Bistum

Vaterunser-Menschen

Tamina Friedl am 29.10.2022

Erwachsenenfirmung 1 Foto: Tamina Friedl / pbp
Die Firmlinge mit Bischof Stefan Oster v.l.: Franziska Eichinger, Susen Elisabeth Ranzinger, Liesa Bartel und Lukas Alexander Fallak.

„Wenn man jemanden gern hat, dann fängt man an, den in sein Herz zu lassen“, so zeichnet Bischof Stefan Oster ein Bild davon, wie die Menschen im Glauben Gott als ihren Vater kennenlernen. Gott in ihre Herzen gelassen haben auch die vier Firmlinge, die im Rahmen der Erwachsenenfirmung in Spectrum Kirche das Sakrament der Firmung empfangen haben. In einem gemeinsamen Gottesdienst, organisiert von Otto Penn, Referent für Sakramentenpastoral, feierten sie ihre Entscheidung für den Glauben.

Es habe sich so ange­fühlt, als fehl­te die Fir­mung noch zur Voll­stän­dig­keit, beschreibt Fran­zis­ka Eichin­ger den Beweg­grund dafür, dass sie sich für die Fir­mung ent­schie­den hat. Susen Eli­sa­beth Ranz­in­ger wie­der­um haben die Tauf­ge­sprä­che für ihre Kin­der mit Hei­mat­pfar­rer Stein­bei­ßer nicht mehr los­ge­las­sen, wes­halb sie sich schließ­lich selbst tau­fen und jetzt auch fir­men ließ. Ganz unter­schied­li­che Grün­de haben die bei­den und mit ihnen auch Lukas Alex­an­der Fall­ak und Lie­sa Bartel also zur Erwach­se­nen­fir­mung geführt. Was sie eint, ist jedoch ihr Glau­be und ihre Bezie­hung zu Gott.

In sei­ner Pre­digt beschrieb Bischof Oster, was es heißt ein Vater­un­ser-Mensch“ zu sein. Er for­der­te zunächst dazu auf, sich in die Situa­ti­on eines Kin­des hin­ein­zu­ver­set­zen, das sei­ne Eltern nicht um sich hat und von einem Freund in des­sen Fami­li­en auf­ge­nom­men wird. Was müs­se pas­sie­ren und wie lan­ge wür­de es dau­ern, bis man zum Vater die­ser Fami­lie Papa“ sage, stell­te er die Fra­ge in den Raum. Als Men­schen, die in die­ser Welt wenig Bezug zu Gott hat­ten, als nor­ma­le Men­schen von heu­te, lau­fen wir gewis­ser­ma­ßen in Bezug auf die Fra­ge, wer Gott ist, als Wai­sen­kin­der durch die Welt“, zog Oster schließ­lich den Ver­gleich. So sei Jesus der Freund, der gro­ße Bru­der, der die Wai­sen­kin­der mit in die Fami­lie hin­ein neh­me, und ihnen dabei hel­fe, zu Gott Abba“, also Vater“, zu sagen. Jesus habe in einer inne­ren Auto­ri­tät und Voll­macht über sei­nen Vater gespro­chen, die eini­ge abge­schreckt habe und für die sie ihn für ver­rückt erklärt haben. Ande­re wie­der­um habe genau dies so ange­zo­gen, dass er sie ein­ge­la­den habe, Kin­der des Vaters zu werden“.

Wir alle wür­den das Vater­un­ser beten, aber: Mei­nen wir das, was wir da sagen?“ und Sind wir Vater­un­ser-Men­schen?“ Wenn sich heu­te jun­ge Erwach­se­ne fir­men las­sen, geben sie so Zeug­nis, dass sie von einem Geist berührt sei­en, der sie erken­nen las­se, dass Gott als Vater da sei, was auch immer in der Welt pas­sie­re. Zu einem jeden fami­liä­ren Gesche­hen gehö­re jedoch auch die Bezie­hungs­pfle­ge und das, was wir hier fei­ern, ist fast der größ­te Akt der Bezie­hungs­pfle­ge“, so Bischof Oster. Wei­ter­hin bedeu­te Fir­mung auch, dass man bereits Fami­li­en­mit­glied sei und auch mal aus der Fami­lie hin­aus­ge­hen kön­ne, um selbst zu ver­su­chen, ande­re Wai­sen­kin­der mit dem Abba bekannt zu machen. Zuletzt wünsch­te Bischof Ste­fan Oster den Firm­lin­gen und ihren Ange­hö­ri­gen ein gutes Hin­ein­kom­men in die Fami­lie, dass sie Bezie­hun­gen pfle­gen und so zei­gen, dass wir Fami­lie sind, in der die Freu­de ist und die Schön­heit und die Wahrheit“. 

Weitere Infos zur Erwachsenenfirmung finden Sie hier:

Als Erwachsener zur Firmung gehen

Das Sakrament der Firmung ist nicht auf das Jugendalter begrenzt. Auch später im Leben kann man sich firmen lassen. Hier erhalten Sie alle Informationen über die Erwachsenenfirmung im Bistum Passau.

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