„Sport ist ein guter Weg, um Menschen zu helfen, authentisch zu werden“, sagte Bischof Dr. Stefan Oster SDB auf der Bundeskonferenz der geistlichen Beiräte des DjK-Sportverbandes, die in diesem Jahr in Passau stattfand. Aus ganz Deutschland waren die DjK-SeelsorgerInnen angereist.
Bei einem Gottesdienst und anschließendem Gespräch tauschten sie sich mit dem Bischof über ihre Arbeit und ihre Anliegen aus – und diskutierten ihre Möglichkeiten als geistliche Begleiter für überwiegend auch junge Menschen.
„Immer wieder stelle ich mir die Frage: Wie wird man authentisch?“, sagte Bischof Oster. Im Sport habe er ein gutes Beispiel dafür gefunden: „Wenn sich beim Spiel so etwas wie Selbstvergessenheit ereignet.“ Wenn einer „ganz bei der Sache“, ganz „gegenwärtig“ sei. „Wer auf dem Fußballfeld erst einmal hin- und herüberlegt, verpasst wahrscheinlich eine gute Gelegenheit – im Gegensatz zu dem, der ganz im Spiel, ganz an die Sache hingegeben ist“, sagte er. Mit dem Glauben sei es ganz ähnlich: „Glaube bewährt sich in der Liebe, die ebenfalls Hingabe ist.“
Glauben heiße auch, zu lernen, ganz gegenwärtig zu sein, bei Gott und beim anderen – und so mit sich ins Reine zu kommen. Wahrhaftig zu werden. „Sport ist eine wunderbare Gelegenheit, das einzuüben“, sagte der Bischof. Sport ermögliche nicht nur eine ganzheitliche Selbsterfahrung in der Einheit von Körper, Emotion und Geist, sondern auch wertvolle Gemeinschaftserfahrung. Die Aufgabe der geistlichen Beiräte sehe er darin, den jungen Menschen authentisches Vorbild zu sein und für die christlichen Werte im Sport einzustehen: „Den Himmel offenhalten“, sagte er. „Gott sagt von sich selbst: Ich bin der Ich-bin-da; er ist der Gegenwärtige. Und wenn Jesus sagt: Ich und der Vater sind eins, dann zeigt uns das: Er lebt, spricht, liebt und handelt ganz aus der Gegenwart des Vaters in ihm. Und so ist er die authentischste Person, die je über die Erde gelaufen ist.“
Der DjK-Sportverband ist der katholische Sportverband unter dem Dach der Kirche und hat bundesweit in mehr als 1.100 Vereinen rund 500.000 Mitglieder, gut die Hälfte davon sind Jugendliche. Im kommenden Jahr begeht der Verband sein 100-jähriges Jubiläum.
Text und Photos: Anna Hofmeister