Bistum

Das Museum am Dom in Passau zeigt Manfred Mayerles Werke

Sarah Joas am 26.08.2019

Quelle-Ines-Kohl_Museum-am-Dom

Ein Ring in den Farben der Liturgie vor dem großen barocken Kreuz empfängt den Besucher im Eingangsbereich des Museums am Dom in Passau. Es stimmt ihn darauf ein, dass Manfred Mayerles Werk wesentlich geprägt ist vom kirchlichen Aspekt.

Magische Linien

Beglei­tet wird das Kreuz von zwei groß­for­ma­ti­gen, roten Bil­dern in May­er­les Haupt­far­be Rot. Der Auf­takt zur Son­der­aus­stel­lung macht die Koor­di­na­ten von May­er­les Werk deut­lich: Linie, Farbe,Raum. Foto­gra­fien in der Aus­stel­lung zei­gen Bei­spie­le von May­er­les Neu­ge­stal­tun­gen lit­ur­gi­scher Räu­me im Bis­tum Pas­sau – ein klei­ner Aus­schnitt nur aus den vie­len Arbei­ten, die der Künst­ler für den öffent­li­chen Raum geschaf­fen hat.

Linie-Far­be-Raum ist der Titel der Aus­stel­lung im Muse­um am Dom, die einen Über­blick über das Werk des 1939 in Mün­chen gebo­re­nen und dort täti­gen Künst­lers ver­mit­telt. Schon im Ves­ti­bül und über den Auf­gang durch das Trep­pen­haus wird der Besu­cher beglei­tet von groß­for­ma­ti­gen Bil­dern in der Signal­far­be Rot. Eine Aus­wahl von Zei­chen­bü­chern belegt täg­li­ches, kon­ti­nu­ier­li­ches Zeich­nen als Grund­la­ge und Ideen­pool aller Arbeit. Man kann in den Büchern per Video blät­tern, auch das Ent­ste­hen der Zeich­nung kann anhand eines klei­nen Films beob­ach­tet wer­den. Für den Zeich­ner scheint die Linie magisch zu sein. 

Wie Reißverschlüsse

Johann Sebas­ti­an Bachs Gold­berg-Varia­tio­nen haben ihn zu einem Tri­pty­chon inspi­riert, das in grau-schwarz chan­gie­ren­den Tönen gehal­ten ist. Mehr noch als die tief­ro­ten, oft mehr­tei­li­gen Lein­wän­de zieht der dunk­le Ton den Betrach­ter in die Tie­fe des Bild­raums. Die ein­zel­nen Farb­fel­der oder Bild­tei­le wer­den mit­ein­an­der durch kurz­stri­chi­ge Ver­flech­tun­gen, Ver­knüp­fun­gen ver­bun­den, eine schma­le Leis­te far­bi­ger, gestri­chel­ter Lini­en trennt und ver­bin­det die Tei­le zugleich: qua­si Reiß­ver­schlüs­se, die die Farb­fel­der zusam­men­hal­ten. Was auf den ers­ten Blick mono­chrom­wirkt, zeigt bei inten­si­ve­rem Stu­di­um Unre­gel­mä­ßig­kei­ten und eine Leben­dig­keit, die den Blick in die Tie­fe des Bild­raums führt. In den Prunk­räu­men der Neu­en Resi­denz gehen die tief­ro­ten Bil­der eine feu­ri­ge Bezie­hung ein mit der schim­mern­den, roten Stoff­be­span­nung der Wän­de. 24 mit Japan­tu­sche bepin­sel­te Flug­tü­ten diver­ser Air­lines, auch Speib­sa­ckerl“ genannt und als sol­che beschrif­tet, zei­gen May­er­le von sei­ner ver­schmitz­ten Sei­te. Im letz­ten Aus­stel­lungs­raum sind 35 Asche­qua­dra­te auf dem Boden ange­ord­net, die sich im gro­ßen Wand­spie­gel des Raums ver­dop­peln. Asche, mit Pig­men­ten gemischt und mit Acryl gebun­den, führt den Eigen­wert der Far­be vor Augen, die Man­fred May­er­le neben der Linie das Wich­tigs­te ist. Male­rei ist im Werk ein Wert für sich, gehal­ten nur von der Linie. Linie und Far­be allein defi­nie­ren den tie­fen Farb­raum im Bild.

Bis 31. Okto­ber. Muse­um am Dom, Resi­denz­platz 8, 94032 Pas­sau.
Außer an Sonn- und Fei­er­ta­gen 10 – 16 Uhr.

Bild­quel­le: INES KOHL
Quel­le: Baye­ri­sche Staats­zei­tung vom 23.08.2019

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