
„Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten“ – mit diesem Auftrag wurden am Samstag bei einem feierlichen Pontifikalgottesdienst im Dom in Passau acht Frauen und Männer von Bischof Stefan Oster offiziell ausgesandt. Sie nehmen ihren Dienst als Gemeinde- und Pastoralreferenten auf.
Glauben und Leben verknüpfen, den Menschen Gott nahebringen, miteinander den Glauben feiern, Seelsorge vor Ort: Das Berufsbild der Gemeindereferentinnen und ‑referenten sowie auch der Pastoralreferentinnen und –referenten ist sehr vielfältig. Neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wie z.B. bei der Vorbereitung von Erstkommunion- und Firmtagen, gehören unter anderem auch Besuchsdienste bei kranken oder alten Menschen zu Hause oder im Krankenhaus zu ihren Aufgaben. Sie sind für die Gläubigen und Suchenden in den Pfarreien wichtige Wegbegleiter in allen Herausforderungen des Lebens. Und deshalb ist es ein wichtiger Dienst am Menschen und für die Menschen. Und Bischof Stefan Oster betonte im Zusammenhang mit dem Auftrag der Ausgesandten, es sei herausfordernd, in dieser Zeit den Glauben zu verkünden. Er sprach in seiner Predigt unter anderem über das Thema Mission und Missionierung und wie unterschiedlich diese Ausdrücke auf die Menschen wirken. Wie ist Mission heute zu verstehen, fragte der Bischof? Der Glaube sei sein größtes Geschenk. Und der Glaube biete sich als Geschenk an. Mission bedeute dem anderen zu verstehen geben, dass er oder sie ein Geschenkter ist, so der Bischof. Und dass er etwas empfangen könne, was wirklich zu seinem Heil sei. Dann würden wir Mission richtig verstehen, so Bischof Stefan.
„Ich danke euch von Herzen, dass ihr bereit seid, zu gehen für den Herrn, für sein Evangelium und für ihn selber!”
Die acht Frauen und Männer werden künftig in den Pfarreien der Diözese ihren Dienst zu tun. Dafür wünschte Bischof Stefan viel Glück und Erfolg bei der Bewältigung der anstehenden und sicherlich nicht immer leichten Aufgaben, die in einer herausfordernden Zeit für Kirche und Gesellschaft bevorstehen. Bischof Oster ist überzeugt, dass die Beheihmatung im christlichen Glauben den jungen Menschen die Kraft schenkt, um diesen Herausforderungen in den Gemeinden vor Ort täglich zu begegnen und sie zu meistern.
„Wir alle beten für euch, dass ihr Schenkende werdet, Menschen die sich selber schenken und dass ihr dadurch etwas vom dem Licht und dem Heil erschließen und weitergeben könnt, das ihr selber empfangen habt.”
Hier können Sie die Predigt von Bischof Stefan nachhören:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Musikalisch umrahmt wurde die Aussendungsfeier vom Jugendkathedralchor unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Unterguggenberger, Domorganist Ludwig Ruckdeschel und Domkantorin Brigitte Fruth.
Nach dem Gottesdienst wurden im Saal St. Valentin bei einer kleinen Feierstunde die Urkunden und Geschenke an die Ausgesandten überreicht.
Als Gemeindereferentinnen wurden ausgesandt: Nadine Blöchinger, Nadine Röckl, Julia Scharinger und Angelika Werbick.
Hier erfahren Sie mehr über die Gemeindereferentinnen und ihre Beweggründe:
Nadine Blöchinger / Pfarrverband Hengersberg
Nadine Blöchinger stellt ihre künftige Aufgabe unter die Bibelstelle, die sie selbst auf ihrem eigenen Glaubensweg begleitet hat: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6a); im Kirchenleben ist sie seit langem tief verwurzelt, zu ihren wichtigen Wegstationen gehören langjährige Ministrantenarbeit, das Singen in verschiedenen Chören sowie Lektoren- und Kantorendienste. In ihrem neuen Dienst will sie vor allem „die Freude des Glaubens weitergeben: Durch mein Charisma und meine Verkündigung der lebensbejahenden Botschaft Jesu; ich möchte eine Sinnhaftigkeit durch den Glauben im Leben der Menschen erwecken.“
Nadine Röckl / Pfarrverband Dietersburg
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen: Gemeinschaft und Begegnungen schaffen, bei denen der Glaube erlebbar und spürbar wird.“ Unter dieses Motto stellt Nadine Röckl ihren künftigen Dienst im Pfarrverband Dietersburg. Während eines kurzen Praktikums schnupperte sie in den Beruf der Gemeindereferentin hinein und spürte: „Das ist, was ich machen möchte und es wurde mir mit jedem weiteren Praktikum noch klarer.“ In Dietersburg wird die werdende Mutter bis zu Beginn des Mutterschutzes nur kurz im Einsatz sein.
