Bischof Stefan Oster sendet junge „Zeuginnen und Zeugen der
Freude und des Glaubens“ in die Pfarrverbände des Bistums aus. Fünf junge Frauen und Männer sind am Samstagabend in den Dienst der Kirche von Passau ausgesendet worden. Zum einen qualifizierten sie sich durch das Studium der Religionspädagogik sowie durch die zweijährige Berufseinführung für den Beruf der Gemeindereferentin bzw. des Gemeindereferenten. Zum anderen führte sie das Studium der Katholischen Theologie sowie die zweijährige Berufseinführung zu dem Beruf der Pastoralreferentin und des Pastoralreferenten.
„Ihr habt euch bereiterklärt, für die Menschen und Gott zu gehen. Wir sind überaus dankbar, dass es junge Erwachsene gibt, die genau diesen Weg in diesen herausfordernden Zeiten gehen“, sagte Bischof Dr. Stefan Oster zu Beginn der Aussendungsfeier im Passauer Dom. Die künftigen Glaubensverkünderinnen und ‑verkünder haben sich für ihre feierliche Aussendung ein Wort von Paulus erwählt: ‘Freut euch im Herrn zu jeder Zeit’. Ein schönes Motto, „das Paulus womöglich im Gefängnis geschrieben hat“, erklärt der Bischof und ging in seiner Predigt tiefer darauf ein. „Ich habe den Eindruck, dass wir in einer Zeit leben, in der wir gesellschaftlich eine Art Kipppunkt erreichen. Dass sich das Verständnis der Menschen, was da in der Kirche getan, gefeiert und geglaubt wird, sich nach und nach gesellschaftlich gegen uns wendet“, erklärt Oster. Dafür gebe es mehrere Gründe, wie z.B. die andauernde Säkularisierung, aber auch selbstverschuldete Gründe und Skandale. „Wir erleben, dass viele Menschen über einen langen Zeitraum Unheil erfahren haben, wo wir doch eigentlich Ort des Heils und der Heilserfahrung für Menschen sein wollen und sollen“, so der Bischof. „Und dann kommen fünf junge Erwachsene zu uns und wählen sich das Motto Freut euch im Herrn zu jeder Zeit. Was für ein schönes Zeugnis, dass diese jungen Menschen Zeuginnen und Zeugen der Freude und des Glaubens sein wollen. In dieser Kirche. In dieser Zeit.“
Heil und Freude. In dieser Kirche. In dieser Zeit.
Bischof Stefan zitierte in seiner Predigt Papst Franziskus, der sagte, dass der Herr, der uns in diese Zeit stellt, uns nicht demütigen wolle, sondern er würdige uns genau in dieser Zeit Zeuginnen und Zeugen der Freude am Glauben und der Gegenwart des Herrn zu sein. Gott ist Mensch geworden, er habe bildlich gesprochen Erde angenommen, um unter uns zu sein, um ganz da zu sein und sich zu zeigen. Und er will uns helfen, „dass unsere eigene irdische Wirklichkeit erfüllt wird von seiner Gegenwart.“ Dieses Erfülltwerden bedeute das eigentliche Heil, das er uns gibt. Dieses Erfülltwerden könne in uns den Himmel aufmachen, so der Bischof. „Dann wird es nachrangig, ob wir gerade krank oder gesund sind, reich oder arm, bedroht oder nicht bedroht.“ Damit sollen Nöte und Sorgen keinesfalls verharmlost werden, aber Gottes Heil könne tiefer in uns reichen „als alles Wohl und Wehe dieser Welt“. Jede und jeder, der heute in den Dienst der Kirche eintritt, sei berufen, eine Zeugin oder ein Zeuge dieses Heils zu sein. „Dass wir eine Ahnung und ein Vertrauen darauf haben, eine innere Kenntnis und Nähe zum Herrn, die uns wirklich zu den Menschen in Not gehen lässt“, so Oster. Die Menschen im Dienst der Kirche dürfen Diener sein, „die Kanäle freilegen, Hindernisse wegräumen und so berühren können, dass das, was in den Menschen schon da ist, aufgeht und heilsam wird.“ Um selbst ein Mensch des Heils zu werden, sei es auch — heute mehr denn je — nötig, „dass wir Menschen der Beziehungspflege werden.“
Gott kommt auf dem kleinen Weg.
Gott komme auf dem kleinen Weg. Er komme ins Schweigen hinein. „Gott tut die wichtigsten Dinge der Weltgeschichte ins Schweigen der Nacht hinein. Seine Geburt und seine Auferstehung geschehen im Schweigen der Nacht.“ Bischof Stefan lud die Ausgesendeten ein „wirklich substantielle Zeiten des Seins mit dem Herrn zu verbringen. Im Schweigen, im Beten des Wortes, im fürbittenden Gebet für diejenigen, zu denen ihr unterwegs seid. Warum? Weil der Herr auf dem kleinen Weg kommt und von innen her ein Herz weiter macht für die anderen.“
Nach dem Gottesdienst waren die Ausgesandten mit ihren Angehörigen noch zu einer gemeinsamen Feier im Valentinssaal am Domplatz eingeladen.
Diese Frauen und Männer sind in die Pfarrverbände des Bistums ausgesendet worden:
- Stephanie Fürst Bogner
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Gemeindereferentin im Pfarrverband Waldkirchen
- Isabella Loibl
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Gemeindereferentin im Pfarrverband Winzer
- Felix Sanftleben
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Gemeindereferent Pfarrverband Tittling
- Verena Utz
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Pastoralreferentin im Pfarrverband Osterhofen
- Franz Ortner
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Pastoralreferent im Pfarrverband Wurmannsquick
Hier können Sie die Predigt in voller Länge hören:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Haben Sie Fragen zur Ausbildung?

Arnold Hutterer
Ausbildungsleiter für Pastoralreferenten/innen

Herbert Simböck
Ausbildungsleitung u. Berufseinführung GA/GR