Da immer mehr Vertreterinnen und Vertreter namhafter diözesaner Gremien bunt an einem – in diesem Falle virtuellen – Tisch sitzen, hat die Konferenz des Ordinariatsrats, der Dekane und des Domkapitels nun einen neuen Namen erhalten: Bistumsrat. Vertreten sind neben den eben genannten hauptamtlich Tätigen auch Vertreterinnen und Vertreter des Passauer Diözesanrates sowie der Caritas, die sich jüngst intensiv in die Tagung eingebracht haben.
Nach knapp zwei Jahren: Verwaltungszentren haben sich im Bistum Passau gut etabliert
Im Rahmen des pastoral-strukturellen Erneuerungsprozesses will das Bistum Passau den nächsten größeren Schritt gehen. Der Fokus soll nun auf das Ziel ausgelegt sein, die Pastoral im Bistum Passau weiterzuentwickeln und zu stärken. In den letzten beiden Jahren sind die Verwaltungszentren in der Fläche des Bistums nach und nach aufgebaut worden. Nun werden Pastorale Räume gebildet. „Wir bleiben dabei, dass vom Bistum aus nach Möglichkeit keine Pfarrei aufgelöst werden soll“, betont Bischof Stefan Oster. Allerdings erfordere dies bei wachsendem Personalmangel und Rückgang der Gläubigenzahlen auch eine neue Art der Kooperation über die Pfarrverbandsgrenzen hinaus sowie eine Stärkung des Ehrenamtes. “Wir starten in diesem Jahr mit der Firmung ab 16 — das kann und soll vielerorts ein erstes Projekt werden, bei dem auch über Pfarrverbandsgrenzen hinaus kooperiert werden kann. Unsere Dekane und Prodekane bekommen in den Pastoralen Räumen größere Verantwortung bei der Koordination für die Seelsorge wie auch bei der Sorge um Priester und pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Die neu errichteten Verwaltungszentren haben indes ihre Arbeit gut aufgenommen: “Wir merken die Professionalisierung; wir sehen gute Kooperation zwischen den neuen Verwaltungsleitern und den Pfarrern und ihren Kirchenverwaltungen. Und viele Priester zeigen sich auch jetzt schon froh und dankbar über die Entlastung“, so Generalvikar Josef Ederer. Andere melden freilich, dass sie noch wenig Entlastung spüren, und vor allem die Pfarrverbandssekretärinnen seien höheren Belastungen bei gleichem Stundenkontingent ausgesetzt, so Ederer. „Jetzt gilt es, die neu gelernte Zusammenarbeit noch besser zu koordinieren, Arbeitsabläufe zu straffen und soweit möglich zu vereinfachen und Schwerpunkte zu setzen — so dass wir hier auch Optimierung schaffen können, auch im Hinblick auf die weiteren Herausforderungen der Zukunft.“ Dafür hat der Generalvikar bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Erkenntnisse für die Gruppe kommen aus einer ersten, intensiven Evaluation der Verwaltungszentren durch Dr. Anna Hennersperger und Beate Hermann. Die Ergebnisse wurden auch dem Bistumsrat vorgestellt und dort eingehend diskutiert. Sehr erfreulich daran ist, dass die Evaluation deutlich zeigt: „Die Grundstimmung gegenüber der neuen Einrichtung ist überwiegend positiv“, so Ederer. „Wir sind froh, dass wir diese Mammutaufgabe in so kurzer Zeit umsetzen konnten — aber durch die Evaluation haben wir nun auch weitere Hausaufgaben — an die wir zügig drangehen.”