Der weltweite synodale Weg in der katholischen Kirche wurde von Papst Franziskus am 10. Oktober 2021 im Petersdom eröffnet. Anliegen ist es, dass sich alle Glieder der Kirche gemeinsam auf den Weg machen und im Dialog stehen mit der Welt. In seiner Eröffnungspredigt stellt der Papst die Prozesse unter die Stichworte: Begegnen, zuhören und unterscheiden. Eine Woche später wurde der weltweite synodale Weg in den Bischofskirchen für die jeweiligen Ortskirchen eröffnet.
„Aber das, was hilft und heilt – ist der immer neue Blick auf Jesus: Der Herzensblick auf Ihn und der ernsthafte Wunsch, Ihm in seiner Kirche nachzufolgen, schenkt Weite und Demut. Und eben das hilft im Ringen um Einheit.”
Eine Synodale Kirche bedeutet, gemeinsam unterwegs zu sein, wie Bischof Stefan in den Eröffnungsworten betonte. Aus seiner Sicht ist die Frage, wie die Kirche mit Macht und Verantwortung umgeht, eine der wichtigsten. Er verglich in seiner Predigt die Situation der Kirche heute mit dem Evangelium des Tages: Auch den Jüngern ging es damals bereits um Macht und Einfluss – sie wollten links und rechts neben dem Thron im Reich Gottes sitzen. Das missfiel jedoch den anderen Jüngern. „Auch die Jünger waren schon damals nicht immer einig. Es gab Auseinandersetzungen, es gab Eifersucht, es gab das Schielen nach dem eigenen Vorteil“, so Bischof Stefan. „Aber das, was hilft und heilt – ist der immer neue Blick auf Jesus: Der Herzensblick auf Ihn und der ernsthafte Wunsch, Ihm in seiner Kirche nachzufolgen, schenkt Weite und Demut. Und eben das hilft im Ringen um Einheit.“
„Die Verkündigung unseres Glaubens funktioniert nur, wenn wir alle gemeinsam dazu beitragen.”
Im Rahmen eines Glaubenszeugnisses sprach Markus Biber, Vorsitzender des Diözesanrates im Bistum, über seine Erfahrung mit den synodalen Prozessen in Deutschland und im Bistum Passau. Dabei wurde die Frage gestellt, wie „Kirche vor Ort“ im Jahr 2030 aussehen wird. Weiter sprach er von den bereits bestehenden synodalen Prozessen im Bistum und ermutigte, sich für die neue Pfarrgemeinderatsperiode aufstellen zu lassen. Denn: „Die Verkündigung unseres Glaubens funktioniert nur, wenn wir alle gemeinsam dazu beitragen“, betonte Biber.
In einem symbolischen Akt schritten Bischof Stefan und Markus Biber gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Generationen den Mittelgang des Domes entlang und beteten gemeinsam das Credo. „Mach ma‘ uns gemeinsam auf den Weg“, so Bischof Stefan. Denn das ist der Synodale Weg: ein gemeinsames Gehen hin zur Mitte, die Christus ist.