Jeder Name spricht für sich und für eine Identität. Dasselbe gilt, wenn wir Katholiken an den Hl. Josef denken. Bei ihm erinnern wir uns an sein Gott-Vertrauen und seinen Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes. Im Monat März feiert die Kirche in der ganzen Welt das Fest des Hl. Josef. Obwohl er nur ein einfacher Zimmermann aus Nazareth war, wurde er zum wohl berühmtesten Ziehvater der Geschichte: Doch die Bibel berichtet nicht viel über den heiligen Josef.
Den Grund, warum Gott diesem heiligen Mann Josef im Neuen Testament solch hohe Gnaden erwiesen hat, gibt die heilige Schrift mit einem einzigen, aber bedeutungsvollen Satz an; sie sagt nämlich, dass er ein gerechter Mann gewesen sei. “Josef, ihr Mann, der gerecht war.… in aller Stille von ihr zu trennen. ” (Mt. 1,19). In diesem Satz „er war gerecht“ ist das höchste Lob enthalten; denn Josef ist ein reiner, tugendhafter und besonders liebevoller Mann gewesen.
Der HL. Josef in meinem Heimatland Indien
Hier ist der Hl. Josef sehr bekannt und spielt eine bedeutende Rolle im Leben der indischen Christen. In meiner Sprache, Tamil heißt er “Soosaiyappar”, Walanaar (Ziehvater). In der Sprache „Teluge“ nennt man ihn „Jojappa“. Auf „Malayalam“ wird er „Vishudha Yausep Pitavu“ genannt. Mehrere Schulen und Krankenhäuser sind nach dem Hl. Josef benannt und in Notlagen wenden sich die Menschen an ihn. Viele Eltern geben ihrem Kind seinen Namen. Das gilt dann, wenn die Geburt des Kindes mit seinem Festtag zusammenfällt, oder wenn die Eltern eine besondere Beziehung zum HL. Josef haben. So ist es zum Beispiel üblich, einem am Weihnachtstag geboren Kind den Namen „Jesus“ zu geben. Wendet man sich in wichtigen Anliegen an einen Heiligen, so wird ihm häufig versprochen, ein Kind nach ihm zu taufen, wenn dem Anliege Erfolg beschieden worden ist. So bin ich selbst auf den Namen Joseph getauft worden. Seit meiner Kindheit hat der Hl. Joseph einen besonderen Platz in meinem Leben. Als Vorbild spielt er für mich eine sehr große Rolle.
Der Hl. Josef ist ein Vorbild des Vertrauens auf Gott und ein Mann der Respekt für sein Handeln verdient. Als Zeichen des Respekts lesen wir im Neuen Testament, Mt.1,19…“in aller Stille von ihr zu trennen.” Er zweifelte an der Treue Marias und wollte sich von ihr in aller Stille trennen. Er wollte Maria keinen Schaden zufügen. Doch im Traum erschien ihm ein Engel und klärte ihn über die Schwangerschaft Marias auf. Seitdem kümmerte er sich in besonderer Weise um Maria und das Kind. Nach der Geburt Jesu musste er mit Maria und dem Kind nach Ägypten fliehen. Der Hl. Josef war dem Wille Gottes stets gehorsam.
Möge das Fest des hl. Josefs uns ermutigen auf Gott allein zu vertrauen und seine Stimme im Leben immer wahrnehmen.
Text: Pater Joseph