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1. Impuls: Wahrnehmung als Gebet
• Ich lege mich bewusst auf den Boden , auf die Erde.
• Ich nehme wahr, wie sie mich trägt und wie ich mich loslassen kann.
• Ich nehme mich vom gesamten Körper her wahr, von den Füßen bis zum Scheitel und spüre überall den Kontakt zum Boden hin.
• Ich nehme bewusst das Ein- und Ausatmen wahr und atme hin zu den Bereichen, die zum Boden Kontakt haben. Ich überlasse mich ganz der Erde, die mich trägt.
Dann spreche ich:
Gott, ich danke dir für die Erde, auf der ich lebe.
Ich spüre, dass sie mich trägt und erhält.
Sie ist mir anvertraut.
Ich vertraue mich ihr an als meinen Lebensgrund.
Lass mich im Einklang sein mit ihr.
Übungen für die Woche
• Ich nehme immer wieder bewusst den Boden, die Erde unter mir wahr,
wenn ich stehe oder gehe.
• Ich gehe so oft wie möglich in die Natur und nehme alles mit meinen
Sinnen bewusst wahr, so als würde ich es zum ersten mal sehen, hören,
riechen….
2. Impuls: Wort Gottes – Gen 2,15
Gott, der Herr, nahm den Menschen und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten Eden, damit er ihn bearbeite und hüte.
Gedanken dazu:
Allein die Erde wird im Sonnengesang ‚Mutter‘ genannt. Ihr weist der Hl. Franziskus eine besondere Stellung zu. Sie ist nicht wie alle anderen Geschöpfe nur geschwisterlich mit uns verbunden, sie ist unsere ‚Mutter‘! Das macht deutlich, wie erdverbunden der Hl. Franziskus denkt und empfindet. Die Erde ist in seinem Blick entgegen dem damaligen Zeitgeist nicht das „Jammertal“, das wir möglichst schnell wieder verlassen wollen, sondern der „wunderbare Wohnsitz unseres Lebens“.
So sollen wir gut mit ihr umgehen und sie als Gabe Gottes erkennen.
• Wie zeige ich im Alltag, dass ich die Erde als Gabe Gottes achte und gut mit ihr umgehe?
• Viele Menschen schaffen sich Orte, die sie für sich paradiesisch gestalten, z. B. Gärten, Friedhöfe, Parks usw. Im Menschen steckt die Sehnsucht nach der Verbundenheit mit der Schöpfung. Wo verwirkliche ich diese Sehnsucht im Kleinen? Wo bin schöpferisch?
Gebet
Gott, ich danke dir
für die Erde, unser aller zu Hause.
Lass mich beitragen,
dass wir miteinander Wege gehen,
die sie schützen und nicht ausbeuten;
die ihre Schönheit erkennen
und nicht achtlos mit ihr umgehen.
Lass uns im Einklang sein mit
deiner Schöpfung,
damit auch weitere Generationen
auf ihr leben können.
3. Impuls: Gebet von Petrus Chrysologus (380–451 Bischof von Ravenna/Kirchenlehrer)
Du Mensch, warum giltst du dir so wenig, da du doch für Gott so kostbar bist? Gott ehrt dich so hoch; warum entehrst du dich so sehr? Warum suchst du nach dem, woraus du geschaff en bist und nicht nach dem, wofür du gemacht wurdest?
–
Siehst du nicht, dass dieses ganze Haus der Welt für dich gemacht ist?
Für dein Wohl wurde die Nacht eingeführt, für dich der Tag abgemessen.
Für dich wurde der Himmel mit den vielfältigen Strahlen von Sonne,
Mond und Sternen erhellt, für dich die Erde mit Blumen, Baumpfl anzungen und Früchten ausgemalt. Für dich wurde in der Luft, auf dem Feld und im Wasser lückenlos die wunderbare Menge der Lebewesen geschaffen,
damit keine traurige Einsamkeit die Freude an der neugeschaff enen Welt zerstörte.
