Caritas und Kirche gehören zusammen. Der Dienst an den Menschen und in der Gesellschaft ist Teil des kirchlichen Auftrages. Auch wenn dies nicht immer wahrgenommen werde. Umso mehr sei es eine Herausforderung für den katholischen Wohlfahrtsverband. „Aus der Liebe Jesu Christi für die Menschen da zu sein“. Das hat Bischof Dr. Stefan Oster (SDB) den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas mit auf den Weg gegeben. Am Donnerstag, 6. Juni, feierte er mit ihnen Gottesdienst.
Bischof Dr. Stefan Oster spricht von Herausforderung für die Caritas
Im Bewusstsein vieler Menschen, sagte der Bischof, werde laut einer aktuellen Umfrage die Caritas als Hinwendung zu den Menschen positiv wahrgenommen, gleichzeitig durchlaufe die Kirche angesichts der Missbrauchsfälle eine Glaubwürdigkeits-Krise. Dabei tue die Kirche im Bereich Aufklärung und Prävention viel, um die „dramatische Schuld“ aufzuarbeiten. Diese Differenz sei eine bleibende Herausforderung, so Bischof Oster. Um das Miteinander von Kirche und Caritas deutlich zu machen, müsse das Bekenntnis zu Jesus Christus und damit die Einheit wachsen.
Der Bischof erinnerte den katholischen Wohlfahrtsverband mit den Vorständen, Diakon Konrad Niederländer als Bischöflicher Beauftragter und Michael Endres als Caritasdirektor, an die Aufgabe der Caritas, die Liebe Gottes auszustrahlen in die Welt von heute. Dafür habe der Verband ein klares Zeichen: das Flammenkreuz. Dieses strahle „die sich verschenkende Liebe Jesu Christi aus“. Deshalb könnten Christen aus dem Glauben heraus ohne jedes Eigeninteresse „den anderen allein um seiner selbst lieben“ und damit Egozentrik überwinden. Die Kraft dafür erwachse, so der Bischof, aus der gläubigen Beziehung zu Jesus Christus.
Die Arbeit in den Einrichtungen der Caritas, ob für Kinder, kranke, alte Menschen oder Personen mit Behinderung oder in Not, müsse natürlich fachlich bestens geleistet werden. „Aber der Dienst der Caritas übersteigt professionelle Sozialarbeit“, betonte Bischof Oster. Man müsse merken und spüren, „dass die Menschen aus dem Glauben heraus ihren Dienst leisten“. Deshalb sei es entscheidend, einander im Glauben zu stärken.
Angesichts dramatischer Spannungen und Veränderungen in der Gesellschaft, die auch die Kirche als Teil dieses Transformationsprozesses erlebe, gelte es sich am Kreuz Jesu Christi und am Flammenkreuz festzuhalten und die Liebe Gottes weiterzutragen. Beeindruckt von der Arbeit der Caritas dankte der Bischof Dr. Stefan Oster den Mitarbeitenden der Caritas „für ihr Zeugnis in der Welt“ und für ihren Dienst am Menschen.
Caritasvorstand, Diakon Konrad Niederländer, hatte den Bischof zum regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergottesdienst herzlich begrüßt. Dies auch an einem Tag, an dem zum ersten Mal für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Willkommens- und Einführungstag im Diözesanverband stattfand.
Text und Foto: Caritas Passau