
Zum Auftakt seiner Online-Sommer-Vollversammlung am 11. Juni hat der Diözesanrat des Bistums Passau die Handreichung zur Umsetzung der Leitlinien für Ökologie, Gemeinwohl-Ökonomie und weltweite Entwicklungszusammenhänge präsentiert. Synodaler Weg, Strategiepapier, Präventionsarbeit und Pfarrgemeinderatswahlen 2022 waren weitere Themen.
„Es geht uns allen besser, wenn es allen besser geht! Christliche Perspektiven für eine gerechtere Welt“. Unter diesem passenden Motto tagte der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Passau am 11./12. Juni online. Nachdem bereits die beiden letztjährigen Vollversammlungen im Sommer und Herbst 2020 coronabedingt online stattfinden mussten, ist es nun die dritte Online-Vollversammlung, dieses Mal aber in „Hybridform“. So konnte immerhin die Vorstandschaft im Haus der Begegnung HEILIG GEIST Burghausen zusammenkommen; die Mitglieder waren online zugeschaltet. Auf der Agenda des ersten Konferenztags standen unter anderem die Handreichung zur Umsetzung der ökologischen Leitlinien sowie die Entwicklungen im Bistum hinsichtlich Corona, Synodalem Weg Strategiepapier und Präventionsarbeit.
Der Drang nach Veränderung im Bistum und einer Reformierung der Kirche sei groß, so Domdekan Dr. Hans Bauernfeind eingangs. Mehr und mehr machten sich aber auch Resignation und Reform-Müdigkeit hinsichtlich dieses sogenannten Synodalen Wegs breit. “Das resignierte Wort von der Mühe geht mir nach. Aber ich bin kein Freund von Radikalerneuerung”, betonte Bauernfeind. Vielmehr gehe es um eine Reform der Kirche, die Hoffnung mache und Kräfte freisetze, ChristIn zu sein, eine Reform des gangbaren Weges. “Aber was geht, muss geschehen.” Damit bestärkte er die Ratsmitglieder, den Synodalen Weg weiterhin mitzugehen.
Corona – Synodaler Weg – Strategiepapier – Präventionsarbeit
Einen Überblick über die wesentlichen aktuell geltenden Coronaregeln im Bistum gab Domdekan Dr. Hans Bauernfeind und verwies hinsichtlich der Details zu den Lockerungen auf die 13. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaats Bayern. „Es ist wieder viel mehr möglich. Der Himmel lichtet sich“, freute er sich. Aktuell zentral beim Synodalen Weg seien die ersten Beschlussfassungen der Gesprächsforen, die bei der nächsten Synodalvollversammlung im Herbst dieses Jahres auf den Tisch kämen, betonte der Diözesanratsvorsitzende Markus Biber. Über den Reformprozess im Bistum, den sogenannten pastoral-strukturellen Erneuerungsprozess, informierte Domdekan Dr. Hans Bauernfeind die Teilnehmenden. Das Strategiepapier, eine Art „Strategie für die Seelsorge“ sei in der finalen Phase, sodass es voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres an die Pfarreien versandt werden kann. „Ich bin mir sicher, dass das ein Anstoß sein wird für Erneuerung“, zeigte sich Bauernfeind zuversichtlich. Und schließlich gab die Präventionsbeauftragte Bettina Sturm einen kurzen Überblick über die Bedeutsamkeit und die wesentlichen Bausteine der Prävention sexuellen Missbrauchs im Bistum und zeigte damit auf, welch großer Stellenwert Präventionsarbeit im Bistum zukomme.

Handreichung für ökologische Leitlinien
Nachdem die Leitlinien für Ökologie, Gemeinwohl-Ökonomie und weltweite Entwicklungszusammenhänge bei der Herbst-Vollversammlung am 17. Oktober 2020 in Spectrum Kirche Passau erstmals öffentlich präsentiert wurden, wurde jetzt die Handreichung zur Umsetzung der Leitlinien vorgestellt. Sie enthalten verschiedenste Ideen und Bausteine für mehr Umweltschutz und Gemeinwohlökonomie konkret. „Natürlich sollten möglichst viele dieser Punkte umgesetzt werden“, betonte der Diözesanratsvorsitzende Markus Biber und verwies auf einzelne Sektoren wie beispielsweise Liturgie und Verkündigung, Bildung und globales Lernen, Bauen, Energie und Ressourcen und nachhaltiges Wirtschaften und Einkaufen. „Ich hoffe, dass die Pfarreien mit dieser Handreichung jetzt noch einfacher sehen, wo man konkret angreifen und in die Praxis umsetzen kann“, so Biber. „Da ist wirklich für jede Pfarrei etwas dabei.“ Die Handreichung zu den Leitlinien werden in Kürze in Pfarrbüros, Pfarrgemeinderäten und Verbänden verfügbar sein.
Zum Hintergrund: Seit 2017 hatte die Arbeitsgruppe “Laudato si” an den Leitlinien mit dem Titel „Alles ist mit allem verbunden“ gearbeitet und eine Art ökologisch-ökonomisches Gesamtkonzept für das Bistum Passau erstellt. Seit Herbst 2020 haben die Leitlinien nun schon Gültigkeit und geben den Pfarreien Impulse für Klimaschutz, faires und nachhaltiges Wirtschaften sowie weltweite Entwicklungsverantwortung. Die jetzt präsentierte Handreichung soll aufzeigen, wie sie in die Praxis umgesetzt werden können. Dem Bistum Passau ist es ein großes Anliegen, Schöpfungsverantwortung zu übernehmen und sich für Klima- und Umweltschutz und Gemeinwohlökonomie zu engagieren, ganz im Sinne der Papst-Enzyklika “Laudato si” von 2015.
Leitlinien und Handreichung als Download
Pfarrgemeinderatswahlen 2022 - Abschluss
Den Abschluss des ersten Konferenztags bildeten schließlich der Ausblick auf die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 20. März 2022 und die gemeinsame Abendandacht mit Bischof Stefan Oster.