Bistum

Corona: „Einschränkungen werden noch Jahre dauern“

Pressemeldung am 20.08.2020

Emerenz Meier mit Mundschutz Werner Friedenberger bearbeitet Foto: Werner Friedenberger / pbb

Weltärzte-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery dämpft im Interview mit dem Passauer Bistumsblatt die Hoffnungen auf allzu schnelle Erleichterungen. Seiner Einschätzung nach, werden die Einschränkungen noch Jahre dauern. Werner Friedenberger hat mit dem Experten gesprochen.

Pas­sau­er Bis­tums­blatt: Herr Prof. Mont­go­me­ry, Sie sind zwar auch kein Hell­se­her, den­noch: Wie schät­zen Sie die Lage ein, wann ein Coro­na-Impf­stoff auf dem Markt sein wird? Oder wer­den wir nie mehr zur Nor­ma­li­tät zurückkehren?

Prof. Mont­go­me­ry: Die­se Fra­ge ist sehr schwer zu beant­wor­ten. Es gibt im Moment fast 200 Impf­stoff­pro­jek­te welt­weit, von denen eini­ge erfolg­ver­spre­chend aus­se­hen. Es wird wohl mög­lich sein, ver­träg­li­che Impf­stof­fe her­zu­stel­len. Unklar ist aber noch, wie­viel Immu­ni­tät die erzeu­gen und wie lan­ge die Immu­ni­tät anhält. Wir dür­fen des­we­gen den Aspekt der The­ra­pie nicht ver­nach­läs­si­gen. Wir müs­sen auch Stan­dard­the­ra­pien ent­wi­ckeln, um die Krank­heit – wenn auch nicht zu ver­hin­dern – so doch wenigs­tens behan­deln zu können.

Pas­sau­er Bis­tums­blatt: Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on mach­te wäh­rend der Pan­de­mie im Umgang mit Chi­na kei­ne gute Figur. Vor die­sem Hin­ter­grund hat der US-Prä­si­dent den Geld­hahn zuge­dreht. Was für Fol­gen hät­te es, wenn es ihm meh­re­re Län­der gleich­tun würden?

Prof. Mont­go­me­ry: In der Tat hat Chi­na einen ungu­ten, über­mä­ßi­gen Ein­fluss in der WHO und nutzt die­sen auch für sei­ne geo­po­li­ti­schen Zwe­cke. Des­we­gen muss die WHO drin­gend refor­miert wer­den. Ihr in die­ser Situa­ti­on aber den Geld­hahn zuzu­dre­hen ist der fal­sche Weg. Jetzt wird jeder Cent gebraucht, denn in vie­len armen Län­dern der Welt ist die WHO die ein­zi­ge Insti­tu­ti­on, die sich um die Gesund­heits­ver­sor­gung not­lei­den­der Bevöl­ke­run­gen küm­mert. Noch schlim­mer aber ist der Aus­stieg aus der WHO wie ihn Donald Trump gera­de voll­zieht. Nur wenn man in der WHO ist, kann man bei der Reform mit­wir­ken. So wird nur der Ein­fluss Chi­nas wei­ter gestärkt. Das ist eine Steil­vor­la­ge für Xi Ping.

Das aus­führ­li­che Inter­view von Wer­ner Frie­den­ber­ger mit dem Welt-Ärz­te­prä­si­dent Prof. Mont­go­me­ry fin­den Sie in der aktu­el­len Aus­ga­be des Pas­sau­er Bis­tums­blat­tes und unter fol­gen­dem Link:

Frank Ulrich Montgomery Stagiaire MGIMO klein Foto: StagiaireMGIMO

Über den Exper­ten: Prof. Dr. Frank Ulrich Mont­go­me­ry (68), deut­scher Radio­lo­ge, ist Prä­si­dent des Stän­di­gen Aus­schus­ses Euro­päi­scher Ärz­te, Vor­stands­vor­sit­zen­der des Welt­ärz­te­bun­des (WMA) und Ehren-Prä­si­dent der Bun­des­ärz­te­kam­mer und der Ärz­te­kam­mer Ham­burg. Sein Enga­ge­ment für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen und mehr Lohn brach­te ihm den Titel Robin Hood des Gesund­heits­sys­tems“ ein.

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