Gottesdienst mit Bischof Stefan am Dienstagabend in der Simbacher Pfarrkirche St. Bartholomäus zu Beginn der Bischöflichen Visitation im Pfarrverband. Der Auftakt wurde an einem wichtigen Datum begangen: 60 Jahre nach Beginn des II. Vatikanischen Konzils und am Festtag des Hl. Papstes Johannes XXIII.
Darauf ging auch Bischof Dr. Stefan Oster in seiner Predigt ein. Das II. Vatikanum als Meilenstein in der jüngeren Kirchengeschichte für eine Kirche auf dem Weg in die Zukunft. Eine Zukunft, die nur dann gelingen kann, wenn Sie mit Jesus an der Seite erfolgt. Eindringlich rief er die Gläubigen auf immer wieder die Freundschaft mit Jesus zu suchen und sich dabei auch die Jünger zum Vorbild zu nehmen.
Dass dieser Prozess nicht abgeschlossen ist und sich die Kirche in einer Zeit tiefgreifendster Veränderungen befindet, erklärte der Bischof dann auch bei seiner Präsentation vor 50 engagierten Mitgliedern der Pfarreien Simbach, Haundersdorf und Niederhausen im Pfarrsaal.
Mit vielen Beispielen erklärte er den Anwesenden den Sinn und Zweck der Visitation, berichtete auch über die Rahmenbedingungen von Kirche im Heute und sprach über seine Vision von der Kirche von Passau.
Im Anschluss war Zeit zum Austausch über das Gehörte und auch für Fragen an den Bischof. Dabei bestimmten vor allem die Themen Firmung, Missbrauch und auch das Verständnis der Bibel die Diskussion.
Dr. Stefan Oster war es ein besonderes Anliegen darzulegen, dass es ihm ausdrücklich nicht darum gehe, Bestehendes abzuwerten, aber betonte, dass es vor allem darum gehen müsse, dass der Glaube erst einmal wieder wachsen müsse, bevor es zu Aktionen kommen könne. Dass der Glaube bereits als Fundament vorausgesetzt werde, auf dem dann aufgebaut werden könne, sei ein Trugschluss. Es sei in aller Deutlichkeit zu erkennen, dass ein solches System darauf hinauslaufe, dass irgendwann der Letzte das Licht ausmachen müsse.
Er ermutigte die Gläubigen sich im Rahmen der Visitation besonders damit auseinanderzusetzen, wo und wie denn der Glaube wieder geweckt werden könne.
Im November werden sich dann Ehren- und Hauptamtliche aus dem Pfarrverband zur Klausur im Haus der Begegnung in Burghausen treffen und gemeinsam über die Wege in die Zukunft aus der Kraft des Evangeliums zu beratschlagen.
Text: Rebekka Redinger-Kneissl