–
Noch etwas denkt sich der Schöpfer zusätzlich zu deiner Ehre aus:
Er macht dich zum Träger seiner Gestalt. Das sichtbare Ebenbild sollte auf der Erde den unsichtbaren Schöpfer gegenwärtig machen.
Gedanken dazu:
Im Gebet vom Bischof Chrysologus (Ehrentitel=Goldredner) klingen sehr mahnende Worte an. Es geht ihm um die Achtung und Wertschätzung der Schöpfung und um ein Bewusstwerden, dass alles Geschenk ist.
Dieses Gebet aus dem 4./5.Jh hat heute für uns alle eine große Aktualität.
• Welche Worte berühren mich besonders?
• Ich setze vor jedem Zuspruch meinen Vornamen und lasse mich damit ansprechen.
• Die Aussage, die mich am meisten bewegt hat, schreibe ich hier auf.
Sie soll mich begleiten.
4. Impuls: Gebet von Papst Franziskus (vatican news – pr 24.05.2020)
Liebevoller Gott, Schöpfer des Himmels, der Erde,
Schöpfer von allem, was es gibt:
Öffne unseren Geist und berühre unsere Herzen,
damit wir Teil der Schöpfung sein können,
die Du uns geschenkt hast.
Stehe den Bedürftigen in diesen schwierigen Tagen bei,
vor allem den Ärmsten und Verwundbarsten.
Hilf uns dabei, kreative Solidarität zu zeigen
beim Umgang mit den Folgen dieser globalen Pandemie.
Lass uns mutig die Veränderungen angehen,
die die Suche nach dem Gemeinwohl von uns verlangt.
So dass wir heute – mehr denn je – fühlen können,
dass wir miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.
Lass uns den Schrei der Erde und der Armen hören
und darauf antworten.
Mögen die heutigen Leiden Geburtswehen sein,
Geburtswehen einer geschwisterlichen und nachhaltigeren Welt.
Darum bitten wir unter dem liebenden Blick Mariens, der Hilfe der Christen,
durch Christus, unsern Herrn.
Amen.
Gebet
In den folgenden Tagen begleitet mich dieses Gebet von Papst Franziskus!
5. Impuls: Wort Gottes - Joh 15, 5- 11
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet. Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
Gedanken dazu:
Jesus hat immer wieder Vergleiche aus der Natur genommen, um den Menschen seine Botschaft verständlich zu machen. Das Bild vom Weinstock will uns sagen, wie lebens-not-wendig die Verbindung zu Jesus ist. Nur in dieser Verbindung wird unser Leben fruchtbar.
• Was erlebe ich in Jesus als nährend? (seine Worte? seine Taten? seine Haltung?) Und wie wirkt sich dies in meinem Alltag aus?
• Ich kenne auch diese Erfahrung, wo ich mich aus dieser Beziehung zu IHM entferne und sie kaum spüre. Wie geht es mir dabei?
• Was hilft mir wieder in die Beziehung zu Jesus zu kommen und zu bleiben?
Gebet
Jesus, lass mich in dir und
mit dir verbunden bleiben.
Schenke mir deinen Geist,
den Geist der Treue
und des Bleibens.
Lass mich daraus
Frucht bringen.
Rückschau auf die 3. Woche:
Ich werde ruhig und bete wiederholend:
„Komm Schöpfer Geist erfülle mich mit deiner Gegenwart!“
Ich schaue noch einmal auf diese Woche der Exerzitien im Alltag zurück.
Welcher Impuls, welcher Gedanke, welches Gebet
hat mich besonders bewegt?
Was hat mir geholfen, Ruhe und Vertrauen zu fi nden?
Wie gelang es mir, die Schöpfung neu zu sehen
und den Schöpfer darin wahrzunehmen?
Wie habe ich IHN erfahren?
Ich lasse die vergangene Exerzitienwoche nochmals in mir da sein.
Persönliche Notizen:
Was ist mir in dieser Woche besonders wichtig geworden?