Das glauben wir

Bibelschule des Propädeutikums - Bericht Teil 6 und 7 aus dem Hl. Land

Sarah Joas am 17.05.2019

Blick-vom-Mount-Bental-nach-Syrien

Ein­bli­cke von Dr. Chris­toph Hent­schel

Um 8 Uhr betei­lig­ten wir uns an den Lau­des und der Mes­se der Mön­che auf dem Zion und nach dem Früh­stück brach­te uns unser Bus­fah­rer Ach­med über sama­ri­ta­ni­sches Gebiet nach Nor­den. Unter­wegs stopp­ten wir in Nab­lus, dem bibli­schen Sichem, das zwi­schen den Ber­gen Ebal und Gari­zim liegt. Dort befin­det sich der Jakobs­brun­nen, an dem in Joh 4 die Begeg­nung zwi­schen Jesus und der Sama­ri­te­rin ver­or­tet wird. Um den Brun­nen wur­de eine Kir­che errich­tet, der Brun­nen sel­ber befin­det sich noch immer im Betrieb und ist zugäng­lich. Es war beein­dru­ckend, Was­ser aus der Tie­fe zu schöp­fen und es dann wie­der in den Schacht zurück­zu­schüt­ten. Es dau­ert ca. drei bis vier Sekun­den, bis es wie­der unten ankommt.

Die Fahrt ging wei­ter und wir erreich­ten unse­re gali­läi­sche Unter­kunft Kib­buz Dega­nya Beth. In unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft befin­det sich die Tauf­stel­le Yar­denit, die biblisch nicht bezeugt ist, heu­te jedoch von vie­len frei­kirch­li­chen Grup­pen genutzt wird, um die Tau­fe im Jor­dan zu voll­zie­hen. Im Kib­buz Dega­nya wur­den wir sehr freund­lich auf­ge­nom­men und konn­ten uns dort für die nächs­ten acht Tage einrichten.

Am Sonn­tag, 12.5.2019 brach­te uns Ach­med von Dega­nya am Süd­ufer des Sees von Gali­läa an das Nord­ufer nach Gino­sar, von wo aus wir ein ein­stün­di­ge Boots­fahrt nach Kafar­na­um, dem Wohn­ort Jesu, unter­nah­men. Schö­ne hei­le Welt“, war wäh­rend der Fahrt zu hören. Die­ser Ein­druck wur­de auf dem Berg der Selig­prei­sun­gen bestä­tigt, wo wir die sonn­täg­li­che Eucha­ris­tie fei­er­ten. Am Abend hat­ten wir eine Begeg­nung mit Erich König, einem gebür­ti­gen Gra­zer, der seit etwa 40 Jah­ren im Kib­buz Dega­nya lebt und uns von der Ent­wick­lung des Kib­buz berich­tet hat. In den Anfän­gen woll­ten die Pio­nie­re in den Kib­bu­zim das Ide­al Karl Marx‘ vom gemein­sa­men Eigen­tum der Pro­duk­ti­ons­mit­tel leben. Laut König funk­tio­nier­te das in einer klei­nen Kib­buz-Gemein­schaft. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren voll­zog sich in den Kib­bu­zim ein Wan­del, der v. a. die Pri­va­ti­sie­rung zur Fol­ge hat­te. Zu die­sem Schritt ent­schie­den sich die Mit­glie­der des Kib­buz Dega­nya Beth am Beginn die­ses Jah­res. In der Fol­ge bedeu­te­te das, dass die im Kib­buz ange­sie­del­ten Betrie­be zu GmbHs wur­den und die Mit­glie­der Pri­vat­ei­gen­tum besit­zen. Es bedeu­tet aber auch, dass das Kib­buz nicht mehr in der Ver­ant­wor­tung steht, für die ärzt­li­che Ver­sor­gung sei­ner Mit­glie­der auf­zu­kom­men. In unse­rer Begeg­nung mit Erich König erfuh­ren wir auch, dass ein sehr bedeu­ten­der Jude Grün­dungs­mit­glied des Kib­buz Dega­nya Beth war: Levi Esch­kol, der 1963 die Nach­fol­ge von David Ben Guri­on als Pre­mier antrat.

Bibelschule

Mon­tag, der 13.5.2019 war ein Lese­tag im Kib­buz. Am Abend schau­ten wir uns den Film A Serious Man“ an, eine moder­ne Ijob-Verfilmung.

Unse­re Erkun­dung des Gebie­tes um den See von Gali­läa ging am Diens­tag, 14.5.2019 wei­ter. Wir bra­chen wir in der Frü­he nach Tabgha auf zu dem Ort, wo Jesus mit fünf Bro­ten und zwei Fischen fünf­tau­send Men­schen gespeist hat. Das Gesche­hen wird meis­tens Brot­ver­meh­rung genannt, der Begriff ist jedoch nicht ganz rich­tig, denn es wird nicht erwähnt, dass das Brot mehr gewor­den ist, viel­mehr hat Jesus mit Weni­gem vie­le satt gemacht.

Nach dem Besuch in Tabgha fuh­ren wir nach Kafar­na­um, der City of Jesus. Das Evan­ge­li­um erzählt davon, dass sich Jesus nach sei­nem Weg­gang aus Naza­reth und nach sei­nem Wüs­ten­auf­ent­halt in Kafar­na­um nie­der­ge­las­sen hat. Dort konn­ten wir die Syn­ago­ge aus dem 4. Jahr­hun­dert und das Wohn­haus des Petrus besich­ti­gen, über dem eine Kir­che erbaut wurde.

Am Mitt­woch, den 15.5.2019 bra­chen wir nach Ban­yas, dem bibli­schen Cäsarea Phil­ip­pi, auf. Die ursprüng­lich geplan­te Wan­de­rung ent­lang des Her­mon-Flus­ses muss­ten wir wegen der hohen Außen­tem­pe­ra­tu­ren von um die 40 Grad auf ein Mini­mum redu­zie­ren. Die Wei­ter­fahrt über die Golan-Höhen brach­te uns an den Mount Ben­tal an der Gren­ze zu Syri­en. Es war für uns ein eigen­wil­li­ges Gefühl, an der Gren­ze zu einem Land zu ste­hen, in dem augen­blick­lich viel Unru­he herrscht.

Am Don­ners­tag, den 16.5.2019 hat­ten wir einen Tag ohne Exkur­sio­nen. Am Mit­tag genos­sen wir Fleisch und Würst­chen beim gemein­sa­men Grillen.

Hier finden Sie den fünften Teil des Berichts:

Bibelschule-2019_62
Das glauben wir
13.05.2019

Bibelschule des Propädeutikums - Bericht Teil 5 aus dem Hl. Land

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