Weltkirche

Über 230 Bischöfe fordern wirksame Lieferkettengesetze weltweit

Pressemeldung am 29.09.2020

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Weltweit fordern heute 233 Bischöfe aus 43 Ländern in einer gemeinsamen Erklärung Gesetze ein, die Unternehmen zur Achtung von Menschenrechten und der Umwelt verpflichten. Seit der ersten Veröffentlichung im Juli hat sich damit die Zahl der unterzeichnenden Bischöfe mehr als verdoppelt. Zu den Unterzeichnern gehört auch Bischof Stefan Oster.

Zu den Unter­zeich­nern gehö­ren 14 deut­sche Bischö­fe, dar­un­ter der Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz Georg Bät­zing, Kar­di­nal Rein­hard Marx sowie der für MISE­RE­OR zustän­di­ge Frei­bur­ger Erz­bi­schof Ste­phan Bur­ger. Erz­bi­schof Bur­ger sieht die Not­wen­dig­keit für ein deut­sches Lie­fer­ket­ten­ge­setz und hofft auf eine rasche Eini­gung: Das Lie­fer­ket­ten­ge­setz muss Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen und Umwelt­schä­den in den Wert­schöp­fungs­ket­ten deut­scher Unter­neh­men wirk­sam vor­beu­gen und mög­li­chen Betrof­fe­nen den Zugang zu deut­schen Zivil­ge­rich­ten erleichtern.“

Zum Welt­ge­bets­tag hat­te Papst Fran­zis­kus am 1. Sep­tem­ber erklärt: Es ist not­wen­dig, die natio­na­le und inter­na­tio­na­le Gesetz­ge­bung zu stär­ken, so dass sie die Akti­vi­tä­ten der Kon­zer­ne, die den Abbau von Boden­schät­zen betrei­ben, regu­liert und es den Geschä­dig­ten ermög­licht, den Rechts­weg zuver­läs­sig zu beschrei­ten.“ In ihrer gemein­sa­men Erklä­rung unter­stüt­zen die 233 Bischö­fe Lie­fer­ket­ten­ge­set­ze sowohl auf natio­na­ler Ebe­ne, auf EU-Ebe­ne wie auch im Rah­men der Ver­ein­ten Natio­nen, wo im Okto­ber eine Arbeits­grup­pe des UN-Men­schen­rechts­rats über ein Völ­ker­rechts­ab­kom­men zu Wirt­schaft und Men­schen­rech­ten ver­han­deln wird.

Bereits im Juli hat­te sich Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel für ein deut­sches Lie­fer­ket­ten­ge­setz und für eine EU-Regu­lie­rung aus­ge­spro­chen und die Bun­des­mi­nis­ter Huber­tus Heil, Gerd Mül­ler und Peter Alt­mai­er mit der Erar­bei­tung von ent­spre­chen­den Eck­punk­ten beauf­tragt. Eine Eini­gung steht jedoch immer noch aus. Pir­min Spie­gel, Haupt­ge­schäfts­füh­rer von MISE­RE­OR, warn­te vor einer Ver­wäs­se­rung des Lie­fer­ket­ten­ge­set­zes: Ein Gesetz, das men­schen­recht­li­che Sorg­falts­pflich­ten auf die 280 größ­ten Unter­neh­men sowie auf das ers­te Glied der Lie­fer­ket­te beschränkt und kei­ne Haf­tungs­re­ge­lung ent­hält, wäre kein Fort­schritt, son­dern ein gra­vie­ren­der Rück­schritt gegen­über dem bis­he­ri­gen Sta­tus quo.“ Zugleich wider­sprach er der The­se, dass ein Lie­fer­ket­ten­ge­setz ent­wick­lungs­feind­lich sei. Inves­ti­tio­nen för­dern nur dann Ent­wick­lung, wenn sie die Men­schen­rech­te und die Umwelt respektieren.“

Text: Bischöf­li­ches Hilfs­werk Misereor

Bild­quel­le: truthseeker08 auf Pixabay

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