Bistum

Domorgelsanierung: Pfeifen und Bälge

Stefanie Hintermayr am 22.04.2021

432 A0022 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Schon seit Wochen werden Orgelpfeifen umfassend gereinigt und die sog. Bälge (Lungen) der Chororgel neu geledert. Die beiden Orgelbauer Martin Kronawitter (Fa. Eisenbarth Passau) und Robert Matysiak (Fa. Schuke Berlin) zeigen und erklären die Details dazu in einem Video.

An der Chor­or­gel im Altar­raum des Pas­sau­er Ste­phans­doms gehen die Sanie­rungs­ar­bei­ten plan­mä­ßig vor­an. Seit Wochen wer­den alle Orgel­pfei­fen ein­zeln in Fein­ar­beit gerei­nigt und die soge­nann­ten Bäl­ge (zur Belüf­tung der Orgel) neu gele­dert und restau­riert. Die Chor­or­gel ist einer der ins­ge­samt fünf Teil­or­geln der welt­größ­ten Kir­chen­or­gel, die seit 2020 umfas­send saniert wird, was rund fünf Jah­re dau­ern wird. Betei­ligt sind u.a. die Orgel­bau­werk­statt Karl Schu­ke Ber­lin und die Pas­sau­er Orgel­bau­fir­ma Eisen­barth, deren Exper­ten und Mit­ar­bei­ter Hand in Hand vor Ort zusam­men­ar­bei­ten. Es ist ein ein­zig­ar­ti­ges Pro­jekt und eine sehr span­nen­de Arbeit mit unver­gleich­ba­ren Ein­bli­cken in die Welt der Orgel, bestä­ti­gen die bei­den Orgel­bau­er Mar­tin Kro­na­wit­ter (Eisen­barth) und Robert Maty­si­ak (Schu­ke). Sie haben Ste­fa­nie Hin­ter­mayr ihre Arbeit direkt an und in der Chor­or­gel gezeigt und erklärt:

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Pfeifenreinigung konkret

Die Rei­ni­gung der Orgel­pfei­fen an der Chor­or­gel gestal­tet sich sehr auf­wän­dig und dau­ert eini­ge Wochen. Orgel­bau­er Mar­tin Kro­na­wit­ter von der Pas­sau­er Orgel­bau­fir­ma Eisen­barth und sei­ne Aus­zu­bil­den­de sind schon seit Wochen am Werk. Zur Rei­ni­gung muss man jede ein­zel­ne Pfei­fe her­aus­neh­men, in die Hand neh­men, feucht abwi­schen, gege­be­nen­falls Schim­mel ent­fer­nen, aus­bla­sen und mit dem Staub­sauger rei­ni­gen, sodass schließ­lich wie­der ein stim­mi­ger Ton her­aus­kommt“, erklärt Kro­na­wit­ter. Berück­sich­tigt wer­den muss bei der Rei­ni­gung auch die Art der Pfei­fen, ob sie bei­spiels­wei­se aus Holz oder Metall ist. So wer­den bei den Metall­pfei­fen neben der Stan­dard­rei­ni­gung auch Oxid­schich­ten mit Alko­hol ent­fernt. Die Orgel­pfei­fe muss beweg­lich sein, gera­de die Zun­gen­pfei­fen, die für das Stim­men der Orgel maß­geb­lich sind“, betont Mar­tin Kro­na­wit­ter. Ein Blick in die Chor­or­gel bestä­tigt: Seit der letz­ten umfas­sen­den Sanie­rung vor rund 40 Jah­ren hat sich über die Jahr­zehn­te viel Staub und Schmutz ange­sam­melt. Auch er wird jetzt voll­stän­dig entfernt.

Bälge-Lederung konkret

An den soge­nann­ten Bäl­gen der Orgel, ver­gleich­bar mit den mensch­li­chen Lun­gen, arbei­tet Orgel­bau­er Robert Maty­si­ak von der Orgel­bau­werk­statt Schu­ke Ber­lin mit sei­nem Team aktu­ell. Sie sind das Belüf­tungs­sys­tem und als sol­ches von zen­tra­ler Bedeu­tung. Wir über­ar­bei­ten alle Wind­la­den und Ton­ven­ti­le, ent­fer­nen Schim­mel und küm­mern und, unterm Strich um die gesam­te Mecha­nik der Orgel“, so Maty­si­ak. Das Leder der Bäl­ge, wel­ches für einen sta­bi­len Wind­druck sorgt, sei über die Jahr­zehn­te der­art in Mit­lei­den­schaft gezo­gen gewor­den, dass es durch neu­es ersetzt wer­den muss, erklärt Maty­si­ak. Das Leder sorgt dafür, dass sich die Balg­plat­te gut bewe­gen und so den Wind­druck steu­ern kann.“

Hintergrund zur Orgelsanierung

Für die Sanie­rung der gesam­ten Dom­or­gel sind fünf Jah­re ange­setzt. Die­ser Zeit­ho­ri­zont ist inso­fern gerecht­fer­tigt, da die welt­größ­te Dom­or­gel gigan­ti­sche Dimen­sio­nen auf­weist. Sie zählt mit ihren fünf Teil­or­geln ins­ge­samt 17.974 Pfei­fen, und der Gene­ral­spiel­tisch auf der Orgel­em­po­re gan­ze 233 Regis­ter. Zahl­rei­che elek­tro­ni­sche Ver­bin­dun­gen müs­sen bei der Sanie­rung zwin­gend berück­sich­tigt wer­den. Mehr noch: Die gesam­te Tech­nik wird im Zuge der Dom­or­gel­sa­nie­rung auf den neu­es­ten Stand gebracht. Ziel soll sein ein Dom 4.0.

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