Gott segne mich, dass ich mich annehmen kann, so wie ich bin. Gott segne meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft. Gott segne die Menschen,
die mir Gutes taten und für mich Segen waren. Gott segne die Menschen, die mich verletzt, enttäuscht und verlassen haben. Gott segne mich in meinem Bemühen, zu danken zu vergeben und neu zu beginnen. Gott lasse mich zum Segen werden für andere und für die Welt.
1. Impuls: mich retten lassen
Worauf hast du gewartet?
Die Hochwasserkatastrophe hat einen Mann auf das Dach seines Hauses getrieben. Doch auch dort ist er nicht sicher – das Wasser steigt bedrohlich an. Retter in einem Boot kommen vorbei und wollen ihn mitnehmen. „Nein, danke“ antwortet er „Gott wird mich retten.“ Es wird Nacht, das Wasser steigt weiter, der Mann klettert auf den Schornstein. Wieder kommt ein Boot vorbei, und die Helfer rufen: „Steig ein!“ „Nein, danke, Gott wird mich retten.“ Ist die Antwort. Schließlich kommt ein Hubschrauber. Die Besatzung sieht ihn im Scheinwerferlicht, das Wasser reicht ihm bis zum Kinn. „Nehmen Sie die Strickleiter“, ruft einer der Männer. „Nein, danke, Gott wird mich retten“, sind die letzten Worte des Mannes, denn kurze Zeit später ertrinkt er. Im Himmel beschwert er sich bei Gott: „Mein Leben lang habe ich treu an Dich geglaubt. Warum hast Du mich nicht gerettet?“ Gott sieht ihn erstaunt an: „Ich habe dir zwei Boote und einen Hubschrauber geschickt. Worauf hast du gewartet?“
Quelle unbekannt
Manchmal geht es mir so, wie dem Mann in der Geschichte:
Ich glaube zwar, dass Gott mich retten kann, aber ich habe meine ganz eigenen Vorstellungen davon und übersehe die menschlichen Hilfen, die mir angeboten werden.
Oft fällt es mir schwer, mir helfen zu lassen! Erinnere ich mich an Situationen, in denen Gott mir geholfen hat?
Ich spüre diesen Gedanken nach und lass meine Gefühle kommen.
Wort für den Tag
„Jesus, du bist mein Retter“.
Gebet
Jesus, du bist mein Retter.
Du willst mich erretten aus all meinen Nöten.
Ich möchte dir vertrauen und glauben,
dass du es kannst!
So komme ich mit allem zu dir
und weiß mich geborgen
und gerettet von dir.
2. Impuls: von Gott erwartet
Wort Gottes Lk 15, 11 – 20
Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht! Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er begann Not zu leiden. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner! Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Voll Einsicht und Reue kehrt der jüngere Sohn zurück zum Haus des Vaters. Der Vater hat bereits auf ihn gewartet hat und nimmt ihn mit offenen Armen wieder auf. Seine Entscheidung, umzukehren ermöglicht ihm die Erfahrung der grenzenlosen Zuwendung und Liebe des Vaters. Die einzige „Gegenleistung“ des jüngeren Sohnes besteht in der Bereitschaft, sich dieser Liebe zu öffnen und sein Leben daraufhin auszurichten.
Wo sehne ich mich nach dieser Zuwendung und Liebe Gottes? Wo spüre ich, dass Gott auf mich wartet?
Wort für den Tag
„Der Vater sieht mich von Weitem kommen und …“
Gebet
Jesus, du zeigst mir, dass Gott mich als Sein Kind liebt
und ich täglich von dieser Liebe erwartet werde,
wo immer ich auch bin.
3. Impuls: von Gott gesehen und geliebt
Wort Gottes Lk 15, 26 – 32
Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Beides kann in mir sein: manchmal „verschleudere“ ich die Liebe Gottes, kehre reuevoll um und werde von Gott, dem Vater, mit offenen Armen aufgenommen. Und manchmal mühe ich mich, Gott gerecht zu werden, diene ihm treu und „nehme mir nichts heraus“. Gott, der Vater, nimmt mich wahr, geht auf mich zu und „redet mir gut zu“. Ich bin in seiner Liebe schon längst geborgen und darf aus seinem unerschöpflichen Reichtum schöpfen. Ich verweile einige Zeit in dieser Vorstellung.
Wort für den Tag
So spricht Gott zu mir: „Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein.“
(Lk 15, 31)
Gebet
Jesus, du zeigst mir, dass Gott, mein Vater ist,
der mich sieht
und mir mit unendlicher Güte
und Barmherzigkeit begegnet.
4. Impuls: von Gott gefunden werden
Wort Gottes Lk 15, 1 – 10
Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie die Drachme findet?
Und wenn sie diese gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte!
Ebenso, sage ich euch, herrscht bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.
„Wiederfinden“ und auch „wieder gefunden werden“ – beides freudige Erfahrungen, die wir kennen. Wieder ganz sein; wieder Teil einer Gemeinschaft sein, so wird Reich Gottes an verschiedenen Stellen beschrieben. Lebe ich in der Gewissheit, dass Jesus keine Mühen scheut, mich zu finden, wenn ich mich im Leben verrannt habe? Lasse ich mich im Alltagstrott von Gott finden?
Wort für den Tag
„Freut euch mit mir, denn ich wurde wiedergefunden!“.
Gebet
Jesus, immer wenn ich auf Abwege komme,
suchst du mich, bis ich gefunden bin.
Ich will dir danken
und mich freuen,
weil du mich nicht aufgibst.
Rückschau auf die 4. Woche:
Ich schaue noch einmal auf diese Woche der Exerzitien im Alltag zurück.
Welcher Impuls, welcher Gedanke, welches Gebet,
welches „Wort für den Tag“ hat mich besonders bewegt?
Was hat mir geholfen, Ruhe und Vertrauen zu finden?
Wie gelang es mir, bewusst aus dem Glauben zu leben?
Wie habe ich Gottes Nähe erfahren?
Welches Wort geht mir noch nach?
Ich lasse die vergangene Exerzitienwoche
nochmals in mir da sein.
Persönliche Notizen:
Was ist mir in dieser Woche besonders wichtig geworden?
Gott segne das Dunkel, das zu meinem Leben gehört und erfülle mich immer mehr mit deinem Licht.
Gott segne meine Schwäche und lasse mich darin den Weg zur Stärke finden.
Gott segne meine Fragen und meine Unsicherheiten und lass mich in dir Halt und Stärke erfahren.
Gott segne mein Unheilsein und lasse mich auf dein Wort hin heil werden.
Gott segne meine Sehnsüchte und meine Hoffnungen und lass mich vertrauen, dass deine Gegenwart mir gewiss ist und ich erfahre:
DU bist da!