Im Pfarrverbandsbüro in Lalling wurden zunächst die Matrikelbücher in Augenschein genommen und Gespräche mit den hauptamtlichen Mitarbeitern in den Büros und im Seelsorgeteam um Pfarrer Philipp Höppler geführt. Danach ging es nach Auerbach, wo im Pfarrheim nachmittags die Vertreterinnen der KiTas und der Eltern-Kindgruppen zum Gespräch mit dem Bischof geladen waren. Anschließend folgte der Austausch mit den Kirchenpflegern und Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, schließlich eine Runde mit den Vertretern der kirchlichen Vereine und Gruppierungen wie Frauenbünde, Jugend, Caritas, Musik oder auch Seniorenclubs.
Am Abend kehrte das Visitationsteam zurück nach Lalling, wo in der Pfarrkirche als Höhepunkt der Visitation die Eucharistie gefeiert wurde. Wahrlich ein intensiver Tag war es, wie der Bischof betonte, als er den Besuchern aus den vier Pfarreien Auerbach, Grattersdorf, Lalling und Schaufling sowie der Expositur Hunding in einer kleinen Rückschau berichtete. Bei den Treffen habe er engagierte Mitarbeiter und ein gut zusammenarbeitendes Team erlebt, dass mit Freude die Aufgaben erledigt. Er sei auch froh, aus erster Hand von den Anliegen der Mitarbeiter zu erfahren. In intensiven Debatten wurde offen und ehrlich darüber diskutiert, wie es im Pfarrverband weitergeht. Bemerkenswert fand Bischof Oster, dass ein Bewusstsein gewachsen ist, gemeinsam ein Pfarrverband zu sein, auch wenn es keinen zentralen Ort gibt. „Es gibt selbständige Ortschaften, die versuchen, zusammenzuarbeiten, aber es gibt keinen „Platzhirschen“, der der größte Ort ist und da passiert alles“, so seine Erkenntnis. Seinen besonderen Dank drückte der Bischof schließlich den Haupt- und Ehrenamtlichen im Pfarrverband aus für ihre geleistete Arbeit.
In seiner beeindruckenden Predigt griff er im Weiteren die in den Gesprächen oft gestellte Frage auf, wie man wieder mehr und auch junge Leute in die Kirche bringt. Doch um was geht es dabei? Gilt es einfach nur, Kirchenbänke zu füllen und wie gewohnt weiter zu machen oder ist es ein Anliegen, persönliche Glaubenserfahrungen zu machen und dadurch auch die Sehnsucht nach der Gemeinschaft zu wecken? Aus der Lesung des Tages erklärte der Bischof, dass das Leben der Israeliten immer dann am segensreichsten war, wenn sie sich neu und in besonderer Weise Gott zugewandt haben. Im Evangelium von der Vertreibung der Händler aus dem Tempel stellt Jesus ebenfalls und unmissverständlich Gott und die Beziehung zu ihm in den Mittelpunkt.
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Dieses Anliegen gilt auch heute und auch uns. So stellt Bischof Oster gerne bei Wiedereinweihungen nach Kirchenrenovierungen die Frage „Was heißt eigentlich Innenrenovierung der Kirche?“ Neben dem Gebäude müssen wir den Begriff „Kirche“ auch auf unsere Gemeinschaft und auf uns selbst als Teil dieser Gemeinschaft beziehen und eben auch unser Glaubensleben „renovieren“, immer wieder neu auf Jesus ausrichten. Wir alle dürfen uns von Jesus berühren lassen und wir sind aufgefordert, dieses Berührt-Sein auch auszustrahlen und davon Zeugnis zu geben.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm der Kirchenchor aus Grattersdorf unter Leitung von Kaspar Gerg, der verstärkt durch Sängerinnen und Sänger aus den anderen Pfarreien zu einem richtigen Pfarrverbandschor wurde.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Alexander Barth ergriff zum Schluss des Gottesdienstes das Wort, um Bischof Oster und Visitationssekretär Sturm Dankeschön und Vergelt’s Gott zu sagen. Wertschätzend und ermutigend empfand er es, im Rahmen der Visitation nicht nur die Bücher, sondern auch die Menschen, die Gemeinden miteinzubinden. Viele Impulse für den Weg in den nächsten Jahren habe man bekommen, den es nun zu gestalten gilt. In der Pfarrei Lalling ist dieser Weg maßgeblich geprägt von der anstehenden Renovierung der Pfarrkirche. Auch wenn es noch einige Jahre dauern wird, bis diese abgeschlossen ist, nutzte Barth die Gelegenheit, in Anspielung auf seine Aussagen aus der Predigt, den Bischof schon jetzt zur Wiedereinweihung einzuladen. Als kleines Geschenk gab es ein Glas „Lallinger Pfarrhofmarmelade“, die im Pfarrhaus selbst gemacht wird und die dort jeder gegen eine kleine Spende zugunsten der Kirchenrenovierung bekommen kann.
Einen geselligen Abschluss fand der Visitationsbesuch schließlich in der Aula der Lallinger Grundschule bei einem Stehempfang, den die Pfarrgemeinderäte und die Kirchenverwaltungen des Pfarrverbands gemeinsam vorbereiteten. In lockerer Runde hatten die Besucher hier die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und auch ein paar Worte mit Bischof Oster zu wechseln.
Text: Andreas Schröck/Alexander Barth
Fotos: Alexander Barth