Soziales

Erziehung und Pflege gehen alle an!

Pressemeldung am 28.02.2020

Bild von Public Domain Pictures auf Pixabay Foto: Public Domain Pictures auf Pixabay

Caritas und SkF verdeutlichen anlässlich des Equal Care Day am 29. Februar, dass überwiegend Frauen Erziehungs-, Sorge- und Pflegearbeit leisten.

Es sind in Deutsch­land haupt­säch­lich Frau­en, die sich um ande­re küm­mern — sei es beruf­lich oder im pri­va­ten Umfeld. Das ist aber mit­nich­ten eine rein pri­va­te Ange­le­gen­heit, zumal es gra­vie­ren­de sozia­le und sozi­al­po­li­ti­sche Fol­gen hat“, so Cari­tas-Prä­si­dent Peter Neher. Gleich­stel­lung und Part­ner­schaft­lich­keit müs­sen durch recht­li­che Maß­nah­men unter­stützt wer­den“, bekräf­tigt Hil­de­gard Eckert, Bun­des­vor­sit­zen­de des Sozi­al­diens­tes katho­li­scher Frau­en (SkF).

Mit dem Equal Care Day wird am 29. Febru­ar dar­auf auf­merk­sam gemacht, dass Frau­en im Durch­schnitt vier­mal so viel Erzie­hungs­ar­beit, Pfle­ge von Ange­hö­ri­gen und Haus­halts­füh­rung leis­ten wie Män­ner. Das wie­der­um hat Fol­gen für ihre sozia­le Absi­che­rung: Erwerbs­un­ter­bre­chun­gen und fami­li­en­be­ding­te Teil­zeit­be­schäf­ti­gung füh­ren zu gerin­gen Lebens­er­werbs­ein­kom­men, begrün­den gerin­ge eigen­stän­di­ge Ren­ten und sind wei­ter ein Risi­ko­fak­tor für Altersarmut.

Vie­le Paa­re wol­len eine part­ner­schaft­li­che­re Auf­tei­lung der Fami­li­en­ar­beit“, so Hil­de­gard Eckert. Steu­er- und fami­li­en­po­li­ti­sche Struk­tu­ren ste­hen die­sem Wunsch in vie­len Fäl­len ent­ge­gen. Gerin­ge Löh­ne in typi­schen Frau­en­be­ru­fen, von denen vie­le auch Care-Beru­fe sind, oder Rege­lun­gen wie die gering­fü­gi­gen Beschäf­ti­gun­gen oder Ehe­gat­ten­mit­ver­si­che­run­gen, schaf­fen häu­fig Anrei­ze, das klas­si­sche Modell der Mit­ver­die­ner­ehe zu wäh­len“. Nicht sel­ten kon­zen­trie­ren sich Frau­en zu Las­ten ihrer eigen­stän­di­gen Exis­tenz­si­che­rung auf die Erzie­hung der Kin­der und spä­ter auf die Pfle­ge der Angehörigen.

Sor­ge für die Nächs­ten braucht Zeit. Väter und Müt­ter sowie Pfle­gen­de wün­schen sich mehr Zeit für ihre Kin­der und zu pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen. Arbeits­zeit­mo­del­le, die dies unter­stüt­zen, müs­sen ver­stärkt wer­den. Das ist ein Anlie­gen, das der Deut­sche Cari­tas­ver­band im Rah­men sei­ner Jah­res­kam­pa­gne 2020 #sei­gut­Mensch mit beson­de­rem Enga­ge­ment aufgreift.

Care-Arbeit ist aber nicht nur ein The­ma inner­halb der Fami­lie. Auch die beruf­li­che Care-Arbeit ist sehr ungleich ver­teilt: Pfle­ge- und Erzie­hungs­be­ru­fe üben mehr­heit­lich Frau­en aus. Wir müs­sen die sozia­len Beru­fe für Frau­en und Män­ner attrak­tiv machen und das The­ma Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf, das in den cari­ta­ti­ven Ver­bän­den groß geschrie­ben wird, für alle und auf allen Ebe­nen noch kon­se­quen­ter anpa­cken“, so Peter Neher.

Der SkF unter­stützt mit rund 10.000 Mit­glie­dern und 9.000 Ehren­amt­li­chen sowie 6.500 beruf­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern in bun­des­weit 138 Orts­ver­ei­nen Frau­en, Kin­der, Jugend­li­che und Fami­li­en, die in ihrer aktu­el­len Lebens­si­tua­ti­on auf Bera­tung oder Hil­fe ange­wie­sen sind. Sein Ange­bot umfasst u. a. 120 Schwan­ger­schafts­be­ra­tungs­stel­len, 91 Betreu­ungs­ver­ei­ne, 38 Frau­en­häu­ser, 36 Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen, 34 Mut­ter/­Va­ter-Kind-Ein­rich­tun­gen, 31 Diens­te der Kin­der­ta­ges­pfle­ge sowie 22 Adop­ti­ons- und 35 Pfle­ge­kin­der­diens­te. Der SkF ist Mit­glied im Deut­schen Caritasverband.

Quel­le: Sozi­al­dienst katho­li­scher Frau­en Gesamt­ver­ein e. V.

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