Ewigprofess von Sr. Maria

Ein kräftiges „Ich bin bereit“ erklang in der Kirche im Provinzhaus Hl. Kreuz. Damit beantwortete die junge Frau die Fragen des Zelebranten, ob sie bereit sei, sich von Gott für immer in Dienst nehmen zu lassen. Sr. Maria wiederholte ihr „Ich bin bereit“ zu einem Leben in den evangelischen Räten. Sie erklärte sich bereit, das Charisma der Kongregation mitzutragen: die in den Menschen angelegten Begabungen zu fördern, und sich hoffnungsvoll für das Leben einzusetzen.

Sr. Maria hatte sich während der vergangenen sechs Jahren im Juniorat mit dem Ordensleben auseinandergesetzt. In drei verschiedenen Schwesternniederlassungen hatte sie Erfahrungen gesammelt. Zuletzt bereitete sie sich durch die 30tägigen Exerzitien auf die Ewigprofess vor.

Bereits am Vorabend versammelte sich eine große Gruppe junger Menschen, um sich mit einer Vesper und Anbetung sowie einem Get-together auf die Feier einzustimmen.

Provinzoberin Sr. Marika Wippenbeck konnte die Familie von Sr. Maria Falter, Verwandte und Freunde, Mitschwestern von den Niederlassungen, Kolleginnen und junge Ordensleute begrüßen, die die Ewigprofess mitfeierten.

Dem Festgottesdienst stand Dr. Franz Haringer, Ordensreferent des Bistums Passau, vor. In seiner Predigt zum Osterevangelium, bei dem Maria von Magdala vom Auferstandenen beim Namen genannt wird (Joh 20,17), zog der Ordensreferent die Parallele zu Sr. Maria: „Wer immer ein Leben in der engeren Nachfolge Christi führen möchte – so wie heute Sr. Maria –, der hat bestimmt solche kostbaren Momente erlebt: Mein Suchen geht nicht ins Leere; ich bin gerufen mit Haut und Haaren, mit meinem Namen; nichts ist mehr wie vorher, wenn ich einmal erahnt habe, dass das Leben und die Liebe Jesu Steine sprengen kann und so immer aufs Neue Aufbrüche ermöglicht.“

Weiter betonte Haringer: „So groß auch die Freude von Maria von Magdala ist, so sehr sie den Auferstandenen festhalten und für sich haben möchte: Er ist doch nur zu haben in der Dynamik des Aufbruchs und in der Gemeinschaft aller Jünger. „Halte mich nicht fest … Geh aber zu meinen Brüdern …“ (Joh 20,17).“

Der Singkreis „Lumen“ aus Burgkirchen am Wald gestaltete die Feier musikalisch lebendig mit. Bei der schwungvoll gesungenen Allerheiligenlitanei wurden die Feiernden spürbar mit hineingenommen in die Schar aller Heiligen. Danach legte Sr. Maria Falter ihre Ewigprofess in die Hände von Provinzoberin Sr. Marika Wippenbeck ab.

Ein festliches Mahl, umrahmt von einem jugendlichem Streichertrio aus München, Jakob und Agnes Gschwind sowie Sarah Hammerschall schloss sich an.

Monika Falter, Schwester der Ewigprofessin, strapazierte die Lachmuskeln aller Festgäste mit einer humorvollen Jonglier-Einlage, bei der ihr Sr. Maria assistierte, da sie selber begeistert jongliert.

Am Abend nahm die Festgemeinschaft im Klösterl in Neuötting, der Heimatpfarrei von Sr. Maria, unter Vorsitz von Dekan Heribert Schauer an einer feierlichen Vesper mit anschließendem Stehempfang teil.

Sr. Maria, die in Neuötting aufgewachsen ist, arbeitet als Erzieherin im kirchlichen Kindergarten St. Michael in München. Daneben bringt sie sich ehrenamtlich im Pfarrverband Sendling, wo sie in der Schwesterngemeinschaft lebt, ein. Mit Engagement arbeitet sie in der Berufungspastoral mit jungen Menschen der deutschen Provinz der Schwestern vom Hl. Kreuz. Damit setzt sie ihr „Ich bin bereit, das in den Menschen angelegte Potential zu fördern“ in die Tat um. Wer Sr. Maria kennt, kann erfahren, mit welch froher Überzeugung sie ihr tägliches „Ich bin bereit!“ lebt.

Text: Sr. Dr. Franziska Mitterer