Das wichtigste Ziel: die digitale Transformation so gestalten, dass sie den Menschen nützt und ihr Leben konkret verbessert. Ein enger Schulterschluss mit der Kirche ist nach tiefer Überzeugung des Digitalministers eine zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen Weg dorthin.
Digitalminister Dr. Fabian Mehring: „Die Kirche ist wichtiger Ratgeber und Partner in der Gestaltung einer menschenzentrierten Digitalisierung. Ich danke dem äußerst digitalaffinen Bischof Oster für den intensiven und freundschaftlichen Austausch über die Chancen von Zukunftstechnologien und die damit einhergenden Umbrüche und Auswirkungen auf die Gesellschaft. Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Im Gegenteil: Sie muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Unsere Projekte beweisen, dass Künstliche Intelligenz längst keine abstrakte Theorie mehr ist, sondern bereits konkreten Mehrwert für die Menschen in Bayern schafft.“
Die Beispiele dafür liegen auf der Hand. Thema Hochwasser: Hier hat sich die kleine Gemeinde Ergoldsbach in Niederbayern mithilfe von Künstlicher Intelligenz unterstützt durch das Digitalministerium erfolgreich gegen das Hochwasser gewappnet. Die Marktgemeinde brachte zuvor ein neuartiges Frühwarnsystem gegen Unwetter und Hochwasser an den Start, das jetzt durch Bodenfeuchtesensoren und Wetterstationen erweitert wird. Bei dem Projekt analysiert eine Künstliche Intelligenz (KI) speziell erhobene, lokale Wetterdaten und alarmiert bei Überschreitung kritischer Messwerte automatisch Bevölkerung und Einsatzkräfte via E‑Mail, SMS, Messengerdienst, App oder automatisierte Anrufe.
Thema Gesundheit: Künstliche Intelligenz wird zum Lebensretter bei der Prävention von Herzinfarkten bei Frauen – immer noch eine der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt. Gewisse Warnzeichen und Risikofaktoren hierfür sind schon lange bekannt, aber für viele Frauen nicht passend. Gemeinsam mit dem Herzzentrum München und der Beratungsgesellschaft PWC untersucht das Digitalministerium, wie Künstliche Intelligenz hier helfen kann. Digitalminister Mehring: „Ich bin überzeugt, dass die Schlüsseltechnologie KI im kommenden Jahrzehnt das Gesundheitswesen in vielen Bereichen revolutionieren wird. Im modernen Bayern wird KI damit vom Science-Fiction-Schreckgespenst aus der Zukunft zum Lebensretter in der Gegenwart!“
„Digitalisierung muss die Menschen in den Mittelpunkt stellen.”
Im Austausch mit Bischof Oster kam auch das Phänomen der Desinformation im Netz zur Sprache, das gleichermaßen eine Gefahr für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt darstellt und durch Zukunftstechnologien noch an Bedeutung gewinnt. Mehring: „Ich habe in Bayern zusammen mit Innerminister Joachim Herrmann die Bayern-Allianz gegen Desinformation ins Leben gerufen. Unter dem Dach dieses europaweit einzigartigen Bündnisses haben wir globale Tech-Konzerne wie Google, Microsoft, Siemens oder Telefónica, Institutionen der Zivilgesellschaft sowie Medienunternehmen und ‑verbände zusammengebracht. Ich freue mich, dass Bischof Oster auch für die Kirche die Bedeutung des Einsatzes gegen Desinformation bestätigt hat. Im Austausch haben wir Einigkeit über verschiedene Möglichkeiten, Fakenews im Netz den Kampf anzusagen, erzielt.“
Bischof Oster betonte: „Drei Themen haben mich besonders interessiert: Die Initiative der Staatsregierung, insbesondere ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger z.B. in Vereinen in der digitalen Kommunikation und Vernetzung zu unterstützen. Zweitens die intensiven Bemühungen zum Kampf gegen Desinformation im Netz. Da sind wir als Kirche gern bereit mitzuwirken. Und drittens die Frage, was wird KI bringen? Minister Dr. Mehring hat vor allem auf die großen Chancen hingewiesen, die die neuen Technologien ermöglichen, wie etwa im Bereich der Medizin oder der Nachhaltigkeitsforschung. Ich selbst habe über Risiken gesprochen, die wir im Blick haben müssen, insbesondere die im Netz voranschreitende „Entpersonalisierung“, die durch die KI-Techniken einen Schub bekommen wird. Hier müssen auch Maßnahmen der Einhegung gefunden werden – zum Schutz der Menschen. Insgesamt bin ich dankbar für diesen fruchtbaren Austausch, den wir fortsetzen werden.“
Pressemitteilung: Bayerisches Staatsministerium für Digitales