Jugend

Oh mein Gott!

Tamina Friedl am 31.03.2023

Bibelnacht4 Foto: Tamina Friedl

Das Motto der diesjährigen Bibelnacht der Passauer Giselaschulen ist eines, das jeder beinahe täglich ausspricht: „Oh mein Gott!“ Auf die Frage der Schülerinnen, in welchen Situationen sie diesen Ausruf verwenden, antworten ihre Lehrkräfte vor allem mit negativen Erfahrungen, Schock oder Entsetzen. In zahlreichen Workshops und gemeinsamen Gottesdiensten entdeckte die Schulfamilie zusammen mit Bischof Stefan Oster in der Bibelnacht aber das, was Gott eigentlich sein kann: das Gefühl, nach Hause zu kommen.

Zu Beginn der mitt­ler­wei­le 20. Nie­dern­bur­ger Bibel­nacht hieß Schul­lei­ter Dr. Mar­kus Eber­hardt rund 235 Schü­le­rin­nen in der Aula will­kom­men. Beson­ders freu­te er sich, Fra­ter Ser­a­fim aus Nie­der­al­t­eich, die ehe­ma­li­ge Schü­le­rin The­re­sa Wal­bert und nicht zuletzt Bischof Ste­fan Oster unter den Anwe­sen­den begrü­ßen zu dür­fen, die alle drei selbst für die Gestal­tung eines Work­shops gekom­men waren. Es ist unglaub­lich, dass ihr alle da seid, um eine Nacht zu ver­brin­gen, in der es um die Bibel geht“, freu­te sich Bischof Oster. Das Pro­gramm star­te­te dann mit einem Sketch der Klas­se G10a, in dem die Schü­le­rin­nen auf humor­vol­le Wei­se schnell deut­lich mach­ten, wie oft man im Lauf eines Tages getreu dem Mot­to Oh mein Gott!“ eigent­lich Gott anspricht. Auch anhand von pas­sen­den Psal­men grif­fen sie das The­ma auf und gin­gen dabei etwa auf den bekann­ten Vers Mein Gott, mein Gott, war­um hast du mich ver­las­sen“ ein, der beson­ders in Kri­sen­zei­ten wie jetzt Aktua­li­tät habe.

Im Anschluss gin­gen alle Schü­le­rin­nen in ihre gewähl­ten Work­shops, die ins­be­son­de­re ihre Lehr­kräf­te unter der Lei­tung von Haupt­or­ga­ni­sa­tor Lukas Spit­zen­pfeil für sie orga­ni­siert hat­ten. Vom Knüp­fen von Freund­schafts­arm­bän­dern über Medi­ta­ti­on und Male­rei bis hin zur krea­ti­ven Gestal­tung von Got­tes­vor­stel­lun­gen und dem Bas­teln mit Per­len des Glau­bens war für jede etwas dabei. In einem Teil der Work­shops wur­de zudem direkt mit Bibel­tex­ten gear­bei­tet. So sprach Bischof Oster etwa mit der 9a über das Gleich­nis vom ver­lo­re­nen Sohn. Nach der gemein­sa­men Lek­tü­re und eini­gen Erklä­run­gen des Bischofs dis­ku­tier­ten die jun­gen Frau­en unter­ein­an­der über den Aus­zug aus einer der größ­ten Geschich­ten der Weltliteratur“.

In den Glau­ben kom­men heißt nach Hau­se kommen.”

Bischof Stefan Oster

Wir brau­chen Bil­der, um eine inne­re Wirk­lich­keit zu erklä­ren“, beschrieb Bischof Oster die Funk­ti­on des Gleich­nis­ses, in dem ein ver­lo­re­ner Sohn, nach­dem er lan­ge auf Irr­we­gen unter­wegs gewe­sen ist, wie­der zu sei­nem Vater zurück­kommt und von ihm sofort wie­der zu Hau­se will­kom­men gehei­ßen wird. Letzt­lich sei die Welt zwar nicht immer schön, aber es gebe immer einen Weg, um nach Hau­se zu kom­men. Das erzäh­le die Geschich­te und das war auch das Ergeb­nis, zu dem die 9a am Ende kam. Ich wün­sche euch eine Erfah­rung vom Nach-Hau­se-Kom­men“, wand­te sich Bischof Oster an die Schü­le­rin­nen. Jesus sei der Weg dort­hin, denn: In den Glau­ben kom­men heißt nach Hau­se kommen.”

Auch in der gemein­sa­men Andacht im Anschluss an die ers­te Work­shop­run­de ging der Bischof erneut auf das Gleich­nis ein. Viel­leicht sei auch die Schu­le eine Art von Hei­mat, denn schließ­lich sei Hei­mat da, wo man sich gebor­gen wis­se. Auch der Sohn im Gleich­nis sei eigent­lich schon daheim beim Vater und wis­se es nur nicht. Die­ses Zuhau­se ist in geheim­nis­vol­ler Wei­se schon da“, gab Bischof Oster den Schü­le­rin­nen mit auf den Weg. Auch die Schü­le­rin­nen selbst zeig­ten in einem kur­zen Spiel, dass es in der Welt, obwohl es oft erst­mal anders wirkt, immer auch schö­ne Geschich­ten zu erzäh­len gibt. 

Eine die­ser schö­nen Geschich­ten kann auch die von der Bibel­nacht 2023 sein. Wir haben sehr viel dar­über gelernt, was eigent­lich das Wich­ti­ge im Leben ist“, resü­mier­ten Eva und Han­nah schon nach dem ers­ten Work­shop. Und der Spaß kam natür­lich auch nicht zu kurz. Chia­ra und Nico­le zum Bei­spiel waren begeis­tert von ihren neu­en Per­len­arm­bän­dern, bei denen jede Per­le einen eige­nen Bereich ihres Lebens wider­spie­gelt. Eine echt schö­ne Idee“, fan­den die bei­den. Noch die gan­ze Nacht ver­brach­ten die jun­gen Frau­en in der Schu­le bei einem wei­te­ren Work­shop und schließ­lich bei der tra­di­tio­nel­len Bibel­sup­pe um Mit­ter­nacht, die schon sehn­lichst erwar­tet wur­de. Ob und wann letzt­lich geschla­fen wur­de, das wis­sen ver­mut­lich nur die Mädels selbst…

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