Pfarrkirchen. Wenn es im Leben Tiefpunkte zu bewältigen gibt, ist Hilfe wichtig. Die Ehe‑, Familien- und Lebensberatung des Bistum Passau (EFL) hat es sich vor 48 Jahren zur Aufgabe gemacht, in Pfarrkirchen als unterstützende Kraft in schwierigen Lebenssituationen für die Menschen da zu sein.In dieser Zeit zog die EFL einige Male um und ist jetzt vom Erasmushaus an den Gartlberg 7 gewandert. Dort wurde nun die neue Geschäftsstelle offiziell eröffnet. Seit Jahrzehnten hier etabliert.
Die EFL gilt als unterstützende Kraft bei Problemen in den Bereichen Ehe- und Partnerschaft, Familienangelegenheiten und Lebensthemen. Als Gesamtleiter der EFL im Bistum Passau machte Diakon Christoph Kochmann deutlich: „Die EFL ist seit Jahrzehnten in Pfarrkirchen etabliert, weshalb wir uns sehr freuen, dass wir diesen neuen schönen Standort am Gartlberg finden konnten.“ Sein Dank galt vor allem der Stadt, die der EFL für den Auszug aus dem Erasmushaus drei Monate Aufschub gewährt hatte. „Diese Zeit haben wir auch gebraucht. Schließlich haben die einzelnen Stellen des Bistums Hand in Hand gearbeitet, sodass der Umzug reibungslos geklappt hat.“ Und er dankte allen, die diesen schnellen Umzug ermöglicht hatten. Des Weiteren ging er auf globale Probleme ein, die zwar sehr weit weg zu sein scheinen, aber auch den Alltag der Menschen in der Region beeinflussen. „Die Auswirkungen der Pandemie und der Krieg in der Ukraine mit seinen wirtschaftlichen Konsequenzen beschäftigen viele.“ Bei der EFL werde immer versucht, die privaten Probleme in einen Kontext zu setzten. Und man gehe der Frage nach: Woher kommen meine Probleme?
„Unsere Beratung soll Knoten lösen.”
Der globale Blick zeige, „dass wir hier in Pfarrkirchen eingebettet sind in größere Dynamiken, die ihre Auswirkungen auf das Lebensgefühl der Menschen haben“, so Kochmann weiter. Den Klienten einen Durchblick in diesen Zeiten zu geben und ihnen Hilfe anzubieten, sei die Stärke der EFL. Die Stellenbeauftragte in Pfarrkirchen, Franziska Bürger-Nock, und Andreas Döberl, Leiter des EFL-Regionalzentrums Altötting griffen in ihrer Rede die „anstrengende Suche nach einem neuen Zuhause“ auf und betonten, wie glücklich sie nun seien, dass es am Gartlberg geklappt hat. „Seit beinahe 50 Jahren ist die Beratungsstelle ein fester Bestandteil der psychosozialen Versorgung im Landkreis“, sagten sie und nannten Zahlen. Im letzten Jahr waren es demnach in Pfarrkirchen 445 Beratungsstunden und 108 Kunden. „Das zeigt, dass es bei uns immer etwas zu tun gibt“, betonten beide. „Unsere Beratung soll Knoten lösen. Jeder stößt in seinem Leben auf Probleme, bei denen Unterstützung notwendig ist. In diesen Fällen wollen wir helfen.“ 2. Bürgermeister Hermann Gaßner unterstrich die Bedeutung der EFL: „Manchmal geht einfach alles im Leben schief. Dann ist es wichtig, dass man Hilfe bekommt, um die Probleme zu lösen, was dann zum Glück auch fast immer gelingt.“ Die EFL sei eine tolle Anlaufstelle, um negative Strukturen zu durchbrechen. Es sei nicht einfach, über Probleme zu sprechen, aber wichtig. „Deshalb gilt der EFL mein größter Respekt, dass dieser vertrauliche Rahmen hier geschaffen wird“, so Gaßner.
Geglückte Herbergssuche
Diesen Worten schloss sich Stadtpfarrer und Domkapitular Wolfgang Schneider an, der auch die Symbolik des Gartlbergs hervorhob: „Um hierher zu kommen, muss man erst einmal einen schweren Anstieg auf sich nehmen. So ist es auch in der Beratung: Die ersten Schritte sind die schwersten. Ich danke euch, dass ihr bei diesen Schritten die Menschen unterstützt.“ Otto Penn, Leiter der Abteilung Familienpastoral im Bistum Passau, zu dem auch die EFL gehört, sprach von einer „Herbergssuche, die nun geglückt ist“. Er wünschte Gottes Segen und viel Erfolg in der neuen EFL-Heimat.
Schließlich segnete Domdekan und Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und Evangelisierung im Bistum Passau, Dr. Hans Bauernfeind, dieRäume. Er appellierte an die Mitarbeiter, „in ihrem Dienst mit Jesus verbunden zu sein“. Das Bistum Passau werte diesen Dienst hoch und sei dankbar für die geleistete Arbeit. Musikalisch unterstützte Andreas Doberl die Eröffnung auf der Gitarre.
Text: Oliver Wilbers/PNP