Bistum

„Brücken zueinander bauen“

BAY am 16.07.2019

60.-Gelöbniswallfahrt-der-Donauschwaben-14.07.2019-35 Foto: Roswitha Dorfner

„Nicht nur die Tür, sondern das Herz der Gottesmutter offen“ und eine herzliche Gastfreundschaft von Seiten der Kirche und Stadt empfand der Freiburger Erzbischof em. Robert Zollitsch als „wohltuend“ am Gnadenort Unserer Lieben Frau anlässlich der 60. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben nach Altötting am 13./14. Juli 2019.

1.500 Donau­schwa­ben, Ver­trie­be­ne aus der alten Hei­mat“, der Batsch­ka (Ungarn-Ser­bi­en) und dem Banat (Rumä­ni­en), waren der Ein­la­dung des St. Ger­hards­werks gefolgt, um mit Erz­bi­schof Zol­lit­sch sowie Bischof Józ­sef Csa­ba Pál (Diö­ze­se Temeswar/​Rumänien), Weih­bi­schof Dr. Lajos Vár­ga (Waitzen/​Ungarn) und meh­re­ren donau­schwä­bi­schen Pries­tern zu Maria, Mut­ter der Hoff­nung“ zu pilgern.

Wenn wir am Leben blei­ben, wol­len wir jähr­lich aus Dank­bar­keit wall­fah­ren“ – die­ser Aus­spruch von P. Wen­de­lin Gru­ber am Vor­abend des Fes­tes Maria Ver­kün­di­gung im Jahr 1946 im Ver­nich­tungs­la­ger Gako­wa gemein­sam mit leid­ge­prüf­ten und ver­zwei­fel­ten Lands­leu­ten sei die Geburts­stun­de“ auch der dies­jäh­ri­gen 60. Gelöb­nis­wall­fahrt, erin­ner­te der Erz­bi­schof Zol­lit­sch als Fest­pre­di­ger am Sonn­tag in der Basi­li­ka St. Anna. Hoff­nung sei es, die unser Leben trägt, unse­rem Leben Sinn und Ziel gibt…“ Das Chris­ten­tum bezeich­ne­te Zol­lit­sch als eine Reli­gi­on der Hoff­nung, ein Glau­be, der in die Zukunft schaue: Das zen­tra­le Fest unse­res Glau­bens ist Ostern mit der Bot­schaft der Auf­er­ste­hung – nicht nur der Auf­er­ste­hung Jesu Chris­ti, son­dern unse­rer Auf­er­ste­hung mit dem Blick auf ein Leben über den Tod hin­aus…“ Maria habe ihren Sohn bis ans Kreuz beglei­tet und ver­ste­he des­halb alle Not und Sor­ge der Menschen.

Mit Blick auf die ehe­ma­li­ge donau­schwä­bi­sche Hei­mat (auch Zol­lit­sch selbst stammt aus der Batsch­ka) und ganz Euro­pa bekräf­tig­te der Erz­bi­schof: Ein Euro­pa, dass Maria zum Leit­bild hat, sich unter ihren Schutz stellt und sich in ihrer Hoff­nung fest­macht, über­win­det Natio­na­lis­mus und Hass, weil alle als Töch­ter und Söh­ne der einen Mut­ter in Frie­den mit­ein­an­der zu leben sich bemü­hen.“ Dabei gehe es um das Mit­ein­an­der der euro­päi­schen Völ­ker­fa­mi­lie: Eine ver­söhn­te Fami­lie, die Brü­cken zuein­an­der baut und über sie zuein­an­der geht!“

Zum The­ma Ver­söhnt mit der Ver­gan­gen­heit und mit Hoff­nung in die Zukunft“ sprach auch der Baden-Würt­tem­ber­gi­sche Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Paul Neme­th, Beauf­trag­ter der CDU-Land­tags­frak­ti­on für die Ange­le­gen­hei­ten der Ver­trie­be­nen, das Wort des Lai­en“: Wir dür­fen die Geschich­te nicht ver­ges­sen, son­dern müs­sen das Andenken dar­an bewah­ren, um dar­aus zu ler­nen. Die schlim­men Ver­bre­chen, die an den Donau­schwa­ben began­gen wur­den, dür­fen nicht ver­ges­sen wer­den. Sie ermah­nen uns, das euro­päi­sche Haus gemein­sam zu bau­en und den Frie­den in Euro­pa zu bewah­ren – denn: Die donau­schwä­bi­schen Tugen­den wer­den auch in Zukunft benö­tigt: Glau­be, Hoff­nung, Lie­be, die Fami­lie sowie Pfle­ge von Traditionen!“

Beim Ein­trag ins Gol­de­ne Buch der Stadt Alt­öt­ting im Anschluss an den Fest­got­tes­dienst hat­ten die Ver­tre­ter der donau­schwä­bi­schen Lands­mann­schaf­ten auch eine Bit­te an Bür­ger­meis­ter Her­bert Hof­au­er: den Wall­fahrts­ort Maria Rad­na“ in der alten Hei­mat für die Shri­nes of Euro­pe vor­zu­mer­ken – auch ein Weg, Brü­cken zu bauen.

Bil­der und Text: Ros­wi­tha Dorfner

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