Routiniert beten es Christen jeden Sonntag beim Gottesdienst: Das Glaubensbekenntnis. „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen…“ und so fort. Doch ist uns Betern bei diesen Zeilen tatsächlich bewusst, was wir da sagen? Wer ist Gott? Warum nennen wir ihn Vater? Und was heißt das überhaupt, „Glauben“?
Diese und viele andere Fragen, die in der Beschäftigung mit dem christlichen Glaubensbekenntnis entstehen, beantwortet der Passauer Bischof Stefan Oster in seinem neuen Buch „Das Credo – Eine Gebrauchsanweisung für das Leben“. Von der ersten bis zur letzten Zeile stellt er das Gebet vor, das von Christen in aller Welt gebetet wird – und öffnet damit eine erstaunliche Wundertüte voller überraschender Einsichten und weitreichender Hintergründe.
Der Bischof spricht die Leser direkt an, was auch daran liegt, dass die Kapitel des Buches aus einer Vortragsreihe speziell für Jugendliche und junge Erwachsene entstanden sind. Geschrieben in klarer, gut verständlicher Sprache zeigt Oster, dass Lebensnähe und theologische oder philosophische Argumente kein Widerspruch sein müssen. Er macht vielmehr deutlich, wie wichtig es ist, dass sich Menschen mit der Frage nach dem Sinn von etwas auseinandersetzen, sich Gedanken um die Bedeutung einer Schöpfung machen, um den Zusammenhang von Ursache und Wirkung, um die Konsequenzen von echter Freiheit, hingebungsvoller Liebe und vielem mehr… und darum, wie Glauben in eine tiefe, beglückende Beziehung mit Gott wachsen kann.
„Das Buch will dir helfen zu verstehen, dass der Glaube nicht einfach nur altmodisches Zeug ist, das keiner mehr versteht.”
„Das Buch will dir helfen zu verstehen, dass der Glaube nicht einfach nur altmodisches Zeug ist, das keiner mehr versteht“, so der Bischof: „Es will dir helfen zu verstehen, dass der Glaube an Jesus auch für dich aktuell ist und dass es auch um dich geht, um dein Herz, um deine Entscheidungen – und um das Heil, das Jesus, der Christus, für dich bereithält.“
Bischof Oster bietet eine Fülle von Beispielen an, die jeder nachvollziehen kann, ebenso wie das persönliche Zeugnis. So richtet sich das Buch an Christen aller Konfessionen, an alle, die wissen möchten, was Glauben heißen kann, und ist auch besonders für interessierte Jugendliche geeignet. Das Buch muss nicht von vorne bis hinten gelesen werden. Versehen mit einem Stichwortverzeichnis und kurzen Kapiteln lädt es auch zum Hineinschmökern und Nachlesen ein. Es eignet sich auch dafür, in Gruppenstunden, in der Firmvorbereitung oder am abendlichen Familientisch besprochen und diskutiert zu werden.
„Denn niemand kann alleine glauben“, schreibt der Bischof im Vorwort. Bei den Vorträgen für junge Menschen bestand die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen, andere Positionen deutlich zu machen und eigene Erfahrungen einzubringen, was bei einem Buch natürlich wegfällt. Wer möchte, könne aber mit ihm Kontakt aufnehmen und diskutieren oder nachfragen, so Oster, „und ich hoffe, ich finde immer schnell die Gelegenheit zu antworten.“
Der Bischof erklärt nicht nur, wie der Glaube der frühen Christen diesen alten Text geformt hat, sondern auch, wie er heute tief und authentisch verstanden werden kann – und ja, welche Wucht hinter den scheinbar so vertrauten Worten steckt. Denn das ist am Ende beim letzten Kapitel klar: Wer das Glaubensbekenntnis tatsächlich ernst nimmt – für den kann das nicht ohne Folgen bleiben: für sein Leben.
„Das Credo – Eine Gebrauchsanweisung für das Leben“ erscheint im Verlag Katholisches Bibelwerk und ist auch im Passauer Domladen sowie als E‑Book erhältlich. Fragen zum Buch können über Instagram (@bischofstefanoster) oder Facebook (facebook.com/bischofstefanoster) gestellt werden.