
Das Donaukreuz in Niederalteich – auf dem Boden Kerzen, Holz, Blumen und erdfarbene Tücher. Frauen, Männer und Kinder sitzen auf Bänken oder stehen da mit Blick auf den Fluß. Seit 1994 beten die Menschen hier jeden letzten Sonntag im Monat um 17 Uhr für die freifließende Donau.
2013 kam der endgültige politische Entschluss, die Ausbaupläne nicht mehr weiter zu verfolgen. Die 70 km zwischen Straubing und Vilshofen sind das letzte Stück freifließende Donau. Die Gebete werden als Schöpfungsgebete fortgesetzt, da die Schöpfung bedrängter ist denn je.
Seit 1994 kümmert sich der Ökumenische Aktionskreis „Lebendige Donau“ um die Koordinierung der monatlichen Termine und um die Organisation – so stellen z.B. Sepp Kastenhuber und Sepp Thalhammer zusammen mit freiwilligen Helfern Bänke und Lautsprecheranlage auf. Der Aktionskreis „Lebendige Donau“, vertreten durch Dr. Monika Vogl, begrüßt die Anwesenden.
Andrea Parzefall stellt auch im Namen von Stefan Hölldobler den Niederalteicher Kreis vor, der jedes Jahr einmal das Donaugebet gestaltet. Auf die Frage, wie lang es den Niederalteicher Kreis (früher Ehemaligengemeinschaft der LVHS Niederalteich) schon gibt, ruft der ehemalige Leiter der LVHS Sepp Rehrl: „von Geburt an!“ Richard Ebner ist zusammen mit seiner Frau Anna Ebner und ihrer Freundin Regina Probst aus Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz angereist – die beiden Frauen sind mit Flöte, Gitarre und Gesang verantwortlich für die musikalische Gestaltung. Zu Beginn fragt Richard Ebner: „Wann haben Sie zuletzt in der Erde mit bloßen Händen gearbeitet?
Kinder wissen instinktiv, was gut für sie ist: Sie spielen von früh an gerne mit der Erde und stärken dabei ihr Immunsystem lebenslang. Mit unseren Händen mit der Erde zu arbeiten heißt auch schöpferisch tätig werden und zu gestalten. Je mehr ich mit dem Element Erde vertraut bin, umso achtsamer werde ich damit umgehen…“ Gebete, der Psalm 104 (Loblied auf den Schöpfer), Lieder wie „Eine Hand voll Erde“, „Lob sei dir Gott“, „Herr, du bist mein Leben“, „Der Herr segne dich“ und Instrumentalstücke (Sally Gardens) passen gut zur Stimmung an der freifließenden Donau – natürlich auch die Donaugebet-Hymne „Jeder Teil dieser Erde“. Marianne Wax, Sonja Vetterl und Andrea Parzefall lesen die Fürbitten — Stefan Hölldobler die Lesung aus dem Buch Genesis.
Nach dem gemeinsamen „Vater unser“ dürfen alle eine Hand voll Samen mit nach Hause nehmen und sich überraschen lassen was daraus wächst. Richard Ebner sät gemeinsam mit dem jüngsten Besucher Jakob den restlichen Samen unter das Donaukreuz – in Erde aus der Oberpfalz. Wir sind gespannt was draus wird…
Zum Abschluss hat Dr. Monika Vogl im Namen von „Freundinnen der Donau e.V.“ den Donaukalender angeboten und auf das Buch: „Geheimnis des Strömenden“ hingewiesen, das der Ökumenische Aktionskreis „Lebendige Donau“ initiiert hat.
Text: Andrea Parzefall