Exerzitien im Alltag sind ein beliebtes geistliches Angebot in der Fastenzeit und darüber hinaus. Sie haben in unserer Diözese eine lange Tradition. Die Exerzitienhefte, die jedes Jahr einen anderen thematischen Schwerpunkt haben, werden vom Referat Exerzitien und Spiritualität konzipiert und ausgearbeitet.
Inzwischen erfreut sich das Passauer Modell der Exerzitien im Alltag auch über die Diözesangrenzen hinaus großer Beliebtheit. Anfragen erreichen uns aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.
- Was hat das Heilige Jahr und Exerzitien im Alltag zusammen zu tun?
„Mit dem Guten rechnen”
„Mit dem Guten rechnen“ lautet der Titel der diesjährigen Exerzitien im Alltag im Heiligen Jahr 2025.
Können wir in diesem Jahr noch mit dem Guten rechnen? In Welt und Kirche ist vieles im Umbruch. Vieles scheint unsicher und unberechenbar. Genau in diese Zeit hinein hat Papst Franziskus das Heilige Jahr unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ ausgerufen.
Er ermutigt uns, gerade in diesen Zeiten Menschen der Hoffnung zu sein. Hoffnung ist nicht ein illusionärer Optimismus, dass alles schlicht besser wird. Hoffnung ist vielmehr die Kraft, Situationen auszuhalten, die nicht einfach sind. Hoffnung ist die Kraft, nicht aufzugeben, nicht zu resignieren, sich nicht auf die Seite des Bösen zu schlagen. Hoffnung ist die Kraft, zu Gott zu rufen, auch wenn alles unerträglich scheint.
Im Jubiläumsjahr geht es auch darum, dass wir im Sinne der Synodalität danach suchen, wie wir als Christen in der Welt von heute glaubwürdig leben können.
Unsere Zukunft entsteht neu: Etwas verschwindet, stirbt vielleicht, aber gleichzeitig entsteht Neues — Gott kommt uns immer wieder neu entgegen — gerade in unserem Alltag. Gott ist dynamisch und widerspricht hier und da unseren Plänen, Vorstellungen und Theorien. Die Heilige Schrift ist voll davon.
Was können wir uns für dieses Jahr wünschen und worauf käme es besonders an? Vielleicht sind es Wachsamkeit und Offenheit und eine ruhige Beständigkeit.
Exerzitien im Alltag begleiten uns auf diesem Weg der Wachsamkeit wunderbar: Sie laden uns ein, mit Gott in unserem Alltag zu rechnen, d.h. mit dem Guten zu rechnen.
Exerzitien im Alltag sind geistliche Übungen, die mitten im alltäglichen Leben stattfinden. Sie bieten einen Weg, um Gottes Gegenwart im Alltag besser wahrzunehmen und um den Glauben als wichtigen Teil des Lebens zu erleben. Sie führen zu mehr innerer Ruhe und Klarheit — damit bieten sie eine vertiefte Glaubenserfahrung.
Wie gehen Exerzitien im Alltag?
Für Exerzitien braucht man keine besonderen Voraussetzungen, nur die Bereitschaft, sich auf die Erfahrungen einzulassen: Täglich 15 bis 20 Minuten Zeit für sich selbst und für Gott reservieren – mit Impulsen, Übungen und Gebeten aus dem Heft „Mit dem Guten rechnen“ (erhältlich im Domladen, 5€).
Ein kurzer Tagesrückblick am Abend hilft, jeden Tag bewusst abzuschließen. Einmal wöchentlich treffen sich die Teilnehmenden der Exerzitien im Alltag in der Gruppe: Dort gibt es Austausch, Impulse und Achtsamkeitsübungen.
Themen wie Gottes Gegenwart im Alltag wahrnehmen, Lebensfragen reflektieren und spirituelle Vertiefung stehen dabei im Mittelpunkt.
Exerzitien im Alltag vor Ort
Die Exerzitien im Alltag gehen über fünf Wochen und beginnen meist nach Aschermittwoch. An vielen Orten in unserem Bistum werden während der Fastenzeit Exerzitien im Alltag angeboten. Engagierte Hauptamtliche oder Ehrenamtliche leiten die wöchentlichen Treffen und begleiten die Teilnehmenden auf ihrem persönlichen Exerzitienweg.
Wenn Sie gern teilnehmen wollen, informieren sie sich in Ihrer Pfarrgemeinde oder im Referat Exerzitien und Spiritualität.
(Exerzitienreferat@bistum-passau.de, Tel.: 0851 393 5143)