Die Altöttinger EFL-Beraterin Dr. Barbara Heller ist die erste zertifizierte Therapeutin für Emotionsfokussierte Paartherapie in der institutionellen Paarberatung in Bayern. Seit drei Jahren praktiziert die EFL-Beratung im Bistum Passau als erste kirchlich getragene Paarberatung in Deutschland die „Emotionsfokussierte Paartherapie“ – unter Ausbildung und Supervision von hochrangigen Spezialisten aus Canada, US-Amerika und Norwegen.
Seit wenigen Tagen ist Dr. Heller, die erste der 10 Passauer EFL-Berater zertifiziert. Neben einer einwöchigen Ausbildung in den EFT-Basics und des mehrwöchigen „Core-Skills“-Trainings müssen die Kandidaten zahlreiche Videographien von Paarsitzungen einreichen, die von den Fachleuten mehrfach geprüft wurden.Dazu gibt es kollegiale Intervisionen und eine spezielle Lerngruppe, die der Gesamtleiter der EFL, Helmut A. Höfl, betreut. Im Vergleich zu den bisherigen Angeboten der Paarberatung lässt die emotionsfokussierte Paartherapie die Hintergründe partnerschaftlichen Streits besser verstehen und interpretiert das Rückzugs- oder Verfolgungsverhalten als Teil des Bindungsbedürfnisses der Partner. “Allerdings”, so fügt Höfl an, “müssen Paare mit etwas mehr Einsatz an Zeit und Arbeit investieren; eine Paartherapie ist regulär mit 20 – 25 Stunden anzusetzen”. Deshalb sei die Paarberatung nach wie vor ein empfehlenswertes Mittel, Gutes für seine Paarbeziehung und Familie zu tun.
Dr. Heller ist nun anerkanntes Mitglied der ICEEFT (International Centre for Excellence in Emotionally Focused Therapy,) geleitet von der Gründungsdirektorin Prof. Dr. Sue Johnson, University of Ottawa, Canada. Sie ist nun berechtigt, die hochwirksame EFT-Paartherapie durchzuführen. Zudem ist Dr. Heller in der EFL-Beratung die zuständige Koordinatorin für die EFT. Dabei kommt der gebürtigen US-Amerikanerin aus Maine ihre Muttersprachlichkeit zugute.
Helmut A. Höfl, Initiator der EFT-Ausbildung in Südostbayern, freut sich mit der 30-köpfigen Crew der EFL-Beratenden im Bistum Passau über diesen Erfolg: „Aus dem Senfkorn unermüdlicher Wirkungsforschung und kritischen Selbstüberprüfung unserer Arbeit führte der Weg in eine Arbeit mit Paaren, die nicht nur sehr wirksam, sondern auch enorm feinfühlig und bindungsstärkend ist – und heute stehen wir vor dem ersten Baum in der Reihe von gut ausgebildeten Paartherapeuten.“
Die Diözese investierte großzügig in diese Ausbildung. Personalreferent Ederer: „Hier ist jeder Euro gut eingesetzt, wenn es um das nachweisliche Senken der Scheidungsbereitschaft und vor allem um ein tragende, erfüllte und tief verbundene Partnerschaft geht“.
Die EFL-Beratung steht ab 04.05.2020 wieder als Face-to-Face-Beratung den Paaren, Familien und Einzelnen zur psychologischen Beratung und Paartherapie kostenfrei offen – getragen zu 80 % von der Kirchensteuer und zu 20 % von Staat und Kommunen.
Text: Helmut Höfl