In einer feierlichen Weiheliturgie hat Bischof Stefan Oster SDB Nikolaus Pfeiffer und Pascal Gläser in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Winhöring zu Ständigen Diakonen geweiht. Neben den Familien der beiden Männer waren auch viele Freunde und Wegbegleiter dabei.
Nikolaus Pfeiffer und Pascal Gläser hatten sich lange und intensiv auf den großen Tag ihrer Weihe zu Ständigen Diakonen vorbereitet. Nach mehreren Jahren theologischer und praktischer Ausbildung wurden sie dann am 1. März dieses Jahres im Rahmen eines Gottesdienstes in der Andreaskapelle von Bischof Stefan Oster durch die Erteilung der Admissio in den Kreis der Weihekandidaten aufgenommen. Am 9. November war es jetzt endlich soweit: Der Bischof hat die beiden verheirateten Männer im Rahmen einer feierlichen Weiheliturgie im Beisein ihrer Familien sowie vieler Freunde und Wegbegleiter in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Winhöring zu Ständigen Diakonen geweiht. Mit ihnen freuten sich auch ihre Heimatpfarreien – mit Pfeiffer die Pfarrei St. Petrus und Paulus Winhöring mit Pfarrer Christian Kriegbaum und mit Gläser die Pfarrei St. Petrus und Paulus Tann mit Pfarrer Wolfgang Reincke.
„Was für ein schöner Tag; was für ein schöner Anlass!“ Mit diesen Worten begrüßte der Bischof die Festgemeinde zu Beginn des Gottesdienstes, und freute sich, dass auch so viele Diakone gekommen waren, um diesen großen Tag mit den beiden Männern zu feiern. „Ich freue mich, dass Sie beide, Herr Pfeiffer und Herr Gläser, heute hier sind, um Ihr ‚Ja‘ zum Dienst als Ständige Diakone zu geben.“ Es sei in vielerlei Hinsicht ein besonderer Tag, vor allem auch deswegen, weil der 9. November der Weihetag der Lateranbasilika sei, die als „Mutter der Kirche“ gelte, so der Bischof.
Dienst der Liebe an den Menschen – Predigt
In seiner Predigt konfrontierte der Bischof die Festgemeinde mit der Frage: „Wer oder was ist eigentlich die Kirche?“ Sie sei Gotteshaus, Volk Gottes, Hierarchie, Caritas, Leib und Braut Christi. Die erste Antwort aber, so Bischof Stefan, müsse lauten: „Die Kirche ist Wohnort Gottes in der Welt.“ Pfeiffer und Gläser würden als neue Ständige Diakone daran mitwirken, so der Bischof: „Die beiden lassen sich in erster Linie nicht für sich weihen, sondern für den Dienst an der Kirche, an den Menschen, für den Dienst, den Gott ihnen aufträgt, seine Liebe und Barmherzigkeit sichtbar zu machen.“ Was unterscheide nun einen Diakon von anderen Diensten in der Kirche, fragte Bischof Stefan. Die meisten hätten als Diakone eine Familie und einen Zivilberuf und seien daher „Menschen, die mitten in der Welt sind“, und sichtbar machen würden, „dass wir unseren Ort haben, wo wir Gott feiern“, betonte er. Und weiter: „Diakone sind Menschen, die ein Herz und ein Auge haben für die Menschen in Not!“ Sehr passend fand Bischof Stefan hier die Wahlsprüche der beiden Männer aus dem Johannesevangelium. Gläser wählte: „Handelt so, wie ich an euch gehandelt habe“ (Joh 13,15). Und Pfeiffer entschied sich für: „Ihr seid meine Freunde“ (Joh 15,14). Diesbezüglich betonte der Bischof, Jesus handle stets aus Liebe heraus. Der Wille Gottes laute schließlich: „Versuche zu lieben! Und deswegen auch: Versuche, ein Diakon/eine Diakonin zu sein, ein Mensch, der den Raum öffnet, sodass Menschen spüren, zu wem du und ich gehören, in der Tiefe unseres Herzens. Wenn uns das immer wieder gelingt, vor allem auch unseren Diakonen in einem amtlichen Dienst, dann sind wir Menschen der Kirche!“
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Ein neuer Lebensabschnitt
Höhepunkt des Gottesdienstes und der wohl ergreifendste Moment für Nikolaus Pfeiffer und Pascal Gläser war dann der feierliche Weiheritus: Versprechen der Kandidaten, Handauflegung und Gebet durch den Bischof, Anlegen von Stola und Dalmatik, Überreichen des Evangeliars und ihre Umarmung als neugeweihte Diakone. Damit beginnt für sie auch ein neuer Lebensabschnitt, herausfordernd und erfüllend zugleich. Als Ständige Diakone dürfen Pfeiffer und Gläser jetzt segnen, taufen, Trauungen halten, predigen und in der Seelsorge mitarbeiten. Ihr Dienst ist dabei vereinbar mit ihrem (Zivil-)Beruf und ihrer Familie, weil der Zölibat für sie als Ständige Diakone ja nicht zwingend ist. Wo sie als solche künftig eingesetzt werden steht auch schon fest. Pfeiffer wird – nun als Diakon – weiterhin in der Jugendseelsorge des Bischöflichen Jugendamts bleiben. Und Gläser wird seinen Dienst als Diakon im Pfarrverband Tann antreten.
Nach der Feier der Eucharistie und dem Dankeswort von Bischof Stefan an alle Mitwirkenden richtete noch Diakon Konrad Niederländer, Bischöflich Beauftragter des Diözesan-Caritasverbands, das Wort an die beiden neuen Diakone und dankte ihnen mit den Worten: „Sie sind wertvolle Brückenbauer zu den Menschen. Alles Gute und Gottes Segen für euren Dienst!“ Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Blasorchester „Piusbläser“ (Musikverein Burgkirchen) unter der Leitung von Johannes Kurz, dem Organisten Konrad Salzinger und dem Domkantor Maximilian Jäger.
Der Dienst des Diakons
Der Dienst eines (Ständigen) Diakons richtet sich nach den drei Grundvollzügen der Kirche: Diakonie, Verkündigung und Liturgie. Bezüglich Diakonie sorgt er sich vor allem um alte, einsame, kranke und behinderte Menschen und solche, die in soziale Not geraten sind. Er versucht insbesondere, die Gemeinde für menschliche Not zu sensibilisieren und zur tätigen Mithilfe anzuregen. Als Verkündiger eröffnet er Glaubenden und Suchenden den Zugang zum Wort Gottes durch seinen Dienst innerhalb der Gemeinde oder am Arbeitsplatz, in der Katechese, in der Predigt, im Glaubensgespräch und in der Begleitung von Gruppen verschiedenen Alters, beispielsweise in der Jugendarbeit und in der Erwachsenenbildung. Und in den liturgischen Feiern macht der Diakon deutlich, dass Gottesdienst, Dienst am Nächsten und Verkündigung eine Einheit sind. In der Eucharistiefeier steht er zusammen mit dem Priester für die seiner Sorge anvertrauten Menschen vor Gott und spendet u.a. die Krankenkommunion. Bei Taufe, Trauung, Begräbnis und Wortgottesdiensten vertritt er aufgrund seines Amtes die Gemeinde.