
Um die Ehe als Sakrament der Kirche anzunehmen und zu verstehen, bedarf es einiger Vorbereitung. Diakon Christoph Kochmann organisiert zusammen mit seiner Frau Martina und in Kooperation mit der KEB im Bistum Passau zu diesem Zweck den Ehevorbereitungskurs „Wir beide - Sieben Themen auf dem Weg zur Hochzeit“.
Im Rahmen des Kurses werden insbesondere solche Themen besprochen, die auf dem Weg zur Hochzeit und auch im Alltag danach für die Paare eine große Rolle spielen. Der Fokus liegt auf sieben Kernbereichen:
Kommunikation, Konflikt & Versöhnung, Zweisamkeit, gemeinsame Ziele, Finanzen, Kinder, Ehe als Sakrament & Trauungsliturgie
„Das Anliegen des Kurses ist es, dass alle, die teilnehmen, das Sakrament der Ehe als zutiefst menschlich entdecken können“, beschreibt Referent Christoph Kochmann das Ziel des Kurses. Die Paare sollen sich das Sakrament der Ehe individuell und nach ihren Bedürfnissen in der Partnerschaft erschließen.
Bislang hat der Kurs bereits zweimal stattgefunden, jeweils online per Videokonferenz. 40 Paare konnten die beiden Referenten dabei schon begrüßen. „Sieben Themen, drei Abende, zwei Stunden“, so lässt sich der Ablauf kurz zusammenfassen. Jeder kann von überall aus mitmachen. Im Vorhinein erhalten die Paare bereits einige Tipps, wie sie es sich für den Kurs zu Hause gemütlich machen können. Nach einer kurzen Willkommensrunde beginnen Martina und Christoph Kochmann dann direkt mit dem ersten Themenimpuls. Anhand einer Präsentation arbeiten sie pro Abend maximal drei der sieben Themenschwerpunkte zusammen mit den Teilnehmern auf. Zwischendurch haben die Paare Zeit für den Austausch. „Und da muss sich auch niemand outen, das macht jedes Paar für sich selbst“, stellt Christoph Kochmann dazu klar. Gestützt werden die Themen stets auch durch biblische Bezüge und Gebete. Interaktiv wird das Format zudem durch Kommentare im Chat oder Wordclouds, die live durch die Ideen der Paare entstehen.
Der dritte Abend dreht sich schließlich vollständig um die Ehe als Sakrament. Hier rückt Kochmann die Liebe als Paar als „Facette der Liebe Gottes“ in den Fokus. „Gott will, dass wir zur Liebe finden“, betont er und erklärt zugleich, dass „ein Teil der Liebe, die Gott selber ist“ dann zum Ausdruck kommt, wenn Paare ihre Liebe mit und vor Gott leben. Diesen Gedanken will der Kurs in verschiedene Richtungen vertiefen. Er fordert dir Teilnehmer dazu auf, sich mit Fragen zu beschäftigen wie etwa: „Welche Mitte, welchen Fokus, hat unser Leben eigentlich?“ und „Was ist das, wonach wir miteinander streben?“ Die Erfahrung aus den vergangenen Kursen zeigt vor allem, dass die Teilnehmer letztendlich überrascht sind, wie sehr sich das Verständnis der Ehe als Sakrament mit ihrer eigenen Wahrnehmung der Ehe deckt. Oftmals erhielt Kochmann die Rückmeldung: „Nanu, ich wusste gar nicht, dass das so normal ist, was das Ehesakrament heißt, und dass sich das so fast natürlich aus meinen persönlichen Bedürfnissen — von mir individuell oder in der Partnerschaft — heraus ergibt.“
Hier können Sie den Radiobeitrag zum Thema anhören:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Christina Wagner und Sebastian Egger haben an einem der beiden bereits stattgefundenen Kurse teilgenommen. Für sie bot der Ehevorbereitungskurs vor allen Dingen die Möglichkeit, ihre Beziehung weiter zu vertiefen und noch einmal zu spüren, was sie als Paar verbindet. „Als wir dann teilgenommen haben, haben wir festgestellt, wie weit uns das auch gebracht hat. Das war so schön aufgebaut, dass wir für uns persönlich ganz viel mitnehmen konnten“, so erzählt Christina Wagner. Dem tat auch das Online-Format keinen Abbruch. Tatsächlich habe man sich so nur noch besser auf den Kurs einstellen können und sei es nur, indem man es sich an den Kursabenden zu Hause gemütlich gemacht hat. Besonders viel mitgenommen haben Christina Wagner und Sebastian Egger aus dem Teil des Kurses, in dem es um die verschiedenen Sprachen der Liebe ging: „Uns ist nochmal richtig bewusst geworden, wie man Liebe zeigt und wie das dann auch beim anderen ankommt. Das ist uns sehr stark in Erinnerung geblieben, weil wir ab dem Tag nochmal ganz anders aufeinander eingehen konnten.“ Auch was die Ehe als Sakrament betrifft, nehmen sie die beiden in ihrer Ernsthaftigkeit durch die Impulse von Christoph und Martina Kochmann bewusster wahr, „auch welche Verantwortung und Verpflichtungen damit einhergehen“. Die Ehe als Sakrament stehe unter dem Schutzmantel Gottes und daraus könne man viel Kraft ziehen, auch in schwierigeren Zeiten.
Das Echo sei, so Christoph Kochmann, allgemein sehr positiv gewesen. „Meistens gehen die Leute ganz erfrischt wieder raus aus dem Kurs.“ Auch Christina Wagner und Sebastian Egger würden den Kurs anderen Paaren jederzeit weiterempfehlen. Sie haben sich vorgenommen, die Impulse daraus in ihren Alltag zu integrieren, auch in stressigen Zeiten. Das Feedback der Paare und ihre Verbesserungsvorschläge nehmen die Organisatoren nun mit in die weiteren Planungen. Das Online-Format ist in erster Linie aus der Corona-Pandemie heraus entstanden, soll in Zukunft aber ergänzend zum normalen Brautleute-Kurs im Bistum Passau bestehen bleiben. Auf lange Sicht soll der Ehevorbereitungskurs „wir beide“ jedoch vor allem Impulsgeber sein für die Weiterentwicklung der Ehevorbereitung im Bistum. Christoph Kochmanns Vorhaben ist es, die Inhalte und Erfahrungen aus dem Kurs als Handreichung auszuarbeiten, die an die Dekanate weitergegeben werden kann, als Anstoß für eine kreative Gestaltung der Ehevorbereitung.