
„Diese Eröffnung hätte eine Party mit allem Drum und Dran verdient“, bedauerte Bischof Stefan Oster SDB. Unter Corona-Einschränkungen weihte er am vergangenen Freitag das frisch renovierte Haus St. Maximilian ein, das nun nach vier langen Jahren Stillstand wieder junge Leute beleben sollen.
Vier Säulen für St. Max
Sieben kirchliche Jugendverbände, das Ministrantenreferat der Diözese, das Bischöfliche Jugendamt sowie die Berufungspastoral sind in den Räumlichkeiten direkt am Dom untergebracht. Außerdem stehen Gästezimmer, Tagungs- und Gruppenräume, eine kleine Turnhalle und der prächtige Rokokosaal für Veranstaltungen zur Verfügung. „Wir sind umgezogen, haben uns eingerichtet, alles strahlt und glänzt – jetzt fehlt nur noch der Segen von oben“, sagte Jugendpfarrer Wolfgang De Jong. Diesen spendete der Bischof im Rahmen einer Wortgottesfeier im Dom, zu der die Hausgemeinschaft, die Architekten, Planer, einige Handwerker, der Diözesansteuerausschuss und die Ordinariatsleitung geladen waren.
In seiner Predigt stellte Bischof Oster die Frage, wie es in dieser Zeit gelingen könne, junge Menschen für den christlichen Glauben zu begeistern. „Für einen normalen jungen Menschen von heute, der nicht von der Familie her in einem volkskirchlichen Kontext aufwächst, ist die Option christlicher Glaube/Kirche von all den vielen Optionen, die er hat, inzwischen die am wenigsten plausible“ so der Bischof. Er verwies er auf seinen Ordensvater Don Bosco, der ein Apostel für junge Menschen war. Die ersten Häuser, die er gegründet hatte – heute würde man sie „offene Jugendtreffs“ nennen, sollten auf vier Säulen ruhen: Sie sollten Orte von Familiarität sein, von Spaß und Freude, von Lernerfahrungen und von Glaubenserfahrungen.
„Ich möchte euch ermutigen: Gestaltet! Das darf ein Haus mit junger Atmosphäre sein! Und da ist es auch nicht so tragisch, wenn die Wand mal dreckig wird”
Für das Haus St. Max wünsche er sich daher, dass Jugendliche sich hier daheim fühlen könnten, dass sie hier etwas für ihr Leben lernen. „Sie sollen hier auch Gaudi machen dürfen!“ Es dürfe ruhig sichtbar werden, dass dies ein Haus für junge Menschen sei. „Ich möchte euch ermutigen: Gestaltet! Das darf ein Haus mit junger Atmosphäre sein! Und da ist es auch nicht so tragisch, wenn die Wand mal dreckig wird“, sagte Bischof Oster. Durch den guten Umgang im Haus miteinander und das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten sollten die jungen Gäste auch spüren können, „dass hier etwas anders ist als bei der Feuerwehr oder im Fußballverein“.
„Eltern opfern ganz viel von ihrem alten Leben zugunsten ihrer Kinder, damit sie gut ins Leben kommen“, so Bischof Oster: „Wenn es uns als Glaubensgemeinschaft wichtig ist, dass junge Menschen in die Wirklichkeit einer Freundschaft mit Jesus finden, und wenn wir Glaubensfamilie sind – was müssten wir eigentlich investieren, gerade heute, dass junge Menschen in diese Erfahrung finden!“
Mit der großzügigen Investition der Diözese in die Renovierung des Hauses wurde ein Anfang gemacht. Stellvertretend für den Leiter des Hauses St. Max, Daniel Behringer, dankte Edith Drexler, Leiterin des Ministrantenreferats allen Beteiligten. Sie zitierte aus dem Hebräerbrief: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“ Auf dem Domplatz solle sichtbar werden, dass hier viele junge Menschen sind, die etwas mit Gott zu tun haben oder ihn suchen.
Text und Bilder: Anna Hofmeister