Jesus sendet uns aus, er (be)ruft uns. Durch ihn sind wir Christen Gott nahe - wir stehen in seinem Licht. Durch seine Botschaften spricht er in unser Leben hinein und hilft uns, es zu bewältigen, wenn wir auf ihn hören. Mehr dazu von Diakon Konrad Niederländer in seiner Predigt zum Caritassonntag am 28. Februar 2021.
Von der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor ist im Sonntagsevangelium die Rede. Mit drei Jüngern macht sich Jesus auf den Weg dort hinauf. Die Drei erleben einen wahrlich lichten Moment, einen göttlichen Moment. Strahlend weiß erscheint ihnen Jesus und aus einer Wolke heraus bestätigt Gott ihn als seinen Sohn. „Auf ihn sollt ihr hören“ ist die Botschaft Gottes. Es war ein unvergesslicher Moment in ihrem Leben. Eine Sternstunde, Seligkeit und Freude. Alles passte. Da möchte man bleiben. Aber Jesus steigt mit ihnen wieder hinunter. Es geht zurück in den Alltag des Lebens, auch ins Tal der Tränen. Und Jesus gibt ihnen auch noch mit, bis zu seiner Auferstehung darüber zu schweigen. So spannt sich der Bogen bis zum Kreuz und Tod auf dem Berg Golgota.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Auf den Sohn Gottes hören. Das was Jesus uns für die Bewältigung des Lebens sagt, das bleibt dauerhaft. Das zählt am Ende. Daran muss sich alles messen lassen. Darum spricht Jesus in unser Leben hinein. Er ruft uns und beruft uns. Er sendet uns aus zu den Menschen, in die Welt hinein.
Das ist die Botschaft auch zum kommenden Caritassonntag: Im Licht Jesu die Menschen sehen. Aus der Nähe Gottes hinaus zu gehen, zu all jenen, die oft genug im Schatten stehen. Aus Gottes Gegenwart mit ihrem unbeschreiblichen Glanz den Menschen in Not ein Licht der Hoffnung anzünden. Wir schauen nicht weg. Wir stellen uns den Problemen. Weil wir auf Jesus hören!
Als Christen können wir nicht mit dem Rücken zur Welt leben oder auf Distanz gehen. Soviel Distanz in diesen Monaten der Corona-Pandemie auch gefordert und nötig ist, der Nächste, der Mensch, der unsere Hilfe braucht, muss im Lichtkegel und Blickfeld bleiben. Daher bin ich auch froh und dankbar, dass so viele Mitarbeitende der Caritas in den vergangenen Monaten ihren Dienst für andere geleistet haben und leisten, egal ob haupt- oder ehrenamtlich. So ist Caritas auch eine Grundmelodie der Kirche in diesen schwierigen Corona-Zeiten und weit darüber hinaus.
Das Leitwort unserer Caritas-Frühjahrssammlung „wir.zusammen.caritas“ ist eine Einladung, eben gemeinsam zum Gelingen des Lebens beizutragen. Miteinander Schritte zu tun, damit sich im Alltag der Menschen am Rande die Gesichter – und sei es nur ein klein wenig – verklären können, weil sie eine von Gott gegebene unverwechselbare Würde haben. Das erfordert viele kleine Schritte. Solche leisten auch jene Sammlerinnen und Sammler, die in den kommenden Tagen unter strengen Hygiene- und Schutzmaßnahmen vor Ort um Spenden bitten; und jene, die ihren solidarischen Beitrag leisten. Die Caritas-Kollekte zum Caritas-Sonntag ermöglicht vielen Menschen Rat und Hilfe. Damit können auch Projekte vor Ort unterstützt werden.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die mithelfen.
Konrad Niederländer
Diakon und Bischöflicher Beauftragter Diözesan-Caritasverband Passau