Das glauben wir

Bibelschule des Propädeutikums – Bericht Teil 3 aus dem Hl. Land

Sarah Joas am 07.05.2019

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Nach den heißen Tagen im Kibbuz Yahel hieß es am Freitag, 03. Mai, Abschied zu nehmen von der Wüste und hinauf zu fahren nach Jerusalem: hinauf nicht nur in dem Sinn, dass es nordwärts ging, sondern auch von den Höhenmetern her.

Bibel­schu­le des Pro­pä­deu­ti­kum — Ein­bli­cke von Dr. Bern­hard Klin­ger

Frei­tag, 03. Mai 2019 bis Sonn­tag, 05. Mai 2019
Wir fuh­ren vom Kib­buz, der etwa 100m über dem Mee­res­spie­gel liegt, bis zum Toten Meer, das ja ca. 400m unter dem Mee­res­spie­gel liegt; und von dort ging es dann hin­auf auf das ca. 800m hoch gele­ge­ne und deut­lich küh­le­re Jerusalem.

Regens Mar­tin Deng­ler erzählt kurz nach der Abfahrt vom Kib­buz, dass eine Bewoh­ne­rin ihm erklärt habe, wie beein­dru­ckend es für sie gewe­sen sei, dass wir bei der Gedenk­fei­er für die Holo­caust-Opfer dabei gewe­sen waren, und sie es sehr schät­ze, dass wir schon so vie­le Jah­re regel­mä­ßig mit unse­rer Grup­pe in den Kib­buz kämen. Es ist tat­säch­lich so: Wir dür­fen dort sehr viel Freund­lich­keit und Wert­schät­zung erfahren.

Von Yahel also ging es am Toten Meer ent­lang über Jeri­cho nach Jeru­sa­lem. Die Pro­pä­deu­ti­ker wer­den im neu­tes­ta­ment­li­chen Teil der Bibel­schu­le zwar noch­mals kurz nach Jeri­cho kom­men, aber unser Bus­fah­rer woll­te es sich nicht neh­men las­sen, mit uns in die Stadt hin­ein­zu­fah­ren und einen Blick auf den Berg der Ver­su­chung und das dor­ti­ge ortho­do­xe Klos­ter zu wer­fen. Der Ver­su­chung, sich schon dort mit tou­ris­ti­schem Krims­krams ein­zu­de­cken, konn­ten wir bes­tens wider­ste­hen; aller­dings nutz­ten wir die Mög­lich­keit, im alten Stadt­zen­trum Mit­tags­pau­se zu machen. Unser freund­li­cher Bus­fah­rer Riad war uns dabei eine gro­ße Hil­fe – und nicht zuletzt konn­te er dabei auch den Wochen­end­ein­kauf für sei­ne ins­ge­samt sie­ben­köp­fi­ge Fami­lie erle­di­gen. So kamen wir am frü­hen Nach­mit­tag gut in Jeru­sa­lem an – noch zei­tig genug bevor der ohne­hin dich­te Ver­kehr am Vor­abend zu Sab­bat noch dich­ter wurde.

Der Vor­mit­tag des Sab­bat stand dann ganz im Zei­chen got­tes­dienst­li­cher Fei­ern: zuerst Lau­des und Mes­se mit den Bene­dik­ti­nern der Abtei Hagia Maria Sion, dann der Besuch des Syn­ago­gen­got­tes­diens­tes in der Gre­at Syn­ago­gue in der Jeru­sa­le­mer Neu­stadt. Einer der Pro­pä­deu­ti­ker hat­te uns zuvor mit einem Refe­rat kurz in die wesent­li­che Ele­men­te des Syn­ago­gen­got­tes­diens­tes ein­ge­führt, so dass wir dann etwa eine Stun­de lang die­sen Got­tes­dienst besuch­ten und eine sehr beein­dru­cken­de Erfah­rung mach­ten. Auch hier galt, wie auch schon bei der Gedenk­fei­er zum Holo­caust-Gedenk­tag: Trotz der vor allem sprach­li­chen Bar­rie­ren und auch trotz des unter­schied­li­chen Ver­ständ­nis­ses von Lit­ur­gie und Gebet war eine inten­si­ve und berüh­ren­de Gebets­at­mo­sphä­re zu erle­ben. Wir als Grup­pe nutz­ten die Zeit wäh­rend des Syn­ago­gen­got­tes­diens­tes dazu, die Psal­men, die für den Sams­tag vor­ge­se­hen waren, medi­ta­tiv und jeder für sich zu beten.

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Anschlie­ßend tra­ten wir den Weg zurück in die Jeru­sa­le­mer Alt­stadt bzw. zurück in die Abtei an. Nach der Lese­zeit, der regel­mä­ßi­gen abend­li­chen Refle­xi­ons­run­de, der Ves­per und dem Abend­essen erleb­ten wir noch den Ritus, nach dem die Gra­bes­kir­che abge­schlos­sen wird. Es ist ein bered­tes Zei­chen, dass die Schlüs­sel für die Gra­bes­kir­che, die von meh­re­ren christ­li­chen Kir­chen genutzt und mit Leben erfüllt wird, in mus­li­mi­schen Hän­den liegt. Im Zen­trum der Bibel­schu­le stand und steht ja die Begeg­nung: die Begeg­nung mit der Hl. Schrift, mit Gott, mit dem Land der Bibel sowie mit den Reli­gio­nen und Kul­tu­ren, die sich das Land der Bibel tei­len. In die­ser Linie stand auch der Sonn­tag: die sonn­täg­li­che Eucha­ris­tie­fei­er besuch­ten wir bei den mit Rom Grie­chisch-Katho­li­schen Chris­ten, die die Lit­ur­gie im byzan­ti­ni­schen Ritus in ara­bi­scher Spra­che fei­ern. Ein deutsch­spra­chi­ges Fei­er­heft erleich­ter­te es uns, die Lit­ur­gie mit­voll­zie­hen zu kön­nen.

Die Lit­ur­gie in einem an sich unge­wohn­ten Ritus mit­zu­fei­ern erwei­tert nicht nur den Hori­zont, son­dern es wird auch deut­lich, wel­che christ­li­chen Schwes­tern und Brü­der im Nahen Osten unse­re Unter­stüt­zung brau­chen, zumal immer mehr Chris­tin­nen und Chris­ten das Land ver­las­sen. Was den Besuch im Grie­chisch-Katho­li­schen Patri­ar­chat zudem berei­cher­te: Wir durf­ten von der Dach­ter­ras­se des Gäs­te­hau­ses aus einen Blick über die Dächer von Jeru­sa­lem wer­fen, bevor wir auf der Stadt­mau­er vom Jaf­fa-Tor zum Damas­kus-Tor gin­gen. Von dort aus teil­te sich die Grup­pe, um in der Jeru­sa­le­mer Alt­stadt zu Mit­tag zu essen und dann an der West­mau­er des Tem­pels („Kla­ge­mau­er“) oder auch in der Abtei sich wie­der der Bibel­lek­tü­re zu widmen.

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Hier finden Sie den zweiten Teil des Berichts:

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