Julia Scharinger / Pfarrverband Passau-Altstadt und Innstadt
Julia Scharinger wählte sich für ihre neue Aufgabe das Bibelzitat aus dem Matthäus-Evangelium 28,20: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Denn sie hat die tröstende Kraft des Glaubens selbst spüren dürfen während schwerer Krankheit in der Familie und davon will sie anderen, die Kraft und Zuspruch brauchen, etwas weitergeben. „Ich möchte vor allem an Kinder und Jugendliche weitergeben, dass ein gemeinsamer Glaube verbindet und stärkt und der Glaube an Gott Kraft, Hoffnung und Mut gibt.“
Angelika Werbick / Pfarrverband Perlesreut
Der Bibelspruch aus „Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe (1 Kor 13,13)“ ist für Angelika Werbick besonders bedeutsam geworden. Die Religionslehrerin war bereits im Kirchendienst tätig und hat sich ehrenamtlich in ihrer Heimatpfarrei in Freyung engagiert. Im Fernstudium absolvierte sie zusätzlich die Ausbildung zur Gemeindeberaterin „Ich bin sehr froh, dass ich diese Chance ergriffen habe, meine Arbeit als Gemeindereferentin erfüllt mich und bereitet mir viel Freude. Ich bin dankbar, dass Gott mich auf diesem Weg geführt hat.“
Als Pastoralreferentinnen und –referenten wurden ausgesandt: Martin Eibelsgruber, Teresa Aigner, Martina Kochmann und Simon Riel. Mehr zum Berufsprofil finden Sie hier:
Hier erfahren Sie mehr über die Pastoralreferentinnen und –referenten und ihre Beweggründe:
Martin Eibelsgruber / Pfarrverband Simbach am Inn
Für Martin Eibelsgruber ging es erst einmal in die weite Ferne nach Bolivien. Dort absolvierte er den Freiwilligendienst als Missionar auf Zeit und es packte ihn die Sehnsucht „für und mit Menschen unterwegs zu sein und bereits im Hier und heute mit ihnen einen Vorgeschmack auf Gottes Fülle zu bekommen.“ Er wählte sich für seine berufliche Zukunft eine Bibelstelle aus dem Johannesevangelium: „… damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10), denn „Gott hat für jeden von uns ein Leben in Fülle im Sinn, das keine Grenzen kennt. Deswegen können wir von uns selber loslassen und uns verschenken und hingeben, weil wir unendlich viel mehr gewinnen als verlieren.“
Teresa Aigner / Pfarrverband Bad Birnbach
Der Weg zur Pastoralreferentin im Bistum Passau führte Teresa Aigner über die kirchliche Jugendarbeit. Sie war als Ministrantin tätig, engagierte sich bei der Kolpingjugend, beim BDKJ und auch im Freiwilligen Sozialen Jahr sammelte sie wertvolle Erfahrungen, die sie als Pastoralreferentin einbringen will, um „Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten.“ Bedeutsam ist für sie in diesem Zusammenhang die Zusage in der Bibelstelle: Ich bin der ich bin da (Ex 3,14).
Martina Kochmann / Referat Ehe, Familie und Kinder
Man muss „Gott Raum und Zeit schaffen, ihn wirken lassen …“, davon ist Martina Kochmann überzeugt. Aufgewachsen ist sie in einer christlichen Familie in der Slowakei, wurde während des Studiums stark geprägt von den Schwestern der Congregatio Jesu und den Jesuiten. Der Weg, einen pastoralen Beruf zu ergreifen, war vorgezeichnet: „Ich wollte Menschen ermöglichen, dass sie Gott begegnen können.“ Denn Gott hat Interesse an allem, was uns bewegt und beschäftigt, so Kochmann. „Ihn jeden Tag in allen Dingen zu suchen und finden ist mir sehr wichtig. Darum bemühe ich mich und das möchte ich Menschen, denen ich begegne, gerne weitergeben.“
Simon Riel / Pfarrverband Straßkirchen
Simon Riel wechselte aus dem Bistum Eichstätt nach Passau. Der Beruf des Pastoralreferenten ist für ihn eine Herzensangelegenheit, „denn wovon das Herz überfließt, davon spricht der Mund.“ (Mt 12,34). Seine Motivation ist der Glaube an Jesus Christus. „Daraus ergibt sich für mich die konkrete Nachfolge als Pastoralreferent: von dem zu erzählen, der alles ist und kraft seiner Liebe, jeden Menschen zu lieben.“ Als Motto für seine künftige Arbeit wählte er den Bibelspruch: „Lehre mich, HERR, deinen Weg, dass ich ihn gehe in Treue zu dir (Ps 86,11). Die Kraft für seine Arbeit schöpft er aus „einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus.“