Gute Nachricht aus München. Der Um- und Neubau der Caritas Senioren- und Pflegeeinrichtung Mariahilf in Passau wird vom Freistaat gefördert. Bayerns Minister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek überreichte am Freitag, 29. Juli offiziell den Förderscheck und -bescheid. Diözesanbischof Dr. Stefan Oster (SDB) und die Caritasvorstände Andrea Anderlik und Diakon Konrad Niederländer freuten sich über diesen Zuschuss in Höhe von 5,43 Millionen Euro.
Die Fördersumme, entsprechend dem Caritas-Antrag im Programm „PflegesoNah“, konnte ganz erreicht werden. Jetzt kann der Diözesan-Caritasverband als Träger die Baumaßnahme und die Gesamt-Finanzierung weiter planen. Insgesamt werden Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro erwartet.
Staatsminister Klaus Holetschek sagte: „Mit den Fördermitteln wird die Pflege in der Region verbessert“. Diese Investition in eine moderne und bedarfsgerechte Versorgung pflegebedürftiger Menschen sei ein wichtiges Signal. Der Pflegebereich dürfe staatlich und gesamtgesellschaftlich nicht allein gelassen werden. Generell brauche Pflege einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft. Hier sei auch der Schulterschluss mit der Kirche und der Caritas wichtig. Die steigende Zahl der pflegebedürftigen Menschen, gerade auch mit Demenz, sei eine große Herausforderung. Sein Dank galt dem Einsatz der Pflegekräfte. In diesem Jahr werden in Bayern 29 Projekte gefördert. Darunter ist die Passauer Caritas-Einrichtung eines von drei Projekten in Niederbayern.
Diözesanbischof Dr. Stefan Oster betonte den christlichen Dienst der Frauen und Männer, in der Pflege die Senior*innen sorgsam zu begleiten. Unter dem Segen Gottes sollten sie für die älteren Menschen da sein. Vom Förderantrag sei er überwältigt, wenngleich noch große Herausforderungen anstünden. Er würdigte das große Engagement vieler Bürger*innen und Gruppen für den Erhalt der Einrichtung, auch der von ihm eingesetzten Arbeitsgruppe mit dem neuen Konzept. Mit dem heutigen Tag sei ein Meilenstein für die Zukunft gesetzt. „Maria hat geholfen“ fasste er den Dank zusammen.
Für die Diözesan-Caritasdirektorin Andrea Anderlik ist der Förderbescheid eine gute Nachricht. Dass Minister Holetschek persönlich nach Mariahilf gekommen sei, bestätige die Sorge um ausreichende Pflegeplätze. Die Senioren- und Pflegeeinrichtung Mariahilf mit den geplanten 87 stationären Plätzen und 3 Kurzzeit-Pflegeplätzen sei wichtig, gerade mit dem demenzsensiblen Umbau. Die Fördersumme in Höhe von 5,43 Mio. Euro entspreche dem gestellten Antrag. Für dessen Erarbeitung dankte sie der Abteilungsleiterin „Menschen mit Pflegebedarf“ Heidi Brem und dem Einrichtungsleiter Christian Schacherbauer. Caritasvorstand Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc rechnet momentan mit rund 20 Mio. Euro Gesamtkosten, dies bei explodierenden Baupreisen. Jetzt werde die gesamte Finanzierung und Detail-Planung angegangen.
Der Bischöflich Beauftragte Diakon Konrad Niederländer betonte, mit der Neukonzeption und dem geplanten Quartiersmanagement öffne sich Mariahilf in den sozialen Nahraum; gerade mit der Einbindung in die Passauer Innstadt und der Nähe zur Wallfahrtskirche Mariahilf und zum Haus „spectrum Kirche“. Damit sei dem Programm „PflegesoNah“ entsprochen worden. Im nächsten Schritt werde sich der Aufsichtsrat mit dem Gesamtprojekt befassen.
Der besondere Dank des Diözesanbischofs und der Caritasvorstände und des Einrichtungsleiters galt dem Passauer Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Gerhard Waschler, der sich als „Türöffner“ für den Förderantrag so intensiv eingesetzt hat. Für Prof. Waschler selbst war es „ein Tag der Freude“, ein Beispiel wie sich politischer Einsatz lohne. Er sprach von einem „Mosaikstein und gleichzeitig einem Meilenstein für die zukunftsfähige Entwicklung von Mariahilf ganz im Sinne unserer Senioren“. Über Parteigrenzen hinweg habe der Stadtrat dies unterstützt, sagte Prof. Waschler, angesichts des Oberbürgermeisters Jürgen Dupper und der zahlreich vertretenen Stadträt*innen.
Über die Förderzusage freuten sich beim Besuch des Ministers auch die anwesenden Senior*innen, die Abteilungsleiterin „Menschen mit Pflegebedarf“ Heidi Brem, der Einrichtungsleiter Christian Schacherbauer mit seinem Team. Minister Holetschek und Bischof Oster nahmen sich im Garten ausgiebig Zeit für Gespräche mit dem Pflegepersonal und den Bewohner*innen.
Neue Wohnformen, betreutes Wohnen und stationäre Pflege in christlichem Geist
Bischof Oster hatte die neue Entwicklung initiiert mit neuen Wohnformen, betreutem Wohnen und stationärer Pflege in christlichem Geist. Daraus entstand über eine vom Bischof bestellte Arbeitsgruppe ein neues Projekt für einen neuen Förderantrag. Denn in der Caritas-Einrichtung sollen die Senior*innen eine Heimat für das Alter finden, mit entsprechender Betreuung und Pflege, integriert in ein familiäres, christliches Umfeld, unabhängig von Alter, Grad der Pflegebedürftigkeit oder Demenz; dies verbunden mit Teilhabe über das geplante Quartiersmanagement. In Mariahilf soll ein Neubau für stationäre Pflege entstehen, mit 87 Pflegeplätzen und 3 Plätzen für Kurzzeitpflege, ergänzt mit einer Anlage für neue Wohnformen. Dafür werden nicht mehr sanierungsfähige Gebäudeteile abgerissen. Die bestehende Infrastruktur wird weiterentwickelt.
Text: Caritas