine Bera­tungs­stel­le bei sexu­el­ler Gewalt tätig ist, bereit erklärt, ihre Exper­ti­se ein­zu­brin­gen. Die für die Kom­mis­si­on unent­behr­li­che Per­spek­ti­ve der Betrof­fe­nen ist durch Micha­el Stein­dorf­ner und Udo Holy vertreten.

Bei der ers­ten Sit­zung, bei der auch Bischof Ste­fan Oster, Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer, die Inter­ven­ti­ons­be­auf­trag­te des Bis­tums, Anto­nia Murr, und die Prä­ven­ti­ons­be­auf­trag­te Bet­ti­na Sturm anwe­send waren, konn­ten sich die Betei­lig­ten unter­ein­an­der ken­nen­ler­nen und ers­te Vor­stel­lun­gen von der zukünf­ti­gen Arbeit aus­tau­schen. In einem nächs­ten Tref­fen der Kom­mis­si­on sol­len ein/​e Vorsitzende/​r gewählt und The­men sowie Vor­ge­hens­wei­sen fest­ge­legt wer­den. Wir müs­sen das Rad nicht neu erfin­den“, sag­te Micha­el Stein­dorf­ner. Er plä­dier­te dafür, sich an bereits erfolg­reich bestehen­den Pro­jek­ten zu orientieren.

Csm 2020 06 22 IMG 3428 8f265ced99 Deutsche Bischofskonferenz Matthias Kopp
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Gemeinsame Erklärung - unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch

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Aufruf

Auf­ar­bei­tung mit und für Betrof­fe­ne: Ziel des Bis­tums ist es, neben der unab­hän­gi­gen Auf­ar­bei­tungs­kom­mis­si­on auch einen unab­hän­gi­gen Betrof­fe­nen­bei­rat ein­zu­rich­ten. Auf­ar­bei­tung braucht die maß­geb­li­che Betei­li­gung von Men­schen, die von sexu­el­lem Miss­brauch im Bereich der katho­li­schen Kir­che betrof­fen sind. Gleich­zei­tig sind Betrof­fe­ne wich­ti­ge Impuls­ge­ber für die Ent­wick­lung von Maß­nah­men, die ihnen im Sin­ne der Ent­las­tung oder Bear­bei­tung eige­ner Erfah­run­gen hilf­reich sein kön­nen. Sie haben sexu­el­le Gewalt in der Kir­che von Pas­sau erlit­ten? Bit­te wen­den Sie sich ver­trau­ens­voll an die unab­hän­gi­gen Miss­brauchs­be­auf­trag­ten des Bis­tums: Wolf­gang Bei­er (08678 986930, wolfgang@​beiernetz.​de) und Rose­ma­rie Weber (0851 5019760, info@​kanzlei-​rweber.​de) Soll­ten Sie dar­über hin­aus Inter­es­se haben, sich an einem Betrof­fe­nen­bei­rat zu betei­li­gen, möch­te Bischof Oster Sie ermu­ti­gen, sich zeit­nah an die Inter­ven­ti­ons­be­auf­trag­te des Bis­tums Pas­sau, Anto­nia Murr, zu wen­den: antonia.​murr@​bistum-​passau.​de.

Die bun­des­wei­te, kos­ten­freie und anony­me Anlauf­stel­le für Betrof­fe­ne von sexu­el­ler Gewalt, für Ange­hö­ri­ge sowie Per­so­nen aus dem sozia­len Umfeld von Kin­dern, für Fach­kräf­te und für alle Inter­es­sier­ten ist das Hil­fe­te­le­fon Sexu­el­ler Miss­brauch“ – zu errei­chen unter der Num­mer 0800 2255530. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier: www​.hil​fe​por​tal​-miss​brauch​.de

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