Mit einem Pontifikalamt hat Bischof Stefan Oster SDB am 21. Mai in der Andreaskapelle Christi Himmelfahrt gefeiert. Die Gläubigen konnten den Gottesdienst via Livestream in TV und Web mitfeiern. Christus geht in eine andere Wirklichkeit, zum Vater zurück - lautete die zentrale Botschaft des Bischofs.
Ein weißer Schleier umhüllt die Christusfigur in der Andreaskapelle. Es ist das Symbol für Christi Himmelfahrt, die Aufnahme Jesu in den Himmel. „Christus geht aber nicht weg. Christi Himmelfahrt bedeutet, er geht nur in eine andere Wirklichkeit, zurück zum Vater. Und deswegen stehen heute auch die Väter im Mittelpunkt.“ So begrüßte Bischof Stefan Oster SDB die Gläubigen zum Pontifikalamt Christi Himmelfahrt am 21. Mai eingangs. Der Gottesdienst wurde via Livestream in TV und Web übertragen.
„Ich bin mit euch alle Tage bis ans Ende der Welt.”
Heimkehr zum Vater - Predigt zu Christi Himmelfahrt
Die Qualität und Intensität unserer Beziehungen machten unser Leben am meisten aus. Frisch Verliebte oder eine Mutter und ihr Neugeborenes führte Bischof Stefan Oster SDB eingangs als Beispiele an. Das sei Wirklichkeit, hier in dieser Welt. Wenn Christus am heutigen Tag, an Christi Himmelfahrt, in den Himmel aufgenommen wird, bedeute das nicht, dass er weggeht. Er gehe nur in eine andere Wirklichkeit. „Die Wirklichkeit des Himmels bedeutet, dass alle Wesen von Gott erfüllt sind“, erklärte der Bischof. Als Christen könnten wir das schon in dieser Welt erfahren.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Drei biblische Bilder bzw. Sätze kehrte Bischof Stefan Oster in der Predigt besonders heraus:
- Jesus sitzt zur rechten des Vaters: dieses Bild bedeute einen König, der zu seiner rechten den Regierungschef sitzen habe, Christus. Und der wirke operativ.
- Jesus wird wiederkommen: Christus stifte durch seine Heimkehr zum Vater die neue Wirklichkeit, an der wir teilhaben könnten.
- Heilig, heilig, heilig: durch diesen liturgischen Hochgesang zur Verehrung des Vaters treten wir ein in diese neue Wirklichkeit.
Die Qualität unserer Beziehungen bestimmten unser Leben und unser Wirken in dieser Welt, betonte der Bischof schließlich. „Die Sehnsucht Gottes ist, dass wir hinausgehen können, um die Welt zu verwandeln im Geiste und in der Kraft Jesu Christi. Das ist unsere Bestimmung und unsere Aufgabe als Christen.“ Ite missa est, so schloss die alte Liturgie jeden Gottesdienst. Das bedeute soviel wie: Geht hinaus, jetzt ist Sendung, so der Bischof. „Das, was ihr hier empfang, das eröffnet sich euch draußen, indem ihr dient, liebt und mit dem Herrn verbunden seid. Das ist Christi Himmelfahrt.“
Zum Schluss betonte der Bischof, dass unser Glaube ein inkarnatorischer sei: “Unser Herr ist in Fleisch und Blut gegenwärtig.” Die Livestreamgottesdienste seien daher ein (guter) Ersatz für die Heiligen Messen in den Pfarreien. Er hat dazu eingeladen, wenn möglich die Heilige Messe vor Ort zu feiern. Und schließlich hat Bischof Stefan Oster noch für den 24. Mai eingeladen, den 7. Sonntag der Osterzeit, und im Bistum Passau ein ganz besonderer Tag: das Hochfest “Maria, Hilfe der Christen”. Der Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Mariahilf ob Passau wird wieder via Livestream in TV und Web übertragen.
Das Hochfest Christi Himmelfahrt
Genau 39 Tage nach dem Ostersonntag feiern die Katholiken die Rückkehr Jesu Christi zu seinem Vater: Christi Himmelfahrt. Im Lukasevangelium steht geschrieben, dass Jesus nach seiner Auferstehung noch 40 Tage mit seinen Jüngern gesprochen habe (Apostelgeschichte 1,3) und dann „aufgehoben“ wurde. „Eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg“ (Apostelgeschichte 1,9). Vielen ist Christi Himmelfahrt auch bekannt als Vatertag. Der freie Tag „zu Ehren der Männer“ wird in Deutschland seit den 30er-Jahren gefeiert.