Frauen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg begleiten, Lern- und Erfahrungsorte des Glaubens schaffen, religiöse und spirituelle Heimat geben, ungerechte Strukturen gegenüber Frauen benennen und „wenn das Leben weh tut“, Hilfe und Unterstützung anbieten: Das waren und sind die Hauptaufgaben der Frauenseelsorge in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Deshalb richten sich die Angebote der Frauenseelsorge an alle Frauen in verschiedenen Lebenslagen und jeglichen Alters, ganz unabhängig von ihrer Nähe zur Kirche. Angesprochen und begleitet werden Frauen, die an Scheide- und Wendepunkte des Lebens angekommen sind, mit Belastungen nicht mehr klarkommen oder sich der Notwendigkeit einer Neuorientierung bewusst werden.
Die beiden Seelsorgerinnen im Referat Frauen, Hildegard Weileder-Wurm und Walburga Westenberger gaben den Frauen zu Beginn der gottesdienstlichen Feier ein Lesezeichen mit Früchten des Geistes in die Hand. In einer Meditation zum Thema: „Wir alle sind geistbegabt!“ konnten die Mitfeiernden überlegen, welche ureigensten Begabungen und Talente in ihnen stecken. Sie wurden ermutigt, die Charismen nicht brachliegen, sondern zum Wohle der Gemeinschaft fruchtbar werden zu lassen.
Als Bibeltext stand der Korintherbrief im Mittelpunkt. Der Apostel Paulus spricht hier davon, dass alle durch die Taufe mit dem einen Geist getränkt wurden. In der Predigt betonte die Abteilungsleiterin und stellvertretende Seelsorgeamtsleiterin Helene Uhrmann-Pauli, dass Gemeinschaft und Kirche von allen Menschen lebt, die mit ihrer Geistbegabung Teil des Miteinanders sind.
Musikalisch wurden die gottesdienstliche Feier sowie der anschließende Festakt mit Liedern und meditativen Instrumentalstücken von Christoph und Monika Gains, Helga Grömer, Brigitte Ascher-Sporer und Elfriede Teml umrahmt.
Beim Festakt in St. Valentin hieß die Leiterin der Frauenseelsorge Hildegard Weileder-Wurm alle Gäste willkommen. Ihr besonderer Gruß galt den Ehemaligen, die den Boden für die Frauenseelsorge bereitet haben. Herzlich begrüßt wurden auch die aktuellen Mitarbeiterinnen, Referentinnen und Kursteilnehmerinnen, sowie die KooperationspartnerInnen, die zur Vernetzung der Frauenarbeit im Bistum Passau beitragen. Weileder-Wurm dankte ausdrücklich dem Katholischen Frauenbund und den evangelischen „Schwestern“ vom Dekanatsfrauenteam in Passau für die gute Zusammenarbeit.
Dr. Hildegard Gosebrink, Leiterin der Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Freisinger Bischofskonferenz, spannte in ihrem Festvortrag einen Bogen vom Gründungsjahr der Passauer Frauenseelsorge bis zu den aktuellen Herausforderungen. Die Kirche in Deutschland bereitete sich 1970 nach dem Ende des Konzils auf die Würzburger Synode vor, die 1971 begann.
„Ich wünsche den Mitarbeiterinnen sowie allen Frauen im Bistum Passau, im Sinne Johannes Taulers zu immer wichtigeren Säulen der Kirche zu werden.”
„Es ist alles eine Frage der Perspektive!”
Abschließend wagte Dr. Anna Hennersperger unter der Überschrift “Streiflichter und Frauenblicke auf humorvolle Weise” einige Seitenblicke auf das Verhältnis von Frauen und katholischer Kirche.
Text: Hildegard Weileder-Wurm — Leitung Referat Frauen