
In Jerusalem ist es zur Zeit sehr heiß. Der gestrige Mittwoch, der heutige Donnerstag und der morgige Freitag sind mit Temperaturen um die 40 Grad für Jerusalem untypisch.
Laut P. Elias, dem Gastbruder der Dormitio, aber auch nicht besorgniserregend.
Einblicke von Dr. Christoph Hentschel
Bei diesem heißen Wetter sind wir dennoch zum Ölberg aufgebrochen, um das Himmelfahrtsheiligtum zu besichtigen, das sich heute in muslimischer Hand befindet, und bei den französischsprachigen Benediktinerinnen die Messe zu feiern. Am Abend sahen wir den Film „Adams Äpfel“, der voller biblischer Motive ist.
Für Freitag, 24.5.2019 planten wir ursprünglich, den Kreuzweg entlang der Via Dolorosa zu beten. Wir stießen auf zwei Schwierigkeiten: die starke Hitze und die überfüllte Via Dolorosa, die weitgehend durch das muslimische Viertel verläuft und besonders an Freitagen während des Ramadan aufgrund der Nähe zur al-Aqsa-Moschee sehr frequentiert ist. So entschieden wir uns für ein Alternativprogramm. Nach der Messe in St. Peter in Gallicantu besuchten wir das Davidsgrab und den Abendmahlssaal. Auf der Dachterrasse sangen wir in Anlehnung an den Pfingsttag den Heilig-Geist-Hymnus.
Samstag, der 25.5.2019 war zum persönlichen Abschiednehmen von Jerusalem geplant. Am Nachmittag spielten wir das seit Jahren bewährte Spiel Eurakylon, in dem der Lesestoff der biblischen Bücher und die Einführungen dazu in Form eines Wettkampfes thematisiert werden. Der Name Eurakylon leitet sich aus Apg 27 ab. Der Wind, der dem Schiff, auf dem sich Paulus befindet, Schubkraft gibt, soll als Symbol dafür verstanden werden, dass wir trotz des nahen Endes der Bibelschule noch nicht am Schluss angelangt sind.
Sonntag, der 26.5.2019 galt der Rückreise nach Deutschland. Nach unserem Aufbruch aus dem Gästehaus Beit Joseph der Benediktiner in Jerusalem stoppten wir zur Feier der Messe in Qiryat Jearim, wo alttestamentlicher Überlieferung zufolge die Bundeslade aufgefunden wurde. Unweit des Ortes befindet sich Abu Ghosh, einer der Emmausorte. Der Gedanke eines begleitenden Christus war für die Heimreise wie geschaffen. Er soll auch über jedes christliche Leben geschrieben werden. Nach dem Sicherheitscheck am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv und dem Rückflug sind wir wohlbehalten in München angekommen. Die Heimat hat uns wieder. Das Bleibende der Bibelschule wird sich in den nächsten Tagen und Wochen herauskristallisieren.
